Aelurostrongylus abstrusus

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Aelurostrongylus abstrusus
Systematik
ohne Rang: Urmünder (Protostomia)
Überstamm: Häutungstiere (Ecdysozoa)
Stamm: Fadenwürmer (Nematoda)
Familie: Angiostrongylidae
Gattung: Aelurostrongylus
Art: Aelurostrongylus abstrusus
Wissenschaftlicher Name
Aelurostrongylus abstrusus
(Railliet, 1898)

Aelurostrongylus abstrusus gehört zu den häufigsten Parasiten der Lunge bei Katzen. Er kommt weltweit vor. Die Häufigkeit nimmt bei Katzen in Europa zu, in manchen Regionen Deutschlands wurden z. B. Befallsraten von bis zu 15 Prozent ermittelt. Besonders gefährdet sind Katzen, die unbeaufsichtigten Freilauf haben und Beute fangen und fressen (z. B. Mäuse).[1]

Lebenszyklus[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die erwachsenen Tiere sind zwischen 7 (männliche) und 10 mm (weibliche) lang. Die erwachsenen Tiere leben tief vergraben in der Lunge des Wirtstieres. Die Eier werden in die Lungenbläschen (Alveolen) gelegt, wo die Larven im ersten Stadium schlüpfen. Danach wandern sie nach oben, wo sie dann durch Verschlucken in den Verdauungstrakt gelangen und ausgeschieden werden.

Die Larve kann etwa zwei Wochen überleben und muss eine Schnecke als Zwischenwirt finden. Diese infiziert sich, wenn sie eine Larve überkriecht, da diese dann in ihren Fuß eindringen kann. In der Schnecke entwickelt sich die Larve nach ca. 12 Tagen zu Stadium 2 und nach 18 Tagen zum dritten Stadium.

Die infizierte Schnecke muss nun von einem Vogel, einer Eidechse oder Maus etc. gefressen werden. Die Larven nisten sich dann im Transportwirt ein. Wird der neue Wirt nun von einer Katze gefressen, wandern die Larven binnen 24 Stunden vom Magen über den Bauchraum in die Lunge. Nach etwa einem Monat sind dann wieder Larven im Kot zu finden.

Symptome, Diagnostik und Bekämpfung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Lungenwurmbefall kann bei Katzen asymptomatisch verlaufen. Treten Symptome auf, können diese unspezifisch sein. Es kann z. B. zu einer allgemeinen Schwäche, chronischem Husten sowie Nasen- und Augenausfluss kommen. Die Diagnose wird unter anderem über einen Baermann-Wetzel-Test gestellt. Röntgenaufnahmen der Lunge können zusätzlich Hinweise auf die Infektion geben. Die Bekämpfung erfolgt durch Anthelminthika wie Fenbendazol, Emodepsid oder Eprinomectin.[2][3] Die Präparate werden als Spot-ons angewendet, teilweise in Kombination mit weiteren Wirkstoffen, die auch gegen andere Wurmarten und Ektoparasiten gerichtet sind.[3]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Lung worm disease in cats caused by Aelurostrongylus abstrusus. In: Tijdschrift voor diergeneeskunde. 1995; 120(9), ISSN 0040-7453, S. 263–266. (abstract)
  • Larval development of Aelurostrongylus abstrusus (Nematoda, Angiostrongylidae) in experimentally infected Cernuella (Cernuella) virgata (Mollusca, Helicidae). In: Parasitology Research. 2005; 95(1), ISSN 0932-0113, S. 13–16. (abstract)

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Lungenwürmer sind weit verbreitet. Bundesverband für Tiergesundheit e. V., 24. August 2016, abgerufen am 28. Februar 2023.
  2. Hans Lutz, Barbara Kohn, Franck Forterre: Krankheiten der Katze. 6., aktualisierte Auflage. Georg Thieme Verlag, Stuttgart 2019, ISBN 978-3-13-241649-9.
  3. a b Peter Deplazes: Parasitologie für die Tiermedizin. 4., überarbeitete Auflage. Georg Thieme Verlag, Stuttgart 2021, ISBN 978-3-13-242138-7.