„Kim Dotcom“ – Versionsunterschied

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== Privates ==
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Schmitz ist verheiratet und hat drei Kinder.<ref>http://www.sueddeutsche.de/digital/megaupload-chef-kim-schmitz-selbsternannter-god-im-knast-1.1265662</ref>
Schmitz ist mit Mona verheiratet und hat drei Kinder.<ref>http://www.sueddeutsche.de/digital/megaupload-chef-kim-schmitz-selbsternannter-god-im-knast-1.1265662</ref><ref>http://tvnz.co.nz/national-news/playboy-lifestyle-prison-cell-4698557</ref><ref>http://www.3news.co.nz/Just-who-is-Megauploads-Kim-Kimble-Schmitz/tabid/412/articleID/240017/Default.aspx</ref>


== Weblinks ==
== Weblinks ==

Version vom 25. Januar 2012, 05:26 Uhr

Kim Schmitz, auch Kimble oder Kim Dotcom (* 21. Januar 1974 in Kiel), ist ein deutsch-finnischer[1] Internetunternehmer und ehemaliger Hacker.[2][3] Nach Betrugsdelikten im Fahrwasser der New Economy wurde er 2002 wegen Insiderhandels und Veruntreuung verurteilt und galt als Hochstapler.[4][5]

Auftreten

Schmitz trat Mitte der 1990er Jahre zum ersten Mal als Hacker an die Öffentlichkeit. Für großes Aufsehen sorgte seine Demonstration des Blue-Box-Verfahrens in der WDR-Fernsehsendung Monitor. Er war Mitglied der damals florierenden Mailbox-Szene mit seinen Mailboxen Beverly Hills BBS und House of Coolness BBS, in denen unter anderem Raubkopien und gestohlene Calling Cards gehandelt wurden. 1998 wurde er wegen Betrugs, Computerbetrugs, Bandenhehlerei und Missbrauchs von Titeln zu einer Jugendstrafe von zwei Jahren auf Bewährung verurteilt.[6]

Unternehmer

Danach gründete Schmitz in München die Firma Data Protect Consulting GmbH[7], die er schließlich zu 80 Prozent an den TÜV Rheinland verkaufte. Schmitz behielt 20 Prozent der Anteile. Die GmbH meldete 2001 Insolvenz an.[8]

Schmitz fiel zur Blütezeit der New Economy durch verschiedene öffentlichkeitswirksame Aktionen auf. So setzte er beispielsweise eine Belohnung auf Osama bin Laden aus[9] und behauptete, mit dem FBI zusammenzuarbeiten. Die von ihm gegründete Organisation Young Intelligent Hackers Against Terrorism (Yihat), die in terroristisch genutzte Netze und Rechner eindringen sollte, konnte keine Erfolge vermelden. Stattdessen wurde die Website der Gruppe selbst von anderen Hackern mehrfach manipuliert.[10]

Insidergeschäfte

Im Jahr 2001 versprach Schmitz, der kränkelnden Firma letsbuyit.com mit einer hohen Geldsumme wieder auf die Beine zu helfen. Diese Zahlung sollte über die frisch gegründete Risikokapitalgesellschaft Kimvestor AG[11] erfolgen. Die Gesellschaft sorgte für Skandale durch mutmaßlich fehlende Rechtsfähigkeit, unvollständige Informationsprospekte für die Aktionäre, Aktien durchweg ohne Stimmrecht, mal zu- und mal absagende Aufsichtsräte sowie zweifelhafte Liquidität.[12] Das angekündigte Investment wurde nie getätigt. Da der Kurs bereits einen Tag vor Bekanntgabe der Zwischenfinanzierung hochgeschnellt war, nahm die Staatsanwaltschaft Ermittlungen wegen Insiderhandels auf.

Am 18. Januar 2002 wurde Kim Schmitz in Thailand festgenommen.[13] Er wurde am 27. Mai 2002 von dem Amtsgericht München wegen Insiderhandels zu einem Jahr und acht Monaten Freiheitsstrafe zur Bewährung und 100.000 Euro Geldstrafe verurteilt.[14] Das Gericht befand Schmitz für schuldig, über Insidergeschäfte mit Aktien der Firma letsbuyit.com N.V. etwa eine Million Euro Gewinn erzielt zu haben.[15]

Weitere Aktivitäten

Nach seiner Verurteilung kündigte Schmitz verschiedene neue Geschäfte an, darunter die Firma Trendax Inc., die mit Hilfe von künstlicher Intelligenz garantierte Börsengewinne erwirtschaften sollte.[16] Vor allem aber erweckte sein Lebensstil die Aufmerksamkeit der Medien. Ende 2004 plante Schmitz eine siebentägige Straßenrallye namens Ultimate Rally für 2006,[17] die aber nie stattfand.

Anfang 2007 wurden die Web-Auftritte von Schmitz’ bisherigen Projekten, wie z. B. Kimpire und Trendax sowie seine Website kimble.org, aus dem Web entfernt. Ende 2007 erschienen Berichte, die ihn mit dem Sharehoster Megaupload in Verbindung brachten.[18] Schmitz bot dem Szeneportal gulli.com Geld in Form einer Werbebuchung an, damit diese Verbindung nicht veröffentlicht werde.[19]

Im Februar 2010 schloss Schmitz einen Mietvertrag für das Chrisco Mansion [20] in Coatesville ab, mit der Option Neuseelands teuerste Privatimmobilie im Wert von 15 Millionen Euro später zu erwerben.[21] In Neuseeland tritt Schmitz unter dem Namen Kim Dotcom auf.[22] Laut eines Artikels des Magazins Investigate vom April 2010 ist Schmitz in den Firmenarchiven von Hongkong unter dem Namen Kim Tim Jim Vestor verzeichnet. Angeblich fungiert er als Geschäftsführer von unter anderem Megaupload Ltd. und Megarotic Ltd.[23]

Als Mitbegründer von Megaupload wurde Schmitz 2011 wegen mutmaßlicher Urheberrechtsverletzungen von dem Unternehmen Perfect 10, das im Bereich urheberrechtlich geschützter, erotischer Werke und Medien tätig ist, auf 5 Millionen US-Dollar Schadensersatz verklagt.[24][25][26] Das Verfahren endete mit einem Vergleich in unbekannter Höhe.[27]

In einem Online-Interview mit dem New Zealand Herald erklärte Schmitz als „Kim Dotcom“, die neuseeländische Einwanderungsbehörde habe sich unter Abwägung seiner diversen Straftaten und geplanten Geschäftsinvestitionen für die Erteilung einer Aufenthaltsgenehmigung entschieden.[28] Der Erwerb mehrerer Immobilien wurde ihm allerdings durch das neuseeländische Overseas Investment Office versagt.[29][30]

Megabox, Megakey und Festnahme

Schmitz hatte zudem im Dezember 2011 – drei Wochen vor seiner Festnahme – erstmals den Musikvermarktungsdienst Megabox gestartet, über den Künstlern direkt 90 % ihrer Einnahmen zufließen sollten, was das Geschäftsmodell der Musikindustrie angreifen sollte.[31] In der Folge veranlasste die Universal Music Group die Löschung des Musikvideos Mega Song von YouTube, in dem Schmitz und bekannte Künstler wie unter anderen Alicia Keys oder Kanye West mitwirken und für Megaupload werben[32], das aber mittlerweile dort wieder abrufbar ist.[33] In einer Presseerklärung sprach Schmitz von einer „Kampagne [um Megabox] zu sabotieren und Innovation zu blockieren“.[31] Zudem plante Schmitz alle Mega-Dienste kostenlos zur Verfügung zu stellen für die User, die Megakey installiert hätten, eine Software, die auf allen Webseiten im Internet die vom Webmaster platzierte Werbung durch Werbung von Schmitz ersetzt hätte.[31]

Am 19. Januar 2012 wurde Schmitz zusammen mit drei weiteren Personen in Neuseeland verhaftet und aufgrund mutmaßlicher Copyright-Verletzungen im Zusammenhang mit Megaupload angeklagt. Das FBI hat seine Auslieferung beantragt. Bei einer Verurteilung in den USA drohen Schmitz Haftstrafen.[34][35] Alle Mega-Dienste wurden abgeschaltet.[36]

Privates

Schmitz ist mit Mona verheiratet und hat drei Kinder.[37][38][39]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. USA gehen gegen Datei-Speicherdienst Megaupload vor. In: NZZ Online vom 20. Januar 2012
  2. ddp: Ex-Hacker Kim Schmitz will Offenbarungseid leisten. welt.de, 3. Juni 2002, abgerufen am 19. Dezember 2011.
  3. Computer-Hacker Kim Schmitz verhaftet. handelsblatt.com, 18. Januar 2002, abgerufen am 19. Dezember 2011.
  4. Hochstapler in Neuseeland wieder aufgetaucht. bild.de, 18. Februar 2010, abgerufen am 18. Dezember 2011.
  5. Alexander Becker: Kim Schmitz: Kimble & die Millionen-Villa. meedia.de, 14. Februar 2010, abgerufen am 19. Dezember 2011.
  6. LG München I, Az: 6 KLs 315 Js 18225/94
  7. Amtsgericht München, HRB 126690 - Löschung am 19. Oktober 2009
  8. Amtsgericht München, Az. 1501 IN 1804 01
  9. Heise Online: "Kopfgeld auf Osama Bin Laden", Meldung vom 15. September 2001
  10. Air University: Cyber Protests Related to the War on Terrorism: The Current Threat. November 2001, abgerufen am 17. Dezember 2011. PDF Datei - Englisch
  11. Amtsgericht München, HRB 136355 - Löschung am 14. Januar 2003
  12. Meldung auf heise.de vom 25. Oktober 2001: „Kimble, Kimvestor und die Pleite – Gerüchte und Dementis“
  13. Alexander Jung, Christoph Pauly: Knast-Kost für Kimble. Artikel in Der Spiegel 4/2002, S. 100f.
  14. Az. 1124 Ls 302 Js 50240/01
  15. Heise online: Schnelles Ende im neuen Kimble-Prozess. 11. November 2003, abgerufen am 6. November 2011.
  16. Spiegel Online: Dr. Kimbles elektrischer Hedge Fonds
  17. John Leyden: Kimble plans 'Ultimate Rally'. theregister.co.uk, 30. September 2004, abgerufen am 20. Dezember 2011.
  18. Janko Röttgers: Die stille Rückkehr des Dotcom-Phantoms. focus.de, 15. November 2007, abgerufen am 19. Dezember 2011.
  19. gulli.com: KIMBLE AKA KIM SCHMITZ - Mit Megaupload wieder im Geschäft, 20. September 2007
  20. Hebel: New Zealand's Largest Home, 23. Januar 2012
  21. NZ Herald: Multi-millionaire hacker buys Chrisco mansion, 14. Februar 2010
  22. David Fisher: Flamboyant former hacker to settle in NZ, NZherald.co.nz, 12. Juli 2011
  23. "Mr Big Does Chrisco", Artikel aus dem Magazin "Investigate", April 2010
  24. Heise: Klage gegen Megaupload: "Kimble" vor Gericht [1]
  25. Free Court Dockets über das Ergebnis der Gerichtsentscheidung, zuletzt abgerufen am 28. Juni 2011
  26. Perfect10 alleges Copyright Infringement against Megaupload Limited (englisch), zuletzt abgerufen am 28. Juni 2011
  27. Heise online: Megaupload legt Copyright-Rechtsstreit mit Vergleich bei. 4. November 2011, abgerufen am 6. November 2011.
  28. New Zealand Herald: Flamboyant former hacker to settle in NZ
  29. Land Information New Zealand (LINZ)
  30. New Zealand Herald: Ministers slam door on web tycoon
  31. a b c Dirk von Gehlen: Megaupload, Rapidshare und Co. Wie Filehoster die Musikindustrie alt aussehen lassen. Süddeutsche Zeitung, 19. Dezember 2011, abgerufen am 23. Januar 2012.
  32. David Kotrba: Universal lässt MegaUpload-Song löschen. kurier.at, 12. Dezember 2011, abgerufen am 17. Dezember 2011.
  33. Konrad Lischka und Marcel Rosenbach: Musikriese räumt Geheimvertrag mit YouTube ein. spiegel.de, 17. Dezember 2011, abgerufen am 17. Dezember 2011.
  34. The United States Department of Justice: Justice Department Charges Leaders of Megaupload with Widespread Online Copyright Infringement (vom 19. Januar 2012, abgerufen am 19. Januar 2012)
  35. New Zealand Herald: NZ web tycoon accused of piracy (vom 20. Januar 2012, abgerufen am 20. Januar 2012)
  36. Die Welt: Kim Schmitz alias Kimble alias Dotcom alias Dr. Evil
  37. http://www.sueddeutsche.de/digital/megaupload-chef-kim-schmitz-selbsternannter-god-im-knast-1.1265662
  38. http://tvnz.co.nz/national-news/playboy-lifestyle-prison-cell-4698557
  39. http://www.3news.co.nz/Just-who-is-Megauploads-Kim-Kimble-Schmitz/tabid/412/articleID/240017/Default.aspx

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