Abraham Cohen Herrera

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Abraham Cohen de Herrera, auch Abraham Irira, christlicher Taufname Alonso Nunez de Herrera (* um 1570; † 1635 oder 1639 in Amsterdam), war ein Religionsphilosoph und Kabbalist.

Der Geburtsort von Herrera ist nicht bekannt. Nach einigen Angaben soll er in einer angesehenen Marranenfamilie in Lissabon geboren sein.[1] Später hielt sich Herrea und seine Familie in Florenz auf. Von dort ging er nach Marokko und geriet in den Diensten von Sultan Ahmad al-Mansur in englische Gefangenschaft. In den 1590er Jahren lebte er nach seinen Angaben in Ragusa, wo er bei Israel Sarug die lurianische Kabbala studierte. Nach dieser Zeit zog er nach Amsterdam und kehrte zum normativen Judentum zurück.

Hier verfasste er mehrere Werke in Spanisch, die später auch ins Hebräische übersetzt wurden. Besonderes Aufsehen erweckte sein Buch Puerta del cielo (Pforte des Himmels), eine neuplatonische Exposition der lurianischen Kabbala, die von More, Locke, Newton, Leibniz, Hegel, Schelling und vielen anderen in der lateinischen und von Spinoza in der hebräischen Übersetzung gelesen wurde.

Nach seinem Tod wurde er als Mitglied der sephardischen Gemeinde in Amsterdam auf dem nahe der Stadt gelegenen Friedhof Beth Haim in Ouderkerk beigesetzt.[2]

Werke (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Epitome y compendio de la logica.
  • Libro de Diffinitiones.
  • Casa de la divinidad.
  • Puerta del cielo (hebräisch Scha’ar ha-schamajim, 1655 übersetzt von Isaac Aboab da Fonseca).
deutsche Ausgabe
  • Das Buch Sha’ar ha-shamayim oder Pforte des Himmels. In welchem die kabbalistischen Lehren philosophisch dargestellt und mit der platonischen Philosophie verglichen werden. Suhrkamp Verlag, Frankfurt am Main 1974, ISBN 3-518-06387-1.

Literatur (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Gordin, EJ2 2007.
  2. Brill Academic Publishers (Hrsg.): Zeitschrift für Religions- und Geistesgeschichte. Verlag E. J. Brill, Leiden 1988, ISSN 1570-0739, 40. Jahrgang, S. 88.