Angela Steinmüller

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Angela Steinmüller (* 1941 in Schmalkalden) ist eine deutsche Diplom-Mathematikerin und Science-Fiction-Autorin.

Leben

Angela Steinmüller zählt gemeinsam mit ihrem Mann Karlheinz Steinmüller zu den Science-Fiction-Autoren mit den fundiertesten Geschichten hinsichtlich gesellschaftlicher Strukturen und Mechanismen. Angela und Karlheinz Steinmüller galten deshalb nicht nur in der DDR als Top-Autoren dieses Genres, auch heute noch werden ihre Bücher verlegt und wieder aufgelegt.

Angela Steinmüller wuchs in Berlin auf. Abitur per Abendschule. Studium 1971 bis 1975: Mathematik an der Berliner Humboldt-Universität. Seit 1980 freischaffende Autorin.

Angela und Karlheinz Steinmüller schreiben seit vielen Jahren sowohl gemeinsame als auch jeweils eigene Werke. Beide verfassen auch Sachbücher.

Preise

  • 1993: Kurd-Laßwitz-Preis „Beste Kurzgeschichte“ für Der Kerzenmacher
  • 1995: Kurd-Laßwitz-Preis „Beste Kurzgeschichte“ für Leichter als Vakuum (gemeinsam mit Karlheinz Steinmüller und Erik Simon)
  • 2001: Deutscher Fantasy-Preis für die Verbreitung der phantastischen Literatur in zwei verschiedenen Gesellschaftssystemen sowie ihre Zukunftsperspektiven. (gemeinsam mit Karlheinz Steinmüller)
  • 2004: Kurd-Laßwitz-Preis „Beste Kurzgeschichte“ für Vor der Zeitreise (gemeinsam mit Karlheinz Steinmüller)

Publikationen (Auswahl)

  • Andymon, 1982
  • Korallen des Alls, 1984 (Das neue Abenteuer)
  • Windschiefe Geraden, 1984
  • Der Traum vom großen roten Fleck und andere Science-fiction-Geschichten, 1985
  • Charles Darwin, (Biografie), 1985
  • Pulaster, 1986
  • Der Traummeister, 1990
  • Das Zukunftsbild der utopischen Literatur der DDR in den fünfziger und sechziger Jahren, 1994
  • Vorgriff auf das Lichte Morgen. Studien zur DDR-Science-Fiction, 1995, ISBN 3-924443-85-8
  • Visionen 1900 2000 2100. Eine Chronik der Zukunft, ISBN 3-8077-0198-2
  • Ungezähmte Zukunft, 2003
  • Wild cards, 2004
  • Rodosha kaikyu no ten i aru interner, 2005
  • Die Zukunft der Technologien, 2006
  • Wai ka xiao ying, 2006
  • Darwins Welt, Aus dem Leben eines unfreiwilligen Revolutionärs (Biografie; zs. mit Karlheinz Steinmüller), 2008

Werkausgabe

Kritik

„Damals erschienen, hätten die Leser im schleimigen Kakerlak, den Ober-Spitzel Mascaras, ein Gleichnis auf die Stasi erkannt und in der 'Anleitung zum lotrechten Träumen' ein Gleichnis auf die letztlich erfolglosen Versuche der SED-Kulturpolitik, die Künste in ideologische Zwänge eingesperrt vor ihren dahinholpernden Karren zu spannen. Doch heute, von dem DDR-typischen Blick nach Aufmüpfigem zwischen den Zeilen befreit, erweist sich das Buch als viel mehr als nur eine verschlüsselte Kritik am SED-Staat. Der Traummeister verhandelt mittels einer spannenden Handlung, die ohne Rücksicht auf Konventionen Elemente aus Science Fiction, Märchen und Fantasy verquickt, die Frage nach dem Sinn der Utopie. Die Revolution von Mascara befreit die Menschen nicht, sie schlägt sie nur in andere, neue Fesseln. Indem Kilean die Miscarier mit Hilfe seiner gesteuerten nächtlichen Visionen 'umträumen' und so zu ihrem Glück zwingen will, verstümmelt er sie, nimmt ihnen Willen und Selbstbestimmung und verkehrt so seine Absicht ins Gegenteil... gedanklich, stilistisch und sprachlich der bisherige Höhepunkt im Werk der Steinmüllers.“

Karsten Kruschel über Der Traummeister: Das Science Fiction Jahr 1992, hrsg. von Wolfgang Jeschke, Wilhelm Heyne Verlag München, ISBN 3-453-05379-6, S. 825.

„Das Buch der Steinmüllers beleuchtet die Ereignisse von 704 speranischen Jahren, etwa dem Anderthalbfachen in irdischer Zeitrechnung. Es besteht aus 26 Erzählungen unterschiedlicher Länge und Intensität. Manche, eher Vignetten, werfen nur ein schlaglichtartiges Bild auf eine Situation. Andere beschreiben literarisch komplex und mit differenzierten Figuren ein Zeitalter oder einen Wendepunkt. Oder sie erzählen einfach eine spannende Geschichte, die sich historisch mehr oder weniger genau einordnen läßt. Mal sind sie realistisch gehalten, mal klingt der Text wie mündlich überlieferte Märchen und Sagen. Die Form des Ganzen ähnelt der von Ray Bradburys Mars-Chroniken... Das Gedankenspiel um Spera ist eine feine Gelegenheit für Utopiker, einmal tabula rasa zu machen... man kann von Null anfangen und nun alles richtig machen.“

Gundula Sell über Spera: Das Science Fiction Jahr 2005, hrsg. von Sascha Mamczak und Wolfgang Jeschke, Wilhelm Heyne Verlag München 2005, ISBN 3-453-52068-8, S. 1021f.

Weblinks