Give Peace a Chance

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Give Peace a Chance
John Lennon & Yoko Ono with The Plastic Ono Band
Veröffentlichung 4. Juli 1969
Länge 4:54
Autor(en) John Lennon

Give Peace a Chance ist ein Lied von John Lennon, das am 1. Juni 1969 von Lennon, Yoko Ono und weiteren Beteiligten während eines „Bed-ins“ im Queen Elizabeth Hotel in Montreal aufgenommen wurde.

Entstehung

Aufnahme von Give Peace a Chance mit John Lennon und Yoko Ono, im Vordergrund Timothy Leary

Nach ihrer Hochzeit am 20. März 1969 in Gibraltar begannen John Lennon und Yoko Ono ihre mehrmonatigen, international großen Pressewirbel auslösenden Aktionen für den Frieden. Noch während ihrer Flitterwochen in Amsterdam luden sie ausgewählte Pressevertreter in ihr Hotelzimmer ein, denen sie im Bett liegend ihre Beweggründe für eine „Kampagne für den Frieden“ darlegten. Die Aktion wurde schnell als „Bed-in“ bezeichnet. Während der nächsten Monate setzten Lennon und Ono ihre „Bed-ins“ fort, veranstalteten ein „Bag-in“ in Wien, bei dem sie sich dem Publikum in einem weißen Sack sitzend präsentierten und nahmen diverse experimentelle Kompositionen auf.

Während ihres Aufenthalts in Montreal Ende Mai antwortete Lennon einem Reporter auf die Frage, was er mit seinen Protesten bezwecke, „Alles was wir sagen ist: Gebt dem Frieden eine Chance“, woraus sich spontan das Lied entwickelte.

Am 1. Juni 1969, dem letzten Tag der Aktionen, ließen sich John Lennon und Yoko Ono ein Aufnahmegerät auf ihr Hotelzimmer bringen und spielten das Lied mit allen Anwesenden, darunter unter anderem Allen Ginsberg, Timothy Leary, Derek Taylor und Petula Clark[1] live ein. Während Lennon mit seiner Gitarre neben Ono auf dem Bett saß und sang, tanzten Mitglieder des kanadischen Radha-Krishna-Tempels durch das Zimmer.

Veröffentlichung

Nachdem schon die im Mai erschienene Beatles-Single (allerdings waren an der Aufnahme nur John Lennon und Paul McCartney beteiligt) The Ballad of John and Yoko ihre Hochzeit und die danach folgenden Friedensaktionen dokumentierte, erschien im Juli Give Peace a Chance als erste Solo-Single eines Beatles überhaupt – veröffentlicht unter dem Namen „John Lennon & Yoko Ono with The Plastic Ono Band“ – letztere war bis zu diesem Zeitpunkt ein reines Fantasie-Konstrukt. Dies und das vermehrte Auftreten Lennons ohne die anderen drei Beatles nährte die seit einiger Zeit andauernden Trennungsgerüchte zusätzlich – tatsächlich sollten die Beatles nur noch wenige Monate bestehen. Im Spätsommer des Jahres teilte Lennon den anderen Bandmitgliedern mit, nicht mehr weitermachen zu wollen. Obwohl das Lied kein Titel der Beatles ist, lag die Urheberschaft zunächst offiziell beim Komponisten-Duo Lennon/McCartney, wie bei Beatles-Songs zu dieser Zeit üblich. Bei einigen späteren Veröffentlichungen wurde ausschließlich Lennon genannt.

Die Single erschien am 4. Juli 1969 und enthielt auf der B-Seite die Ono-Komposition Remember Love.[2]

Rezeption

Verwendung

Das Lied ist bis heute eine populäre Hymne bei Friedensprotesten.

In dem Film Blutige Erdbeeren (1970) intonieren Studenten im Kreis sitzend den Song, dabei rhythmisch in die Hände und auf den Boden klatschend, und protestieren dabei gegen die drohende gewaltsame Räumung ihrer Universität.

Das Lied I’ve Seen All Good People der Band Yes auf The Yes Album (1971) enthielt ein Zitat des Refrains von Give Peace a Chance.

Dem Vorbild folgend sangen auch Jugendliche in der DDR den Song in Diskotheken und bei dem größten Jugendprotest zum Tag der Republik am 7. Oktober 1977.

Der Komponist und Arrangeur Colin Towns veröffentlichte 2010 eine Neuvertonung von Give Peace a Chance zusammen mit der NDR Bigband. Dabei unterlegte er die Aufnahme mit Zitaten heutiger Politiker wie Gerhard Schröder, Angela Merkel, Barack Obama und Wladimir Putin zum Thema Irakkrieg.

Als Zeichen der Solidarität gegen den russischen Überfall auf die Ukraine spielten zahlreiche Radiosender in Europa, darunter mehr als 200 aus Deutschland, in ihren Programmen am Morgen des 4. März 2022 zeitgleich um 8:45 Uhr das Lied.[3]

Charts und Chartplatzierungen

ChartsChart­plat­zie­rungen[4]Höchst­platzie­rungWo­chen/
Mo­na­te
 Deutschland (GfK)4 (29 Wo.)29 Wo.
 Österreich (Ö3)2 (4 Mt.)4 Mt.
 Schweiz (IFPI)4 (11 Wo.)11 Wo.
 Vereinigtes Königreich (OCC)2 (18 Wo.)18 Wo.
 Vereinigte Staaten (Billboard)14 (9 Wo.)9 Wo.

Einzelnachweise