Jessica Long

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 30. Dezember 2022 um 15:47 Uhr durch Onkelkoeln (Diskussion | Beiträge) (PD-fix). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Jessica Long in Rio 2016
Jessica Long (2012)

Jessica Tatiana Long (* 29. Februar 1992 als Tatjana Olegowna Kirillowa in Bratsk, Russland) ist eine US-amerikanische Schwimmerin, die als Teilnehmerin an den Paralympischen Spielen in den Behinderungskategorien S8 and SB7[1] insgesamt 23 Medaillen gewann, darunter Goldmedaillen bei vier Paralympischen Sommerspielen.

Leben

Die als Tatjana Olegowna Kirillowa geborene Long litt von Geburt durch Fibulare Hemimelie an einer Körperbehinderung. Sie wurde von ihren minderjährigen Eltern[2] in Sibirien zur Adoption freigegeben und im Alter von 13 Monaten von Amerikanern adoptiert.[3] Als sie 18 Monate alt war, wurden ihr beide Unterschenkel amputiert.[4] Sie lernte Gehen mit Prothesen und übte frühzeitig viele Sportarten wie Turnen, Cheerleading, Eiskunstlauf und Eisschnelllauf aus. Mit zehn Jahren lernte sie Radfahren, ein Jahr später wurde sie als beste Schwimmerin mit Behinderung des US-Bundesstaates Maryland ausgezeichnet.[5][6] Jessica Long nahm bei den Paralympischen Sommerspielen 2004 in Athen erstmals an internationalen Wettkämpfen teil – als jüngstes Mitglied der amerikanischen Mannschaft mit Sondergenehmigung wegen ihres Alters von zwölf Jahren – und gewann dreimal Gold.[7] 2006 verbesserte sie 18-mal Schwimmweltrekorde. Bei den Weltmeisterschaften des International Paralympic Committees (IPC) in Durban gewann sie neunmal Gold in sieben Einzeldisziplinen und zwei Staffeln. Aufgrund ihrer Leistungen erhielt sie in diesem Jahr auch den James E. Sullivan Award als bester amerikanischer Amateursportler des Jahres. Bei den Paralympischen Sommerspielen 2008 gewann sie viermal Gold und stellte dabei drei Weltrekorde auf. Bei den Paralympic Weltmeisterschaften 2010 gewann sie siebenmal Gold (zwei Weltrekorde); bei den Paralympischen Sommerspielen 2012 waren es fünfmal Gold und zweimal Silber, bei den Paralympischen Sommerspielen 2016 einmal Gold, dreimal Silber und zweimal Bronze.

Sie gilt als die erfolgreichste Schwimmerin mit Behinderung aller Zeiten und wurde entsprechend immer wieder ausgezeichnet. Sie schwimmt ohne Prothesen.[8]

Heute ist sie Profischwimmerin und Model.[9] Ihr Sponsor ist Toyota.[10]

Commons: Jessica Long – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Gudrun Doll-Tepper (1999): Disability Sport. In: James Riordan, Arnd Krüger(eds.): The International Politics of Sport in the 20th Century.London: Routledge 1999, ISBN 0-419-21160-8. S. 177–190
  2. The Siberian parents who gave up Jessica Long as a new-born baby salute her heroic achievement. In: The Siberian Times. 15. September 2012, abgerufen am 18. Juli 2021 (englisch).
  3. Jason Marsteller: Jessica Long, Paralympic Gold Medalist, Transfers from NBAC to Loyola. In: Swimming World Magazine. 1. Juni 2015, abgerufen am 12. November 2016 (englisch).
  4. Forgotten pride. In: Siberian Times. 7. September 2012, abgerufen am 9. November 2016 (englisch).
  5. Вести.Ru: Русские родители Джессики Лонг рассказали, почему отказались от дочери. Vesti.ru, 13. September 2012, abgerufen am 26. September 2012 (russisch).
  6. Congressional Record (Hrsg.): Honoring Jessica Long. Band 153, Nr. 70, 1. Mai 2007, S. E907-E908 (englisch, gpo.gov [abgerufen am 12. November 2016]).
  7. Meet Swimmer Jessica Long. Disability Today Network, 25. April 2012, archiviert vom Original am 17. Dezember 2013; abgerufen am 12. November 2016 (englisch).
  8. From Siberia to swimming stardom: This is Paralympic star Jessica Long’s amazing story. In: olympics.com. 30. März 2021, abgerufen am 18. Juli 2021 (englisch).
  9. Swimming. In: jessicalong.org. Archiviert vom Original am 20. Dezember 2016; abgerufen am 18. Juli 2021 (englisch).
  10. Swimming ‘Upstream’ With U.S. Paralympian Jessica Long. In: toyota.com. 3. Februar 2021, abgerufen am 18. Juli 2021 (englisch).