al-Maqqarī

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Abū l-ʿAbbās Ahmad ibn Muhammad al-Maqqarī (arabisch أبو العباس أحمد بن محمد المقري, DMG Abū l-ʿAbbās Aḥmad ibn Muḥammad al-Maqqarī; geb. vor 1591 (nach anderen Angaben: 1577[1]) in Tlemcen (heutiges Algerien); gest. Januar 1632[2] in Kairo; vollständiger Name: Schihab ad-Din Abu l-Abbas Ahmad ibn Muhammad ibn Ahmad ibn Yahya al-Quraschi / شهاب الدين أبوالعباس أحمد ابن محمد ابن أحمد ابن يحيى القرشي / Šihāb ad-Dīn Abū l-ʿAbbās Aḥmad b. Muḥammad b. Yaḥyā al-Qurašī) war ein arabischer Historiker und islamischer Gelehrt aschʿaritischer Ausrichtung.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Al-Maqqari zog mehrmals zwischen den marokkanischen Städten Fès und Marrakesch hin und her, um vor dem Bürgerkrieg der saadischen Sultane zu fliehen. Im Jahre 1618 pilgerte er auch nach Mekka.

Werke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Sein größtes Werk ist Nafḥ aṭ-ṭīb min ġuṣn al-Andalus ar-raṭīb wa-ḏikr wazīri-hā Lisān ad-Dīn Ibn al-Ḫaṭīb („Wohlgeruch vom frischen Zweig Andalusiens und Lebensbeschreibung seines Wesirs, Lisān ad-Dīn ibn al-Chatīb“), das in zwei Teile geteilt ist. Der erste Teil stellt eine Sammlung von Texten mehrerer Autoren über die Geschichte der Muslime auf der Iberischen Halbinsel dar und wurde von William Wright, Christoph Krehl, Reinhart Dozy und Gustave Dugat zwischen 1855 und 1861 unter dem Titel Analectes sur l'histoire et la littérature des Arabes d'Espagne ediert.[3] Der zweite Teil ist die Biographie des Historikers, Literaten und wichtigsten Wesirs von Granada, Ibn al-Khatib (1313–1374). Das Gesamtwerk wurde 1863 in Bulaq und 1885 in Kairo veröffentlicht. Moderne arabische Ausgaben des Werks umfassen acht Bände. Pascual Gayangos y Arce übersetzte das Werk unter dem Titel The History of the Mohammedan Dynasties in Spain ins Englische.[4]
  • das 500 Verse umfassende Lehrgedicht Iḍāʾat ad-duǧunna fī iʿtiqād ahl as-sunna, das die Glaubenslehre der Sunniten darzustellen beansprucht.[5] Es ist stark auf den aschʿaritischen Kalām ausgerichtet, ist häufig kommentiert worden und bis heute in Mauretanien Teil des Lehrplans.[6]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Arnold Hottinger: Die Mauren: arabische Kultur in Spanien. Reprint der 3. Auflage. Fink, München 2005, ISBN 3-7705-3075-6, S. 13 f.
  2. Dschumada th-thaniyya 1041 AH; vgl. Carl Brockelmann: Geschichte der arabischen Litteratur. 2. Band. Felber, Berlin 1902, S. 296 (Textarchiv – Internet Archive).
  3. (Digitalisat in der Google-Buchsuche ).
  4. 2 Bände. Royal Asiatic Society, 1840/1843. Reprint, hrsg. von Michael Brett: Routledge Curzon, London/New York 2002, ISBN 0-415-29771-0 (Digitalisat von Band 1 ; Digitalisat von Band 2 in der Google-Buchsuche ).
  5. Kommentierte Edition von Muḥammad ibn Aḥmad ad-Dāh aš-Šinqīṭī. Dār al-Fikr, Beirut, ohne Datum. Digitalisat
  6. Siehe dazu Gunhild Graf: „ʿIlm al-kalām in Mauretanien anhand maurischer Kommentare zur Iḍāʾat ad-duǧunna fī iʿtiqād ahl as-sunna von al-Maqqarī (st. 1041/1632)“ in Asiatische Studien 72 (2018) 751–94.