Abtenauer Becken

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Abtenauer Becken (2005)

Das Abtenauer Becken ist eine Talweitung im nordöstlichen Tennengau im österreichischen Bundesland Salzburg.

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das inneralpine Becken, geologisch ein Teil der Lammersenke, ist landwirtschaftlich nutzbar, wurde aber wegen seiner schweren Zugänglichkeit erst im Hochmittelalter besiedelt.

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Abtenauer Becken wird im Südwesten durch das Tennengebirge, im Norden durch die Salzburger Voralpen und im Osten durch das Dachsteingebirge begrenzt. Zugänge zum Becken sind[1]

Gewässer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das wichtigste Gewässer ist die Lammer mit ihren Nebenbächen Rußbach, Rigausbach, Eglseebach und Schwarzenbach. Zentral im Becken liegt der Eglsee.[1]

Orte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der größte Ort ist der Markt Abtenau.[1]

Geologie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Lammermasse ist eine nur wenig gegenüber der ursprünglichen Unterlage verschobene Masse zwischen den Dachsteinkalken der Salzburger Voralpen und des Tennengebirges. Beide haben eine Jura- und Kreidebedeckung. Die Lammermasse reicht im Westen bis zur Salzach und im Osten bis zum Dachstein.[2]

Das Profil der Lammermasse zeigt als Basis etwa 100 m stark aufgeschlossenen roten Werfener Schiefer, darüber 10 m gering Crinoidengrus-führende Werfener Kalke, 50 bis 70 m dunkles Anis-Karbonatgestein, 50 m hellgraue, schwach mylonitische Kalke des Ladin und dunkle Kieselkalke des Kam, die eine Mächtigkeit von 100 bis 300 m haben.[3]

Im Abtenauer Becken finden sich Moränenanhäufungen. Die tropfenförmigen Hangrücken in nordwest-südost-Richtung wurden von Gletschern geformt (Drumlins). Die Schotterterrassen entstanden in einem See in der Zwischeneiszeit.[4]

Bodenschätze[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Südwesten des Abtenauer Beckens ist seit dem 18. Jahrhundert eine schichtgebundene Mangananreicherung in den Strubbergschichten bekannt. Das Gebiet reicht vom Pass Luegg über den Klausgraben bis zu den Gipfeln Tagweide und Schallwand. Die Strubbergschicht hat eine Mächtigkeit von 100 bis 200 Meter, die manganführenden Schichten sind bis zu 60 Meter stark.[5]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Erich Seefeldner: Salzburg und seine Landschaften: eine geographische Landeskunde, Gesellschaft für Salzburger Landeskunde, Verlag Das Bergland-Buch, Salzburg 1961

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c Austrian Map. Abgerufen am 25. Januar 2023.
  2. Hermann Häusler: Zur Geologie und Tektonik der Hallstätter Zone im Bereich des Lammertales zwischen Golling und Abtenau. (PDF) 1979, S. 78, 108, abgerufen am 25. Januar 2023.
  3. Hermann Häusler: Zur Geologie und Tektonik der Hallstätter Zone im Bereich des Lammertales zwischen Golling und Abtenau. (PDF) 1979, S. 110, abgerufen am 25. Januar 2023.
  4. Hermann Häusler: Zur Geologie und Tektonik der Hallstätter Zone im Bereich des Lammertales zwischen Golling und Abtenau. (PDF) 1979, S. 107, abgerufen am 25. Januar 2023.
  5. Peter Faupl, Anton Beran, Walter Hamilton: Erkundung auf Mangan in den Strubbergschichten im Gebiet Golling-Abtenau. (PDF) Universität Wien, 1981, S. 2, 3, 13ff., abgerufen am 25. Januar 2023.

Koordinaten: 47° 35′ N, 13° 21′ O