Aminochinurid
Strukturformel | ||||||||||||||||
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Allgemeines | ||||||||||||||||
Name | Aminochinurid | |||||||||||||||
Andere Namen |
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Summenformel | C21H20N6O | |||||||||||||||
Kurzbeschreibung |
weißes bis gelbliches Pulver, sehr schwacher Geruch (Diydrochlorid-Heptahemihydrat)[1] | |||||||||||||||
Externe Identifikatoren/Datenbanken | ||||||||||||||||
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Eigenschaften | ||||||||||||||||
Molare Masse | 372,42 g·mol−1 | |||||||||||||||
Aggregatzustand |
fest[2] | |||||||||||||||
Schmelzpunkt | ||||||||||||||||
Löslichkeit |
in Wasser wenig löslich (20 °C), sehr schlecht löslich in Ethanol (Dihydrochlorid-Heptahemihydrat)[1] | |||||||||||||||
Sicherheitshinweise | ||||||||||||||||
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Toxikologische Daten | ||||||||||||||||
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa). |
Aminochinurid oder häufig auch Surfen [Harnstoffgrundgerüst und ist ein pharmazeutischer Hilfsstoff für die Insulinherstellung. Es wurde im Jahr 1937 in den Laboratorien der Firma Hoechst entdeckt.[4]
] (als Surfen-Insulin) ist ein Desinfektionsmittel mit einemEigenschaften
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Aminochinurid ist ein weißes Pulver, welches unter Normalbedingungen in Wasser nur wenig, in Ethanol sehr gering löslich ist. In siedendem Wasser löst es sich hingegen gut.[2]
Verwendung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Aminochinurid und sein Dihydrochlorid werden als Desinfektionsmittel für verschiedene Indikationen eingesetzt, beispielsweise als Bestandteil von Pudern; aber auch in Lösung für Wundspülungen.
In der Insulinherstellung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Aminochinurid wurde seit 1938 ebenfalls zur Produktion von Verzögerungsinsulinen eingesetzt.[5] Dabei nutzte man die Eigenschaft, dass es mit Insulin unlösliche, salzartige Komplexe bildet. Der auf diese Weise gewonnene Komplex mit Schweine- oder Rinderinsulin kann in Suspension subkutan gespritzt werden und stellt aufgrund seiner sehr geringen Löslichkeit ein Depot dar, aus dem Insulin nach und nach freigesetzt wird. Die Freisetzung ähnelt dabei der von NPH-Insulin. Nachteil dieser Applikationsform war jedoch, dass die Suspension vor der Injektion erst sorgfältig aufgeschlämmt werden musste, zudem traten häufig allergische Reaktionen gegen Aminochinurid auf. Im Jahr 2005 wurden die letzten Präparate mit Surfen-Insulin vom Hersteller Berlin-Chemie vom Markt genommen.[2][6]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- F. Umber, F. K. Störring und W. Föllmer: Erfolge mit Einem Neuartigen Depotinsulin Ohne Protaminzusatz (Surfen-Insulin) (III. Mitteilung), in: Klinische Wochenschrift, 17. Jahrgang, Nr. 13 vom 26. März 1938, S. 443–446; doi:10.1007/BF01775866.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c Hagers Handbuch der Pharmazeutischen Praxis, Band 7 (Stoffe A-D), 5. Auflage, Hrsg.: F. von Bruchhausen et al., Springer-Verlag, Berlin 1993, ISBN 3-540-52632-3, S. 196.
- ↑ a b c d Hunnius Pharmazeutisches Wörterbuch, 9. Auflage, Hrsg.: H.P.T. Ammon, de Gruyter Verlag, Berlin 2004, ISBN 3-11-017487-1, S. 69,783.
- ↑ a b Datenblatt Surfen hydrate bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 20. Mai 2024 (PDF).
- ↑ Peter Hürter, Thomas Danne: Diabetes bei Kindern und Jugendlichen: Klinik, Therapie, Rehabilitation. 6. Auflage, Springer Verlag, Berlin 2004, ISBN 3-540-21186-1, S. 185.
- ↑ Hintergrundinformationen "Die Geschichte des Insulins" ( vom 29. Juli 2016 im Internet Archive) bei sanofi-aventis.de.
- ↑ Thomas R. Weihrauch, Hanns Peter Wolff: Internistische Therapie 2006/2007. 16. Auflage, Hrsg.: T. R. Weihrauch, Urban & Fischer Verlag/Elsevier GmbH, München 2006, ISBN 3-437-21803-4, S. 951.