Regius Professor of Astronomy (Edinburgh)
Der Regius Professor of Astronomy ist eine 1785 als Regius Professur of Practical Astronomy durch Georg III.[1]:334 gegründete Regius Professur für Astronomie an der University of Edinburgh.[2]
Neben dieser Professur gibt es eine weitere Regius Professur für Astronomie an der University of Glasgow.
Geschichte der Professur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einleitung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Astronomie wurde an der Universität in Edinburgh seit der Gründung 1583 gelehrt.[3] Verwendet wurden tragbare Geräte und es gab kein festes Observatorium.[3] Sämtliche Versuche zur Einrichtung schlugen bis zum Ende des 18. Jahrhunderts fehl.[3] Im Jahre 1822 erhielt das Observatorium die königliche Charter und erfüllte anschließend Funktionen für die Universität und die Krone.[3]
Gründung der Professur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Regius Professur für praktische Astronomie wurde eingeführt und Robert Blair wurde ernannt.[4] Allerdings verfügte Blair weder über ein Observatorium noch über angemessene Instrumente.[4] Darüber hinaus war Blair Mediziner und Seefahrer und machte weiterhin Beiträge zu diesen Themen.[3] So hielt er keine Vorlesungen und konzentrierte sich auf theoretische Forschungen.[4] Nach Blairs Tod 1828 wurde daher entschieden, den Lehrstuhl nicht zu besetzen, bis ein Observatorium zur Verfügung stünde.[4]
Nach Aufbau der Sternwarte auf Calton Hill wurde Thomas James Henderson zum Regius Professor ernannt.[4] Mit der Leitung der Sternwarte ging auch der Titel des Astronomer Royal for Scotland einher.[2][4] Diese Regelung wurde auch nach dem Umzug nach Blackford Hill (1896) bis 1990 beibehalten.[2] Seit 1990 ist der Astronomer Royal eine Ehrenposition, die nicht mehr mit dem Royal Observatory verbunden ist.[2] Trotz der nun vorhandenen Instrumente hielt Henderson keine Vorlesungen.[4]
Beginn der Lehre
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Erst der dritte Inhaber der Professur, Charles Piazzi Smyth, lehrte auch Astronomie für Studenten und betrieb Forschung auf internationalem Niveau.[4] Unter der Forschung litt aber die Lehre und am Ende von Smyths Professur war das Observatorium in einem schlechten Zustand.[4][3] Es war Ralph Copeland, der strukturierte Lehre mit praktischen Übungen einführte.[4]
1893 wurde die Astronomie von der Fakultät für Künste (Faculty of Arts) der neugegründeten wissenschaftlichen Fakultät (Faculty of Science) zugeordnet und der Zusatz „practical“ wurde aus dem Namen gestrichen.[4] Copeland folgte 1905 Frank Watson Dyson, der nach fünf Jahren an das Observatorium in Greenwich zurückkehrte.[4] Der sechste Professor, Ralph Allen Sampson, verbesserte sowohl die Lehre als auch die Forschung am Lehrstuhl.[4]
Neuzeit
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]1938 übernahm William Michael Herbert Greaves den Lehrstuhl.[4] Der Ausbruch des Zweiten Weltkriegs stoppte sämtliche Forschungen am Institut.[4] In den nachfolgenden Jahren wurde auch Theoretische Physik in den Lehrplan aufgenommen.[4] Mit Hermann Brück übernahm 1957 zum ersten Mal ein ausländischer Astronom den Lehrstuhl.[4]
Inhaber
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Name | Namenszusatz | von | bis | Anmerkung |
---|---|---|---|---|
Robert Blair[2] | F.R.S.E. | 1785[1] | 1828 | |
vakant[4] | 1828 | 1834 | ||
Thomas James Henderson[2] | F.R.S., F.R.S.E. | 1834 | 1844 | Henderson bestimmte, basierend auf seinen früheren Messungen, die Entfernung zu einem Stern.[3] Allerdings war ihm Friedrich Bessel 1838 mit der Bestimmung der Entfernung zu 61 Cygni schon zuvorgekommen, obwohl Hendersons Messungen älter waren, als Bessels.[3] |
Charles Piazzi Smyth[2] | F.R.S.E. | 1845 | 1888 | Smyth hatte nie eine Universität besucht, aber seine vielfältigen Fähigkeiten und seine Interessen machten ihn zu einem guten Lehrer.[3] Auf einer Expedition nach Teneriffa wies er die Vorteile der Höhenbeobachtung für die Astronomie nach.[3] |
Ralph Copeland[2] | F.R.S.E. | 1889 | 1905 | |
Frank Watson Dyson[2] | F.R.S., F.R.S.E. | 1905 | 1910 | |
Ralph Allen Sampson[2] | F.R.S., F.R.S.E. | 1910 | 1937 | |
William Michael Herbert Greaves[2] | F.R.S.E. | 1938 | 1955 | |
Hermann Brück[2] | F.R.S.E. | 1957 | 1975 | |
Vincent Cartledge Reddish[2] | 1975 | 1980 | ||
Malcolm Sim Longair[2] | 1980 | 1990 | ||
vakant[4] | 1990 | 1994 | ||
Andrew Lawrence[2] | 1994 | heute |
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Roger L. Emerson (2008) Academic Patronage in the Scottish Enlightenment: Glasgow, Edinburgh and St Andrews Universities; Edinburgh University Press; Edinburgh; ISBN 978-0-7486-2596-3.
- ↑ a b c d e f g h i j k l m n o Bryn Jones; Some Historical Astronomical Posts in Britain and Ireland ( vom 3. März 2016 im Internet Archive); abgerufen am 29. April 2016.
- ↑ a b c d e f g h i j The History of the Royal Observatory Edinburgh auf der Webseite der Stiftung für das Royal Observatory in Edinburgh; abgerufen am 29. April 2016.
- ↑ a b c d e f g h i j k l m n o p q r s Our History: Astronomy auf der Webseite der University of Edinburgh; abgerufen am 29. April 2016.