U 118 (U-Boot, 1918)
Vorlage:Infobox U-Boot Kaiserliche Marine SM U 118 war ein Minenleger-U-Boot der Klasse UE II der Kaiserlichen Deutschen Marine. Die Klasse wird oft auch als Großes Minen-U-Boot bezeichnet.
Geschichte
Aufgrund von nur einer Einsatzfahrt gibt es von SM U 118 in deutschen Diensten nicht viel zu berichten. Erst das dramatische Ende des Bootes in England ist gut dokumentiert.
Nach dem Krieg brach auf dem Weg zur Verschrottung in Frankreich in einem Sturm die Schlepptrosse von SM U 118. Es wurde auf den Strand von Hastings getrieben, direkt vor das "Queens Hotel".[1]
Das Brechen der Schlepptrosse passierte in der Nachkriegszeit nicht selten. Eine Übersicht zeigt bis zu 16 verschollene U-Boote im Jahr 1921 auf dem Weg zum Abwracken. Es steht zu vermuten, dass es sich bei einigen um Versicherungsbetrug handelte,[2] zumal in der Nachkriegszeit der Stahlpreis niedrig war und daher mit dem Verschrotten wenig Geld zu verdienen war. Einige U-Boote wurden daher einfach nur versenkt.
Drei Schlepper versuchten, U 118 vom Strand zu ziehen, was nicht gelang. Ein französischer Zerstörer versuchte, es mit seinen Geschützen in Teile zu schießen, was ebenfalls nicht gelang.
Von den tausenden Touristen, die später die Unglücksstelle besuchten, kletterten auch einige unerlaubt ins Innere des U-Boots. Zwei Mitglieder der Küstenwache kamen durch giftige Chlorgase der beschädigten Batterien ums Leben.
Eine andere Quelle nennt als Opfer nur einen Coast-Guard-Matrosen. Auch soll U 118 auf dem Weg von Cherbourg nach Scapa Flow zur Internierung unterwegs gewesen sein,[3] und nach einer weiteren Quelle hat sich U 118 in Spanien ergeben.[4]
Später, vermutlich nach Ausbau der Akkumulatoren, verlangte die Stadtverwaltung Eintrittsgelder von den Touristen. Die Gelder gingen an ein Kriegsheimkehrer-Projekt.
Nachdem immer mehr Kinder auf dem Wrack spielten und jede Nacht Lärm machten, indem sie die U-Boot-Hülle mit Steinen bewarfen, wurde im Herbst 1919 der Beschluss zum Abwracken gefasst. Viele Teile von U 118 wurden abmontiert und verteilten sich als Andenken über die ganze Stadt. Die Stadt selbst nahm sich das Decksgeschütz als Ausstellungsstück, das aber in einem Sturm weggespült wurde. Als es zwei Jahre später wiedergefunden wurde, wurde es nicht mehr aufgebaut.
Nur zwei Jahre später wurde im Ortsteil Bulverhythe ein weiteres deutsches U-Boot angespült.[5] Nach Angaben des Buches "Lost Patrols" handelt es sich dabei um SM UB 131.
Bildergalerie
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Am Tag der Strandung. Antenne und Fahne noch vorhanden
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Überlaufen von Touristen
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Das U-Boot auf dem Strand
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Ansicht von See
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Ansicht von achtern
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Das U-Boot wird verschrottet
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Als plötzlich ein 81-Meter-U-Boot am Strand lag. In: 20minuten.ch. TX Group AG, 13. März 2016, abgerufen am 6. Februar 2023.
- ↑ Between the WINDS - Divernet. 28. Juni 2009, abgerufen am 6. Februar 2023.
- ↑ History of Hastings, East Sussex,UK - a guide by 1066online.com. Abgerufen am 6. Februar 2023.
- ↑ HASTINGS, ENGLAND, 1919-05. GERMAN SUBMARINE U118 WASHED ASHORE 1918-04, WITH A CLEAR VIEW OF ITS ... The Australian War Memorial, abgerufen am 6. Februar 2023 (englisch).
- ↑ Hastings Chronicle 1900 to 1949 ( vom 31. März 2009 im Internet Archive)
Literatur
- Innes McCartney: Lost Patrols. Submarine wrecks of the English Channel. Periscope, Penzance 2003, ISBN 1-904381-04-9.