Ahuauhtli

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

ahuauhtli ([aˈwawt͡ɬiAudiodatei abspielen, aztekisch für Wasserfliegen-Eier) ist ein traditionelles Insekten-Gericht der mexikanischen Küche.[1][2] Es besteht aus Eiern verschiedener Arten von Wasserwanzen (Ruderwanzen (Corixidae)) und wird auch als Mexikanischer Kaviar bezeichnet.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Aztekische Glyphe axayacatl.

Das Gericht war schon bei den Azteken bekannt und wurde von der mexikanischen Aristokratie als Delikatesse angesehen. Traditionell werden die verwendeten Insekten in der Sprache der Azteken axayácatl (ɑʃɑˈjɑkɑt͡ɬ, Plural: āxaxayacatl ɑːʃɑʃɑˈjɑkɑt͡ɬ) genannt, die Eier ahuauhtli (aˈwawt͡ɬi). Auch andere Entwicklungsstadien der Insekten, wie die Larven, wurden als Speiseinsekt genutzt.

Produktion und Zubereitung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die verwendeten Arten von Wasserwanzen sind: Corisella mercenaria, Corisella texcocana, Krizousacorixa femorata, Krizousacorixa azteca, Graptocorixa abdominalis und Graptocorixa bimaculata

Die Wasserwanzen kommen an den Ufern der Salzseen in Zentralmexiko vor, an Binsengewächsen und Schwertlilien. Die Wasserwanzen werden für das Gericht wild von den Pflanzen gesammelt oder in Aquakulturen gezüchtet. Durch Wasserverschmutzung sind einige der traditionell verwendeten Arten bedroht.[3]

Die Insekteneier werden in einer Pfanne (zusammen mit Hühnereiern) gebraten oder in herzhaften Pfannkuchen zusammen mit Peperoni und entweder Zucchini oder Kürbis verwendet.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Florian J. Schweigert (2020): Insekten essen. Gebrauchsanweisung für ein Nahrungsmittel der Zukunft. München: Verlag H.C. Beck, S. 79.
  2. McDavitt, M. (Hrsg.): The astonishing axacayatl. Mexicalore. Abgerufen am 23. August 2020. (englisch)
  3. Julieta Ramos-Elorduy (4. Dezember 2006): Threatened edible insects in Hidalgo, Mexico and some measures to preserve them. (PDF; 4,5 MB) In: Journal of Ethnobiology and Ethnomedicine. Band 2, Artikel 51. doi:10.1186/1746-4269-2-51