Antoinette de Boer

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Antoinette de Boer: Baumwolldruckstoff Sixtus, 1980 für die Stuttgarter Gardinenfabrik

Antoinette de Boer (* 1939 in Oldenburg) ist eine deutsche Textil- und Produktdesignerin.

Wirken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

De Boer studierte von 1957 bis 1961 Textildesign an der Hochschule für bildende Künste Hamburg bei Margret Hildebrand. Ab 1962 gestaltete sie neben ihrer Lehrerin Textilien für die Stuttgarter Gardinenfabrik, ab 1963 leitete sie in deren Nachfolge das Entwurfsatelier. 1975 wurde Antoinette de Boer zur künstlerischen Leiterin ernannt.[1] Die Produkte – Vorhangstoffe und Möbelstoffe – erreichten hohe Verkaufszahlen und wurden für ihr Design prämiert.[2] 1973 gründete de Boer außerdem die Firma De Boer Design und gestaltete neben Teppichen und Haustextilien auch Porzellan.[3]

“De Boers’ designs represent a confident abstraction that is at once rhythmically stimulating yet highly controlled.”

„De Boers' Entwürfe stehen für eine selbstbewusste Abstraktion, die gleichzeitig rhythmisch anregend und sehr kontrolliert ist.“

Cooper Hewitt, Smithsonian Design Museum[4]

Preise und Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1965: Goldmedaille der International Textil Exposition, Sacramento, California, für Stoff-Entwurf „Olivia“
  • 1968: 3. Preis Rosenthal‐Studio‐Preis, für einen Teppichentwurf
  • 1973: Auszeichnung bei der 5. Biennale Ljubljana[3]
  • 1978: Auszeichnungen von Design Center Stuttgart und Haus Industrieform, für Dekostoffe
  • 1980: International Forum Design Award, für Vertikaljalousien[5]
  • 1982: 1. Preis, Roscoe Award, New York, für Entwurf von Möbelbezugsstoff „Dardanells“
  • 1986: Bundespreis Gute Form für Textilentwurf „Akaba“[3]
  • 1990: Auszeichnung „Hohe Designqualität“ von Haus Industrieform, für Vertikal-Jalousie
  • 1993: Preis für „Höchste Designqualität“ von Design Zentrum Nordrhein-Westfalen für transparenten Dekostoff
  • 1994: Auszeichnung „Hohe Designqualität“ von Design Zentrum Nordrhein-Westfalen, für bedruckte Bettwäsche „Futura“
  • 1995: Goldmedaille vom Deutschen Designer Club, für Dekostoff „Halim“

Arbeiten in öffentlichen Sammlungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Veröffentlichungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Antoinette de Boer. Und das Atelier. And our Studio. Et l'Atelier, Einbandtitel: Stuttgarter Gardinen, Herrenberg 1975.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Die Kunst und das schöne Heim, 81. Jg. 1969, S. 143, 145.
  • Wetzlar, Elisabeth: Vorhang, Gardine und Rollo. Tübingen 1977.
  • Design Center Stuttgart (Hrsg.): Textildesign 1934–1984 am Beispiel Stuttgarter Gardinen. Ausst.‐Kat., Stuttgart 1984.
  • Hans Wichmann: Von Morris bis Memphis.Textilien der Neuen Sammlung Ende 19. bis Ende 20. Jh. Band 3 der Sammlungskataloge der Neuen Sammlung, Basel 1990.
  • Susanne S. Girke‐Filip: Die Stuttgarter Gardinenfabrik GmbH im Rahmen der internationalen Textilentwicklung von 1934 bis 1990, Berlin, Freie Univ., Diss., 1993.
  • Jutta Beder: Zwischen Blümchen und Picasso. Textildesign der fünfziger Jahre in Westdeutschland. Münster 2002.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Antoinette de Boer. In: cooperhewitt.org. Abgerufen am 7. November 2023 (englisch).
  2. Stuttgarter Gardinenfabrik (Memento vom 3. November 2019 im Internet Archive), in Wirtschaftsarchiv Baden-Württemberg, abgerufen am 7. November 2023.
  3. a b c d Jutta Beder: Boer, Antoinette de (verehelichte Goltermann). In: Lexikon der Textildesigner 1950–2000. 2019, abgerufen am 7. November 2023.
  4. Antoinette de Boer, in collection.cooperhewitt.org. Abgerufen am 7. November 2023.
  5. Vertikaljalousien. In: ifdesign.com. Abgerufen am 14. November 2020.
  6. Boanga, Antoinette De Boer; Manufacturer: Stuttgarter Gardinenfabrik GmbH. In: Minneapolis Institute of Art. Abgerufen am 7. November 2023.