Drache (Schiff, 1908)

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Drache
Drache als Schulboot und Wohnschiff 1942
Drache als Schulboot und Wohnschiff 1942
Schiffsdaten
Flagge Deutsches Reich Deutsches Reich
Schiffstyp Tender
Artillerieschulboot
Bauwerft Germaniawerft, Kiel
Stapellauf 11. Juni 1908
Indienststellung 26. Oktober 1908
Verbleib Am 18. April 1945 versenkt
Schiffsmaße und Besatzung
Länge 53,6 m (Lüa)
Breite 9 m
Tiefgang (max.) 3 m
Verdrängung 790 t
 
Besatzung 68 Mann
Maschinenanlage ab 1908
Maschine Dampfkessel, Dampfmaschine
Höchst­geschwindigkeit 15 kn (28 km/h)
Maschinenanlage ab 1936
Maschine Dieselmotor
Maschinen­leistung 1.600 PS (1.177 kW)
Bewaffnung

Als Tender

Als Artillerieschulboot

Die Drache war ein deutsches Kriegsschiff, das von der Kaiserlichen Marine als Artillerietender gebaut und genutzt wurde, als solcher in die Reichsmarine übernommen und schließlich von der Kriegsmarine zum Artillerieschulboot umgerüstet wurde und als solches bis zu seiner Versenkung 1945 diente.

Kaiserliche Marine

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Die Drache wurde als Tender für die Kaiserliche Marine auf der Friedrich Krupp Germaniawerft in Kiel gebaut und lief dort am 11. Juni 1908 vom Stapel. Sie war 53,6 m lang und 9 m breit, hatte 3 m Tiefgang und verdrängte 790 t. Die Bewaffnung bestand aus vier 8,8-cm-Schnellladekanonen und vier 5,2-cm-Schnellladekanonen, die Besatzung aus 68 Mann. Die aus mit Kohle befeuerten Dampfkesseln und Verbundmaschinen bestehende Antriebsanlage verlieh dem Schiff eine Höchstgeschwindigkeit von 15 Knoten.

Die Drache wurde am 26. Oktober 1908 unter dem Befehl von Oberleutnant zur See Kurt Schröder (Kommandant bis April 1909) in Dienst gestellt und diente bis 1914 als Artillerietender und Schulschiff bei der „Inspektion der Schiffsartillerie“.[1] Sie war insbesondere zum Schleppen von Zielscheiben, zum Sichern des Schießgebiets und zur Versorgung der schießenden Schiffe eingesetzt. Bei Kriegsausbruch 1914 wurde die Drache der Hafenflottille Jade-Weser zugeteilt.

Der spätere Vizeadmiral Friedrich Frisius diente von Oktober 1914 bis Juni 1916 als Leutnant zur See und Wachoffizier auf der Drache.

Reichsmarine und Kriegsmarine

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Nach Kriegsende musste das Schiff nicht ausgeliefert werden, sondern verblieb bei der neuen Reichsmarine. Bis 1921 diente es dem Führer der Minensuchboote in der Ostsee, danach ab Oktober 1922 als Tender der Schiffsartillerieschule (S.A.S.) und ab 1928 als Artillerieschulboot. Die Bewaffnung bestand spätestens seit 1928 aus vier 10,5-cm-Geschützen und einem 2-cm-Flugabwehrgeschütz. Letzteres wurde später durch zwei 2-cm-Flak C/30 L/65 ersetzt. Von Januar bis Juli 1936 wurde das Schiff generalüberholt und mit einer 1600-PS starken Dieselanlage ausgestattet; dabei wurde auch der hintere der beiden Schornsteine entfernt. Danach war das Schiff in Pillau stationiert.

Nach dem Beginn des deutschen Überfalls auf Polen wurde die Drache bei der Beschießung polnischer Stellungen an der Ostseeküste eingesetzt.

1922/23 diente der Oberfähnrich zur See Eberhard Godt auf dem Schiff.

Im März 1945 wurde die Drache zur Unterstützung der zurückweichenden deutschen Heerestruppen und Beschießung sowjetischer Truppen bei Danzig eingesetzt.[2] Danach wurde sie, wie fast all noch fahrbereiten Schiffe, zur Evakuierung von Flüchtlingen und Verwundeten aus Ostpreußen genutzt. Dabei erhielt sie mehrfach Treffer durch sowjetischen Artilleriebeschuss, blieb jedoch funktionsfähig. Am frühen Nachmittag des 18. April 1945 wurde sie jedoch bei einem sowjetischen Luftangriff auf Pillau von zwei Bomben getroffen und sank im Königsberger Seekanal.

Das Wrack wurde im August/September 2009 von russischen Tauchern gefunden.

  • Siegfried Breyer: Spezial- und Sonderschiffe der Kriegsmarine (I), Marine-Arsenal Band 30, Podzun-Pallas-Verlag, Eggolsheim-Bammersdorf, 1995, ISBN 3-7909-0523-2
  • Hans-H. Hildebrand, Albert Röhr, Hans-Otto Steinmetz: Die deutschen Kriegsschiffe, 10 Bände, Koehlers Verlagsgesellschaft, Hamburg, ISBN 3-8364-9743-3
Commons: Drache – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  1. 1914 standen bei der Inspektion der Schiffsartillerie das alte Linienschiff Wettin, der Große Kreuzer Prinz Adalbert, die Kleinen Kreuzer Augsburg, Stuttgart und Danzig, und die Tender Delphin, Hay, Drache und Fuchs in Dienst.
  2. Seekrieg 1945, März. Abgerufen am 31. Juli 2021.