Alajos Károlyi

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Alajos Károlyi als 2 von links

Graf Alajos Károlyi von Nagykároly (* 8. August 1825 in Wien; † 2. Dezember 1889 in Tótmegyer), war ein ungarisch-österreichischer Diplomat.

Leben

Geboren in Wien, war er Spross einer großen ungarischen Familie, derer von Károlyi, wie etwa Sándor Károlyi, der der General Franz II. Rákóczi.

Alajos Károlyi trat dem österreichischen Diplomatischen Korps bei und war erfolgreich in den verschieden Hauptstädten Europas. 1858 war er in St. Petersburg in einer besonderen Mission um Russlands Unterstützung gegen Napoleon III. zu erhalten. Als österreichischer Botschafter in Berlin handelte er das Bündnis mit Bismarck in Deutsch-Dänischen Krieg aus, wie auch das Zerwürfnis mit Bismarck im Deutschen Krieg, vier Jahre später. Er war auch wesentlich am Vorfrieden von Nikolsburg beteiligt. Auch nach der Reichsgründung bleib er Botschafter in Berlin und vertrat sein Land beim Berliner Kongress. Aus Anlass des Dreikaisertreffens im September 1872 wurde er und der russische Botschafter Paul von Oubril in Berlin gemeinsam von Kaiser Wilhelm mit dem Schwarzen Adlerorden ausgezeichnet, was zu einm Zornausbruch bei dem vorher nicht konsultierten Bismarck (der lediglich Vasen als Geschenk vorgesehen hatte), und zum Rücktritt des deutschen Unterstaatssekretärs im Auswärtigen Amt Hermann von Thile führte.[1] Ab 1878 war der Diplomat in London, bevor er seinen Ruhestand in Ungarn antrat.

Trivia

Kurz vor Ausbruch des Konfliktes mit Österreich verlangte Károlyi, als österreichischer Gesandter, im Namen seiner Regierung, dass Bismarck sich klar dazu äußern solle, ob er den Vertrag von Gastein gewillt sei einzuhalten oder nicht. „Natürlich will ich das“, erwiderte Bismarck. „Denken Sie, ich würde Ihnen anders antworten, wenn ich es nicht wollte?“

Literatur

Einzelnachweise

  1. Hermann von Petersdorff: Thile, Hermann von. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 54, Duncker & Humblot, Leipzig 1908, S. 687–697.