Yacht (Zeitschrift)

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Yacht

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Beschreibung Interessenmagazin
Verlag Delius Klasing
Erstausgabe 1904
Erscheinungsweise zwei-wöchentlich mittwochs
Verkaufte Auflage 24.177 Exemplare
(IVW 3/2024)
Verbreitete Auflage 27.373 Exemplare
(IVW 3/2024)
Chefredakteur Martin Hager
Herausgeber Jochen Rieker
Weblink Yacht.de
ISSN (Print)

Die Zeitschrift Yacht ist ein vierzehntäglich erscheinendes, deutschsprachiges Magazin, das sich an Segler, insbesondere Fahrtensegler, richtet. Der Redaktionssitz ist Hamburg.

Geschichte

Gründungszeit

Die erste Ausgabe erschien am 15. Juli 1904 unter dem Namen „Die Yacht“ im gleichnamigen Berliner Verlag und kostete 50 Pfennig. Mitbegründer war der Berliner Regattasegler Otto Protzen. Anfangs erschien die Zeitschrift 14-täglich, in den Jahren 1909–1911 gab es je 36 Ausgaben und danach erschien die Zeitschrift, auch in den Kriegsjahren 1914–1918, durchgehend wöchentlich. Das erste Heft 1904 war auf 30 Seiten Text mit 25 Fotos und einem ganzseitigen Gemälde illustriert. Das Layout des Titels wechselte in der Anfangszeit mehrfach.

Der bis Ende 1905 beibehaltene Untertitel „Illustrierte Zeitschrift für Yachtwesen, Wassersport, Reisen, Motor- und Schiffbau“ deutete darauf hin, dass nicht nur Themen des Segelsports behandelt wurden. Trotzdem wurde die Zeitschrift für viele Jahrzehnte zum offiziellen Verbandsorgan des Deutschen Segler-Verbandes. Damals war das Segeln noch ein von der Kaiserlichen Marine geprägter „Herren-Sport“.[1] Beides prägte bis Ende der 1970er Jahre den konservativen Charakter des Magazins. Damit hat die Yacht die Entwicklung des Segelsports in Deutschland begleitet und mitgeprägt.

Logo der Yacht in den 1930er Jahren

Nach dem Ersten Weltkrieg

Heft 34 vom 24. August 1923 wurde noch vom Berliner Verlag Dr. Wedekind herausgegeben, Heft 35/36 erschien 14 Tage später, immer noch unter dem Namen „Die Yacht“, mit dem Untertitel „Illustrierte Wochenschrift für Segeln, Motorbootswesen, Yachtreisen und Schiffbau“ im Delius-Klasing-Verlag.[2] Der Delius-Klasing-Verlag hatte bis dahin die Zeitschrift „Das Motorschiff und Motorboot“ herausgegeben, diese wurde eingestellt. „Die Yacht“ war zu diesem Zeitpunkt sowohl das offizielle Verbandsorgan des Deutschen Segler-Verbandes als auch des Deutschen Motoryachtverbandes.

Im Jahr 1943 musste die Yacht ihr Erscheinen wegen des Krieges einstellen, obwohl ihre „Seiten voll im Dienste der Kriegspolitik“ der Nationalsozialisten standen. Heute spricht die Yacht selbst von einer „unheiligen Koalition“.[3]

Nach dem Zweiten Weltkrieg

Das alte Verlagshaus in Berlin war zerstört, in Bielefeld wurde der Verlag wieder aufgebaut. 1949 erschienen die ersten Hefte, zuerst als „Segler-Nachrichten“, dann als „Yacht-Nachrichten“.[4] 1950 erschien unter dem alten Namen „Die Yacht“ regelmäßig monatlich ein Heft. 1951 wurde die Anzahl auf vier Ausgaben im Vierteljahr gesteigert, ein Heft kostete 1,00 DM.

Themen

Neben aktuellen Themen aus der Segelszene liefert die Yacht Tests von Segelschiffen und Segelausrüstung, Reiseberichte und Revierbeschreibungen, Anleitungen zur Segel- und Bootsbautechnik, einen umfangreichen Kleinanzeigenteil sowie Berichte zum Regattasegeln. Regelmäßig erscheinen weiterhin Mitteilungen des Deutschen Segler-Verbandes.

Der inhaltliche Schwerpunkt wie auch die Zielgruppe haben sich im Laufe der Zeit deutlich gewandelt. So bestand die Leserschaft in den 1950er und 1960er Jahren aus sportinteressierten Eignern, bei denen entsprechenden Fachbegriffe und Grundlagen vorausgesetzt werden konnten. Einen großen Raum nahm die Sportberichterstattung ein, mit zum Teil vollständigen Ergebnislisten der Nordsee-, Kieler oder Travemünder Woche, sowie von Deutschen und Weltmeisterschaften. Die Sportberichte wurden, wie zuvor das Thema Surfen, in das neugegründete, verlagseigene Magazin Regatta ausgelagert und nach dessen Einstellung nicht im alten Umfang wieder aufgenommen.

Mit dem Aufkommen des Chartergeschäfts Ende der 1970er und Anfang der 1980er Jahre änderten sich auch die Themenschwerpunkte und die Zielgruppe der Yacht. Schwerpunkte wurden nun Revierbeschreibungen, die Vorstellung von Serienschiffsneubauten und der Ausrüstungsmarkt. Weiterhin gibt es durchweg eine Rubrik mit Tipps zur Bootsreparatur und -pflege und zu Aspekten der Seemannschaft und Schiffsführung. Hier ist zu beobachten, dass im Laufe der Jahre auch Themen, die früher als Grundlage und deshalb für eine Zeitschrift nicht relevant empfunden wurden, heute für den Gelegenheitssegler als interessant empfunden werden. So wäre zum Beispiel ein Bericht über gute Logbuchführung (Yacht 2/2011) in den 60er Jahren nicht veröffentlicht worden, hat aber heute aufgrund des wachsenden Chartergeschäfts eine größere Relevanz für die Leserschaft. Des Weiteren spielen rechtliche Themen eine Rolle: z. B. Führerscheine, Zollbestimmungen, Umweltschutz oder Beschränkungen in Naturschutzgebieten.

Ihre führende Rolle am deutschsprachigen Markt hat die Yacht trotz der zunehmenden Online-Angebote und eines immer größeren Wettbewerbsumfelds behauptet. Als einziges deutschsprachiges Magazin hatte sie 2005 Kielschäden der Bavaria match-Serie untersucht und kritisch hinterfragt, was zu einem Anzeigenboykott der größten deutschen Serienwerft führte. Damals war nach einem Kielabriss an einem nahezu neuen Boot in Kroatien ein Segler ums Leben gekommen. Bei mehreren anderen Booten des Typs lagen ebenfalls erhebliche Laminatschwächungen vor. Es war der folgenreichste Baufehler in der Serienfertigung von Sportbooten.

Als Initiator und Organisator steht die Yacht von Beginn an der Jury von Europas Yacht des Jahres vor, einer Gruppe der elf führenden europäischen Segelmagazine, die jährlich die besten Segelboote testet und auszeichnet.

Im Juni 2016 erhielt der Online-Ableger der Yacht, Yacht Online, eine Rüge des Presserates. Hintergrund war die Veröffentlichung eines Fotos der Leiche eines auf seinem Boot tot aufgefundenen Seglers. Nach Ansicht des Presserates wurde dadurch die Grenze zur Sensationsberichterstattung überschritten sowie die Persönlichkeitsrechte des Verstorbenen verletzt.[5]

Auflagenentwicklung

Im Jahr 1960 betrug die verkaufte Auflage 9.140 Stück pro Heft und stieg bis in die 1980er Jahre an. Die Entwicklung der Auflage ist inzwischen seit über 20 Jahren rückläufig. Laut der Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern betrug die verkaufte Auflage im Jahr 1989 noch 96.253 Stück pro Heft. Im 3. Quartal 2016 waren es noch 39.659 Hefte.

Die verkaufte Auflage ist seit 1998 um 64,5 Prozent gesunken.[6] Sie beträgt gegenwärtig 24.177 Exemplare.[7] Das entspricht einem Rückgang von 43.873 Stück. Der Anteil der Abonnements an der verkauften Auflage liegt bei 85,6 Prozent.

Entwicklung der verkauften Auflage[8]
1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022 2023
68050 68167 67025 65707 63719 61740 54247 57438 55508 52623 50718 48504 47410 47351 45727 46753 46475 41605 40280 38323 39622 37417 38230 38898 35556 32106
Entwicklung der Abonnentenzahlen[9]
1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022 2023
37190 37417 37475 37671 37338 36537 36380 35550 34493 33411 32264 31763 30898 31779 31634 34754 34923 32348 31171 30244 27596 26621 27410 27435 25079 23109

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. 100 Jahre YACHT. Yacht online, 26. Januar 2004; abgerufen am 4. Januar 2008
  2. Erstausgabe der Yacht im Klasing Verlag (6. September 1923). Abgerufen am 4. Januar 2008
  3. Goldene Zwanziger und Nationalsozialismus. Yacht online, 27. Januar 2004; abgerufen am 4. Januar 2008
  4. Wirtschaftswunder und technische Revolution. Yacht online, 28. Januar 2004; abgerufen am 2. Februar 2010
  5. Vier Rügen für Sensationsfotos. Deutscher Presserat, 22. Juni 2016, abgerufen am 7. Januar 2021.
  6. laut IVW, (Details auf ivw.de)
  7. laut IVW, drittes Quartal 2024 (Details und Quartalsvergleich auf ivw.de)
  8. laut IVW, jeweils viertes Quartal (Details auf ivw.de)
  9. laut IVW, jeweils viertes Quartal (Details auf ivw.de)