Ausbooten

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Ausbooten in Gudvangen bei einer Polarfahrt mit dem Dampfer München (1925)

In der Schifffahrt bezeichnet man als Ausbooten die Beförderung von Passagieren von einem auf Reede liegenden Schiff zum Land.[1] Die Beförderung von Passagieren zum Schiff bezeichnet man als Einbooten.[2]

In Deutschland gab es diese Transportform traditionell nur noch auf der Insel Helgoland. Dort wurden zum Ausbooten sogenannte Helgoländer Börteboote eingesetzt.[3] Seit 2020 wurde wegen der Coronasituation auf das Ausbooten verzichtet.[4] Nach Auslaufen der Coronamaßnahmen wurde das Ausbooten bisher nur noch für Kreuzfahrtschiffe angeboten.[5] (Stand August 2023)

Auch das Verlassen eines in Not befindlichen Schiffes mit Rettungsmitteln wie Rettungsboot oder Rettungsinsel wird als Ausbooten bezeichnet.[6]

Ferner kann man auch Gegenstände ausbooten, das heißt, sie aus dem Boot herausschaffen, zum Beispiel Fische nach dem Fischfang.[1]

Übertragener Wortgebrauch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der Soldatensprache bedeutet Einbooten das Besteigen eines Fahrzeugs, Ausbooten das Aussteigen aus einem Fahrzeug,[7] zum Beispiel das Aussteigen aus einem Panzer.[8]

Umgangssprachlich wird das Wort ausbooten im Sinne von „eine missliebige Person aus ihrer Position entfernen oder verdrängen“ gebraucht.[1]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c Duden online: ausbooten
  2. Duden online: einbooten
  3. Ausbooten nach Helgoland – Wie geht das? nordseey.de
  4. Das Helgoländer Börteboot
  5. https://www.helgoland.de/traditionelles-ausbooten-2-0-der-mv-maud-tanz-der-helgolaender-dampferboerte/.
  6. Autorenkollektiv: Seemannschaft 4, Schiffssicherheit. 1. Auflage. transpress Verlag, Berlin 1984.
  7. Slang im Militär – Das grosse Militär-ABC srf.ch, 1. Juli 2020, siehe Stichwort Einbooten.
  8. Deutsches Panzermuseum: Mit diesen Tanks kämpft Russland in der Ukraine spiegel.de, 6. März 2022, siehe Videotranskript. Der Militärhistoriker Ralf Raths erwähnt das Ausbooten aus dem Panzer im Notfall.