Alexander der Kreuzritter

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 26. März 2013 um 19:34 Uhr durch KLBot2 (Diskussion | Beiträge) (Bot: 3 Interwiki-Link(s) nach Wikidata (d:Q1046117) migriert). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Film
Titel Alexander der Kreuzritter
Originaltitel Александр. Невская битва
Produktionsland Russland
Originalsprache Russisch
Erscheinungsjahr 2008
Länge 111 Minuten
Altersfreigabe
Stab
Regie Igor Kalenow
Drehbuch Wladimir Wardunas
Produktion Rustam Ibrahimbekov
Alija Uwalschanowa
Musik Andrej Antonenko
Kamera Waleri Martynow
Andrej Worobjow
Besetzung

Alexander der Kreuzritter ist ein russischer Historienfilm von Igor Kalenow aus dem Jahr 2008. Der Film beruht auf wahren Begebenheiten und schildert die Jahre 1239 und 1240 im Leben des Fürsten von Nowgorod und russischen Nationalheldens Alexander Jaroslawitsch Newski bis zur Schlacht an der Newa am 15. Juli 1240.

Handlung

Fürst Alexander von Nowgorod regiert in schweren Zeiten. Mongolen, Deutsche, Schweden und die einheimischen Bojaren bedrohen seine Stadt. Während einer Aufklärungsreise nach Osten wird der Ritter Andreas von Velven mit seinem Gefolge von Räubern angegriffen. Beeindruckt von dessen Kampfeswillen rettet ihm Alexander das Leben. Er weiß nicht, dass er damit seinen Feind vor dem Tod bewahrt hat, denn Andreas von Velven ist Kreuzritter des Deutschen Ordens und bereitet einen geplanten Kreuzzug gegen die Russen vor.

Ritter von Velven intrigiert in Nowgorod gemeinsam mit den aufständischen Bojaren. Diese sollen eine Karte der Newa mit geeigneten Lagerplätzen erstellen, um einen Angriff auf Nowgorod vorzubereiten. Daraufhin ist von Velven verschwunden. Wenig später ist Alexander mit seiner Braut Alexandra und seinem Gefolge auf dem Weg zur Hochzeitsfeier. Auch sein bester Freund Ratmir ist heimlich in Alexandra verliebt und deshalb eifersüchtig. Als sie am Wegesrand einen Unbekannten namens Wjatscheslaw treffen, der soeben einen Bären lediglich mit seinem Dolch erlegt hat, nehmen sie ihn und das erlegte Tier mit sich. Während der Feier hat Ratmir einen Streit mit dem Fleischer, ansonsten wird viel getrunken und gegessen. Als der Stumme Hofnarr Kornili entdeckt, dass jemand Gift in den gemeinsamen Weinkelch träufelt und sich im Bärenfleisch eine Pfeilspitze befindet, versucht er Alexander wild gestikulierend auf sich aufmerksam zu machen. Der versteht ihn jedoch nicht. Nachdem Alexander den Kelch zum Trinken ansetzt, stürmt Kornili auf ihn zu, entreißt ihm das Gefäß und trinkt es aus. Kurz danach stirbt der Hofnarr aufgrund der Vergiftung und auch der Fleischer wird tot aufgefunden. Alexander ruft seine Männer zusammen, um den Attentäter zu entlarven. Da Ratmir spurlos verschwunden ist, fällt der Verdacht auf ihn.

Derweil trifft Ritter Andreas von Velven in Schweden ein und trifft sich mit König Erik. Er berichtet von der Karte der Newa, die in Vorbereitung ist, und bietet sie ihm an. Von Velven benutzt die Schweden für seine Zwecke, wohlwissend, dass Erik ebenfalls einen Kreuzzug gegen Russland plant. König Erik nimmt dieses Angebot hocherfreut an. Der Bischof von Riga entsendet zwei Mönche, die Alexander zur Aufgabe des orthodoxen Glaubens auffordern, was dieser entschieden ablehnt. Auch Ratmir taucht wieder auf. Obwohl er seine Unschuld beteuert, lässt Alexander ihn einsperren. Alexander erfährt von der geplanten Kartenübergabe der Bojaren an die zwei Mönche und deckt die Intrige auf. Bevor er die zwei bojarischen Verräter tötet, zwingt er sie, die Karte wie vorgesehen zu übergeben, um die Schweden in Sicherheit zu wiegen. Des Weiteren zeigt man dem Fürsten die Pfeilspitze aus dem Bärenfleisch, was den wahren Attentäter entlarvt. Er lässt Wjatscheslaw, der tatsächlich Dmitri heißt und Sohn eines Feindes von Alexanders Vater ist, verhaften. Ratmir wird wieder freigelassen, die Freundschaft ist jedoch zerbrochen.

Nachdem die Bojaren Dmitri befreit haben, reist dieser nach Schweden und wird dort von Erik zum Ritter geschlagen. Somit wird er am Kreuzzug gegen Nowgorod teilnehmen. Als die Schweden ihr Lager an der Newa aufschlagen, führt Alexander am 15. Juli 1240 seine Armee in die Schlacht an der Newa. Während Ratmir Dmitri töten kann, stirbt er selbst. Die völlig überraschten Schweden müssen eine vernichtende Niederlage hinnehmen. Fürst Alexander gilt seitdem als Volksheld und trägt aufgrund der Schlacht an der Newa den Beinamen Newski.

Kritik

„Monumentalfilm um den russischen Nationalhelden Alexander Newski, der seine Heimat im 13. Jahrhundert in verlustreichen Gefechten mit listenreichen Finten gegen deutsch-schwedische Invasoren verteidigte. Die bereits 1938 von Sergej Eisenstein effektvoll und packend inszenierte Handlung tendiert nun in Richtung historischer Actionfilm mit Überhang an Schlachtenszenen, wobei die Ausstattung deutlich am geringen Budget krankt. Der deutsche Filmtitel reiht Alexander Newski in die Phalanx der Angreifer ein, dabei war gerade sein Kampf gegen die Kreuzritter sein großes vaterländisches Verdienst.“

Lexikon des Internationalen Films[1]

„Nicht erst Napoleon und Hitler versagten beim Marsch auf Russland, schon deutschen Schwertmissionaren gelang im Mittelalter ein solches Kunststück. Nach Eisensteins Hohelied auf Nationalheld "Alexander Newsky" von 1939 nehmen sich jetzt moderne Regisseure des Mythos an. Mehr Actionfilm und Abenteuerschwank als der bierernste Klassiker, richtet man das Augenmerk auf den Kampf gegen Schweden, um den (spektakuläreren) gegen die Deutschen womöglich in einem 2. Teil draufzusetzen. Wie späte Rache jedoch der deutsche Titel - gekämpft wird hier gegen Kreuzritter!“

Video.de[2]

Hintergrund

Während der englische Titel Alexander: The Neva Battle, zu deutsch Alexander: Die Schlacht an der Newa, dem russischen Originaltitel Rechnung trägt, wird der Film in Deutschland mit dem vollkommen falschen Titel Alexander der Kreuzritter aufgeführt und vertrieben. Alexander war kein Kreuzritter, ganz im Gegenteil, er bekämpfte die Kreuzritter bis auf das Äußerste und stieg eben deshalb zum russischen Nationalhelden auf.

Einzelnachweise

  1. Alexander der Kreuzritter im Lexikon des internationalen Films
  2. Alexander der Kreuzritter video.de