Nikita Madjaroglou

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 23. Januar 2023 um 17:49 Uhr durch Onkelkoeln (Diskussion | Beiträge) (PD-fix). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Nikita Madjaroglou – eine andere Schreibweise vorwiegend in Griechenland ist Nikos Madzaroglou – (griechisch Νίκος Μαντζάρογλου, * um 1912 in Griechenland[1]; † 13. April 1950 in Athen) war ein deutsch-griechischer Tischtennisspieler. Er war zweifacher deutscher Meister und gewann eine Bronzemedaille bei der Weltmeisterschaft 1931.

Werdegang

Madjaroglou wurde in Griechenland geboren, lebte aber bis circa 1934 in Dresden. Um 1930 spielte er in einem Magdeburger Verein,[2] später bei Blau-Weiß Dresden.[3] Trotz seiner griechischen Staatsbürgerschaft durfte er an deutschen Meisterschaften teilnehmen und in deutschen Mannschaften – auch international – mitspielen. Er war Abwehrspieler. Zwischen 1930 und 1933 bestritt er 33 Länderkämpfe für Deutschland. In dieser Zeit war er auch Erster in der deutschen Rangliste.

Ein erster Achtungserfolg war sein Sieg über den damaligen ungarischen Weltklassespieler Miklós Szabados bei der Weltmeisterschaft 1930.

Madjaroglou wurde der erste deutsche Meister im Einzel. Diesen Titel errang er im März 1931 in Magdeburg bei der ersten deutschen Meisterschaft. Gleichzeitig gewann er hier den Doppelwettbewerb zusammen mit Heinz Nickelsburg. Im Folgejahr verteidigte er seinen Einzeltitel.

Bei den Weltmeisterschaften 1930 bis 1933 trat er mit der deutschen Mannschaft an, weil Griechenland damals noch nicht dem Weltverband ITTF angehörte. In den Einzelwettbewerben trat er dagegen als Grieche auf. Sein größter Erfolg war die Bronzemedaille bei der WM 1931. Nachdem er gegen die Ungarn László Bellák, István Boros und Lajos Dávid gewonnen hatte, siegte er gegen den Weltmeister Victor Barna zwar in den ersten beiden Sätzen, dann aber setzte sich Barna mit seinem Angriffsspiel durch und gewann die nächsten drei Sätze. In einer provisorischen Weltrangliste des ITTF belegte Madjaroglou daraufhin zusammen mit Charles Bull Rang 5 bis 6.

1934 kam Kritik aus der nationalsozialistischen Richtung, dass ein nicht-deutschgeborener in einer deutschen Mannschaft spielte. Dies trug mit dazu bei, dass die deutschen Herren der WM 1934 fernblieben.

Bereits 1933 hatte Madjaroglou Deutschland verlassen, um in Griechenland "seiner Militärpflicht zu genügen".[4] Er lebte fortan in Athen, wo er sich dem Sportverein Panathinaikos Athen anschloss. Allerdings trat er später noch in Deutschland bei Tennisturnieren an, etwa im August 1936 in Dresden.[5]

Am 12. April 1950 wurde Madjaroglou bei einem Verkehrsunfall schwer verletzt; trotz einer Notoperation erlag er am Folgetag seinen Verletzungen.

Erfolge

Turnierergebnisse

[6]

Verband Veranstaltung Jahr Ort Land Einzel Doppel Mixed Team
GER Weltmeisterschaft 1933 Baden AUT letzte 64 letzte 32 Halbfinale 7
GER Weltmeisterschaft 1932 Prag TCH Viertelfinale letzte 16 letzte 16 5
GER Weltmeisterschaft 1931 Budapest HUN Halbfinale Viertelfinale Viertelfinale 5
GER Weltmeisterschaft 1930 Berlin FRG letzte 16 Viertelfinale keine Teiln. 7

Einzelnachweise

  1. Im Dezember 1928 war Madjaroglou 16 Jahre alt laut Berliner Tageblatt und Handels-Zeitung, Morgen-Ausgabe, 28. Dezember 1928 Online (abgerufen am 14. April 2022)
  2. „Tisch-Tennis-Club 1929 Magdeburg-Neustadt“ oder „Magdeburger Tisch-Tennis-Club 1921 Grün-Weiß“ laut Zeitschrift Tennis & Golf, Alleiniges amtliches Organ des Deutschen Tennis-Bundes E.V., 1930/10, Seite 297
  3. Zeitschrift Tennis & Golf, Alleiniges amtliches Organ des Deutschen Tennis-Bundes E.V., 1931/8 Seite 221
  4. Zeitschrift Tisch-Tennis, 1933/14
  5. Dresdner neueste Nachrichten, 22. August 1936, Seite 10 (abgerufen am 15. Oktober 2022)
  6. Nikita Madjaroglou Ergebnisse aus der ITTF-Datenbank auf ittf.com (abgerufen am 11. September 2011)
  • Biographie sowie Zeitungsausschnitt mit der Nachricht seines Todes. In: dailygoal.gr. Archiviert vom Original am 24. August 2014; abgerufen am 24. August 2014 (griechisch).