Tribüne (Zeitschrift)

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Tribüne – Zeitschrift zum Verständnis des Judentums

Sprache Deutsch
Verlag Tribüne-Verlag
Erstausgabe 1962
Erscheinungsweise vierteljährlich
Herausgeberin Elisabeth Reisch
Weblink tribuene-verlag.de
ISSN (Print)

Tribüne. Zeitschrift zum Verständnis des Judentums ist eine seit 1962 vierteljährlich erscheinende Zeitschrift, die von Elisabeth Reisch herausgegeben und von Otto R. Romberg redaktionell betreut wird. Bis zu seinem Tod am 4. Juli 2010 war auch der ehemalige WDR-Journalist Heiner Lichtenstein Redakteur der Zeitschrift.

Bundesweite Hakenkreuzschmierereien Ende der 1950er und Anfang der 1960er Jahre bildeten laut Herausgeberkonzept der Tribüne den Anlass, vorhandenen antisemitischen Tendenzen eine Zeitschrift zum besseren Verständnis des Judentums entgegenzusetzen.[1] Seither schreiben bekannte Autoren aus dem wissenschaftlichen und publizistischen Bereich für die Zeitschrift, beispielsweise die Historiker Wolfgang Benz und Peter Steinbach oder die Publizisten Henryk M. Broder und Ralph Giordano. Ausführliche Interviews mit israelischen und deutschen Politikern wie Ariel Scharon und Avi Primor oder Horst Köhler und Angela Merkel sind ein weiterer integraler Bestandteil des inhaltlichen Angebots.

Das Themenspektrum umfasst unter anderem Justiz und Rechtsextremismus, Geschichte des Rechtsextremismus, jüdische und nichtjüdische Erinnerung an die Schoah, Juden in Deutschland seit 1945, „NS-Debatten“ in Deutschland, Jüdische Geschichte und Gegenwart, Ausländerfeindlichkeit und Rassismus, Israel und der Nahostkonflikt, Religiöser Fundamentalismus, Terrorismus sowie soziale und wirtschaftliche Konflikte.[2] Wegen der Anzeigenkrise stellte die Tribüne Ende 2012 mit Heft 204 ihr Erscheinen ein und wird im Laufe des Jahres 2013 eine abschließende Digitalisierung aller 204 Hefte durchführen.[3] Seitdem veröffentlicht die Zeitschrift unter ihrer Web-Adresse monatlich weiter online einige Artikel.

Kritik

In einem ausführlichen Beitrag vom 25. August 2018 weist der ND-Autor Markus Mohr nach, dass die Zeitschrift in einer Ausgabe vom Herbst 1968, die den Einmarsch der Warschauer-Pakt-Truppen in die CSSR thematisierte, einer grafischen Fälschung aufgesessen ist, die eine Parallelisierung von Antisemitismus und Antizionismus beabsichtigte.[4]

Einzelnachweise

  1. Herausgeberkonzept. In: Tribuene-Verlag.de, abgerufen am 23. Juli 2010.
  2. Mehr als 40 Jahre Tribüne. In: Tribuene-Verlag.de, abgerufen am 23. Juli 2010.
  3. Roland Kaufhold: Das Ende der “Tribüne”. Ein Traditionsblatt stellt die Arbeit ein. In: haGalil.com, 17. Dezember 2012, abgerufen am 18. Dezember 2012.
  4. Stille Post im Kalten Krieg. In: Neues Deutschland, 25./26. August 2018, S. 23.