„Myclimate“ – Versionsunterschied

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Neue myclimate Homepage und Pressemitteilungen zeigen an, dass sich myclimate in den letzten Jahren wandelt. Quellen sind in den ref Statements angegeben.
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'''myclimate - The Climate Protection Partnership''' ist eine [[Stiftung]] mit Schweizer Ursprung, die einen Lösungsansatz für umweltverträglicheres Handeln anbietet. Dahinter steckt die Idee, die [[Treibhausgas]][[Emission (Umwelt)|emissionen]], die z. B. im Flugverkehr, im Haushalt oder im Individualverkehr anfallen, durch einzelne Projekte zu kompensieren, die [[Kohlendioxid|CO<sub>2</sub>]]-Emissionseinsparungen in einer entsprechenden Grössenordnung erbringen sollen.
'''myclimate - The Climate Protection Partnership''' ist ein ETH-SpinOff <ref>http://www.spinoff.ethz.ch/az_detail.cfm?uSID=116&uShow=M</ref> und eine [[Stiftung]] mit Schweizer Ursprung, die seit 2001 einen Lösungsansatz für umweltverträglicheres Handeln anbietet, und sich dafür einsetzt, dass die Externalität [[Kohlendioxid|CO<sub>2</sub>]] in der Marktwirtschaft einen Preis bekommt, sich also marktwirtschaftlich integrieren lässt. Dahinter steckt die Idee, die [[Treibhausgas]][[Emission (Umwelt)|emissionen]], die z. B. bei der Produktion oder im Verkehr anfallen, in Klimaschutzprojekten zu kompensieren, heisst an einem anderen Ort zu reduzieren. Da es egal ist wo schlussendlich das [[Kohlendioxid|CO<sub>2</sub>]] gemindert wird, werden die Projekte meist im südlichen Ländern realisiert, wo man mit gleichen Geld mehr Klimaschutz erreichen kann.


myclimate entwickelt ausschliesslich Projekte für den "CDM Gold Standard". Dieser schärfste Standard für Kompensationsprojekte, der von 21 [[Nichtregierungsorganisation|NGOs]], u.a. dem WWF, entwickelt wurde, wird gegenwärtig (September 2008) weltweit nur von 9 Projekten (Stand September 2008) erreicht. Er wird von mittlerweile 60 [[Nichtregierungsorganisation|NGOs]] <ref>http://www.cdmgoldstandard.org/about_goldstandard.php?id=16</ref> unterstützt. Der "CDM Gold Standard" ist der einzige Standard der auch Nachhaltigkeitsfaktoren prüft und auszeichnet.
Privatpersonen können von der Stiftung auf freiwilliger Basis Klimatickets erwerben, wobei der Erlös dann an solche [[Umweltschutz]]projekte weitergeleitet wird. Der Preis der Tickets ist primär von der Länge der Flugstrecke abhängig.


Im Gegensatz zur reinen Kompensation zeigt myclimate auch Aktivitäten in der Vermeidung von Emissionen, wie zB. durch Aktivitäten zur Umweltbildung bzw. Schulungen. Für Schulen und Lehrlinge, oder auch Mitarbeiter von Unternehmen, entwickelt myclimate Ausstellungen, Wettbewerbe oder Ausflüge.<ref>http://www.myclimate.org/klimabildung.html</ref>
Die Stiftung ist [[2005]] entstanden durch den Zusammenschluss von zwei Vorgängerprojekten, myclimate und CLIPP.


Privatpersonen können von der Stiftung auf freiwilliger Basis Klimatickets erwerben, wobei der Erlös dann an solche [[Umweltschutz]]projekte weitergeleitet wird.
Die Idee stammt von ehemaligen Studenten der [[ETH Zürich]]. myclimate wird von verschiedenen Instituten der ETH wissenschaftlich unterstützt. Zu den Partnern der Stiftung gehört das Zentrum für Nachhaltigkeit der ETH und das schweizerische Bundesamt für Energie.<ref>[http://www.myclimate.org/index.php?m=about&um=partner myclimate: Partner]</ref>


Unternehmen werden dabei begleitet, nachhaltiger zu werden, und werden beim Einstieg in das entsprechende Programm ausgezeichnet. Als Beispiel gilt hier das branchenspezifische Dienstleistungspacket für die Druckindustrie.<ref>http://www.openpr.de/news/250063/Schweizer-Druckerverband-Viscom-empfiehlt-klimaneutrales-Drucken-mit-natureOffice-myclimate-und-Lemonconsult.html</ref>
myclimate wird häufig in der Schweizer Presse erwähnt und manchmal kontrovers diskutiert. Artikel erschienen in Zeitungen wie [[Tages-Anzeiger]], [[Neue Zürcher Zeitung|NZZ]], [[Blick]] und [[Basler Zeitung]], aber auch im [[Der Spiegel|Spiegel]] und in der [[Die Welt|Welt]].<ref>[http://www.myclimate.org/index.php?m=about&um=media myclimate: myclimate in den Medien]</ref>


myclimate hat sich auf Lebenszyklusanalysen spezialisiert und zusammen mit dem Ökozentrum Langenbruck den Verein Climatop gegründet, welcher klimapositive Produkte auszeichnet. Die Initiative erhofft sich dadurch mehr Wettbewerb bei Produzenten bezüglich der Herstellung besserer Produkte.<ref>http://www.swissnews.ch/site1.php</ref>
Vehemente Kritiker bezeichnen myclimate und ähnliche Initiativen als modernen [[Ablasshandel]], weil die im Flugverkehr ausgestossenen Treibhausgase auch durch myclimate nicht reduziert werden können. Da nicht genau ermittelt werden kann, wieviel Prozent ein Flug an Treibhausgasen ausstösst, wird einem Emissionsprozess, nach Aussagen der Initianten, immer ein Sicherheitsfaktor beigefügt und in der Berechnung der Ausstoss eher überkompensiert. Details zur Komplexität des Themas findet man unter [http://myclimate.org/index.php?m=climate&um=airtraffic&uum=burden] Informationen zur Kompensation des Flugverkehrs.

Die ursprüngliche Idee für myclimate stammt von ehemaligen Studenten der [[ETH Zürich]]. myclimate wird von verschiedenen Instituten der ETH wissenschaftlich unterstützt. Zu den Partnern der Stiftung gehört das Zentrum für Nachhaltigkeit der ETH und das schweizerische Bundesamt für Energie.<ref>[http://www.myclimate.org/index.php?m=about&um=partner myclimate: Partner]</ref>

myclimate wird häufig in der Schweizer Presse erwähnt und manchmal kontrovers diskutiert. Artikel erschienen in Zeitungen wie [[Tages-Anzeiger]], [[Neue Zürcher Zeitung|NZZ]], [[Blick]] und [[Basler Zeitung]], aber auch im [[Der Spiegel|Spiegel]] und in der [[Die Welt|Welt]].<ref>[http://www.myclimate.org/index.php?m=about&um=media myclimate: myclimate in den Medien]</ref>


Vehemente Kritiker bezeichnen entsprechende Initiativen als modernen [[Ablasshandel]], weil die Zertifikaten-Märkte sowie auch die Projekte mit Unsicherheiten belastet sind. Auch in der Ermittlung der Treibhausgase sind Experten sich nicht einig. Nach Aussagen von myclimate wird deshalb immer ein Sicherheitsfaktor beigefügt und in der Berechnung der Ausstoss überkompensiert. Details zur Komplexität des Themas findet man z.B. unter [http://myclimate.org/index.php?m=climate&um=airtraffic&uum=burden] Informationen zur Kompensation des Flugverkehrs.
Der schärfste Standard für Kompensationsprojekte, der von 24 [[Nichtregierungsorganisation|NGOs]] entwickelte "CDM Gold Standard", wird gegenwärtig (September 2008) weltweit nur von 9 Projekten (Stand September 2008) erreicht. Der Standard berücksichtigt auch allgemeine Faktoren zur Entwicklung und Nachhaltigkeit für Entwicklungsländer. Greenpeace kritisiert, dass dadurch der Eindruck entstünde, man könne so weitermachen wie bisher und brauche lediglich die Flüge zu kompensieren. Im Gegensatz zur reinen Kompensation zeigt myclimate allerdings auch Aktivitäten in der Reduktion von Emissionen, wie zB. durch Aktivitäten zur Umweltbildung oder der Beratung von Unternehmen zur Reduktion von Emissionen.


Die Klimaabteilung der amerikanischen Universität [[Tufts]] hat in einer Studie 13 Organisationen untersucht, die Kompensationen für CO<sub>2</sub>-Emissionen anbieten. Kriterien waren Transparenz, Genauigkeit der Emissionsberechnungen, Preis der Kompensationen und Verwaltungskosten. myclimate war dabei einer von vier Anbietern, die die Note ''sehr gut'' erreichten.<ref>http://www.myclimate.org/index.php?lang=en&m=tufts</ref>
Die Klimaabteilung der amerikanischen Universität [[Tufts]] hat in einer Studie 13 Organisationen untersucht, die Kompensationen für CO<sub>2</sub>-Emissionen anbieten. Kriterien waren Transparenz, Genauigkeit der Emissionsberechnungen, Preis der Kompensationen und Verwaltungskosten. myclimate war dabei einer von vier Anbietern, die die Note ''sehr gut'' erreichten.<ref>http://www.myclimate.org/index.php?lang=en&m=tufts</ref>
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*[http://www.tufts.edu/tie/tci/pdf/TCI_Carbon_Offsets_Paper_April-2-07.pdf ''Voluntary Offsets For Air-Travel Carbon Emissions'' [[Tufts]] Climate Initiative, 2006]
*[http://www.tufts.edu/tie/tci/pdf/TCI_Carbon_Offsets_Paper_April-2-07.pdf ''Voluntary Offsets For Air-Travel Carbon Emissions'' [[Tufts]] Climate Initiative, 2006]
*[http://www.cdmgoldstandard.org/ www.cdmgoldstandard.org] - Webseite des Gold Standard für Klimaschutzprojekte
*[http://www.cdmgoldstandard.org/ www.cdmgoldstandard.org] - Webseite des Gold Standard für Klimaschutzprojekte
*[http://www.climatop.ch/ Climatop] - Webseite für klimapositive Produkte


[[Kategorie:Umweltstiftung]]
[[Kategorie:Umweltstiftung]]

Version vom 28. März 2009, 12:44 Uhr

myclimate - The Climate Protection Partnership ist ein ETH-SpinOff [1] und eine Stiftung mit Schweizer Ursprung, die seit 2001 einen Lösungsansatz für umweltverträglicheres Handeln anbietet, und sich dafür einsetzt, dass die Externalität CO2 in der Marktwirtschaft einen Preis bekommt, sich also marktwirtschaftlich integrieren lässt. Dahinter steckt die Idee, die Treibhausgasemissionen, die z. B. bei der Produktion oder im Verkehr anfallen, in Klimaschutzprojekten zu kompensieren, heisst an einem anderen Ort zu reduzieren. Da es egal ist wo schlussendlich das CO2 gemindert wird, werden die Projekte meist im südlichen Ländern realisiert, wo man mit gleichen Geld mehr Klimaschutz erreichen kann.

myclimate entwickelt ausschliesslich Projekte für den "CDM Gold Standard". Dieser schärfste Standard für Kompensationsprojekte, der von 21 NGOs, u.a. dem WWF, entwickelt wurde, wird gegenwärtig (September 2008) weltweit nur von 9 Projekten (Stand September 2008) erreicht. Er wird von mittlerweile 60 NGOs [2] unterstützt. Der "CDM Gold Standard" ist der einzige Standard der auch Nachhaltigkeitsfaktoren prüft und auszeichnet.

Im Gegensatz zur reinen Kompensation zeigt myclimate auch Aktivitäten in der Vermeidung von Emissionen, wie zB. durch Aktivitäten zur Umweltbildung bzw. Schulungen. Für Schulen und Lehrlinge, oder auch Mitarbeiter von Unternehmen, entwickelt myclimate Ausstellungen, Wettbewerbe oder Ausflüge.[3]

Privatpersonen können von der Stiftung auf freiwilliger Basis Klimatickets erwerben, wobei der Erlös dann an solche Umweltschutzprojekte weitergeleitet wird.

Unternehmen werden dabei begleitet, nachhaltiger zu werden, und werden beim Einstieg in das entsprechende Programm ausgezeichnet. Als Beispiel gilt hier das branchenspezifische Dienstleistungspacket für die Druckindustrie.[4]

myclimate hat sich auf Lebenszyklusanalysen spezialisiert und zusammen mit dem Ökozentrum Langenbruck den Verein Climatop gegründet, welcher klimapositive Produkte auszeichnet. Die Initiative erhofft sich dadurch mehr Wettbewerb bei Produzenten bezüglich der Herstellung besserer Produkte.[5]

Die ursprüngliche Idee für myclimate stammt von ehemaligen Studenten der ETH Zürich. myclimate wird von verschiedenen Instituten der ETH wissenschaftlich unterstützt. Zu den Partnern der Stiftung gehört das Zentrum für Nachhaltigkeit der ETH und das schweizerische Bundesamt für Energie.[6]

myclimate wird häufig in der Schweizer Presse erwähnt und manchmal kontrovers diskutiert. Artikel erschienen in Zeitungen wie Tages-Anzeiger, NZZ, Blick und Basler Zeitung, aber auch im Spiegel und in der Welt.[7]

Vehemente Kritiker bezeichnen entsprechende Initiativen als modernen Ablasshandel, weil die Zertifikaten-Märkte sowie auch die Projekte mit Unsicherheiten belastet sind. Auch in der Ermittlung der Treibhausgase sind Experten sich nicht einig. Nach Aussagen von myclimate wird deshalb immer ein Sicherheitsfaktor beigefügt und in der Berechnung der Ausstoss überkompensiert. Details zur Komplexität des Themas findet man z.B. unter [1] Informationen zur Kompensation des Flugverkehrs.

Die Klimaabteilung der amerikanischen Universität Tufts hat in einer Studie 13 Organisationen untersucht, die Kompensationen für CO2-Emissionen anbieten. Kriterien waren Transparenz, Genauigkeit der Emissionsberechnungen, Preis der Kompensationen und Verwaltungskosten. myclimate war dabei einer von vier Anbietern, die die Note sehr gut erreichten.[8]

Quellen

  1. http://www.spinoff.ethz.ch/az_detail.cfm?uSID=116&uShow=M
  2. http://www.cdmgoldstandard.org/about_goldstandard.php?id=16
  3. http://www.myclimate.org/klimabildung.html
  4. http://www.openpr.de/news/250063/Schweizer-Druckerverband-Viscom-empfiehlt-klimaneutrales-Drucken-mit-natureOffice-myclimate-und-Lemonconsult.html
  5. http://www.swissnews.ch/site1.php
  6. myclimate: Partner
  7. myclimate: myclimate in den Medien
  8. http://www.myclimate.org/index.php?lang=en&m=tufts