Alois Neurath

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Alois Neurath (geboren 29. August 1886 in Wien, Österreich-Ungarn; gestorben 25. April 1955 in Stockholm) war ein sudetendeutscher Kominternfunktionär.[1]

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Neurath war Gründungsmitglied der deutschen Sektion der Tschechoslowakischen Kommunistischen Partei (KSČ) und ab 1921 ihr Vorsitzender. Zudem wurde er Mitglied des Exekutivkomitees der Komintern (EKKI), wo er Sinowjew unterstützte.[1] Von 1925 bis 1929 war er Abgeordneter im Tschechoslowakischen Abgeordnetenhaus.

Im Juni 1929 wurde Neurath von Klement Gottwald im Zuge der Bolschewisierung aus der KSČ ausgeschlossen. Er wandte sich verschiedenen oppositionellen Strömungen zu, unter anderem dem Trotzkismus. Nach der deutschen Besetzung der Tschechoslowakei wurde er verhaftet. Er floh nach Schweden, wo er der Sveriges socialdemokratiska arbetareparti beitrat. 1945 kehrte er in die Tschechoslowakei zurück, kehrte aber nach dem kommunistischen Putsch 1948 nach Schweden zurück.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Neurath, Alois, in: Leopold Grünwald: In der Fremde für die Heimat: sudetendeutsches Exil in Ost und West. München : Fides, 1982, S. 160
  • Neurath, Alois, in: Mads Ole Balling: Von Reval bis Bukarest – Statistisch-Biographisches Handbuch der Parlamentarier der deutschen Minderheiten in Ostmittel- und Südosteuropa 1919–1945. Kopenhagen 1991, S. 314f.
  • Neurath, Alois, in: Werner Röder, Herbert A. Strauss (Hrsg.): Biographisches Handbuch der deutschsprachigen Emigration nach 1933. Bd. 1: Politik, Wirtschaft, Öffentliches Leben. München : Saur 1980, S. 531f.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Robert Jackson Alexander: International Trotskyism, 1929–1985: A Documented Analysis of the Movement. Hrsg.: Duke University Press. Durham, NC 1991, S. 232–236.