Großblütige Vogel-Sternmiere
Großblütige Vogel-Sternmiere | ||||||||||||
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Großblütige Vogel-Sternmiere (Stellaria neglecta) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Stellaria neglecta | ||||||||||||
Weihe |
Die Großblütige Vogel-Sternmiere (Stellaria neglecta), auch Auwald-Sternmiere oder Übersehene Vogelmiere[1] genannt, ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Sternmieren (Stellaria) innerhalb der Familie der Nelkengewächse (Caryophyllaceae).
Erscheinungsbild
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die einjährige krautige Pflanze erreicht eine Länge von etwa 20 bis 80 cm. Der Stängel ist einreihig behaart. Sie ist eng mit der Vogel-Sternmiere verwandt und ähnelt ihr im Habitus. Die Laubblätter sind eiförmig, kurz zugespitzt, die unteren mehr oder weniger gestielt und können bis zu 4 cm lang werden.
Die Blütenstiele sind kahl oder ringsum weichhaarig. Die Kronblätter sind weiß und so lang oder etwas länger als der Kelch. Die Kelchblätter sind mehr oder weniger stumpflich und 5 bis 6,5 mm lang. Diese Art besitzt in der Regel zehn purpurrote Staubbeutel. Sie blüht von April bis Juli.
Die Samen haben eine Größe von 1,3 bis 1,7 mm, sind dunkel-rotbraun und besitzen vier Reihen hohe, spitzkegelige Warzen.
Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 22.[2]
Standortansprüche und Verbreitung
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Blüte
-
Stellaria neglecta
(Blüte) -
Stellaria neglecta
(Fruchtstand)
Die Großblütige Vogel-Sternmiere wächst in Waldsaum-Gesellschaften, an Waldwegen und in Unkrautfluren. Sie bevorzugt feuchte, nährstoffreiche Sand- und Lehmböden. Die ökologischen Zeigerwerte nach Landolt et al. 2010 sind in der Schweiz: Feuchtezahl F = 3+w (feucht aber mäßig wechselnd), Lichtzahl L = 3 (halbschattig), Reaktionszahl R = 3 (schwach sauer bis neutral), Temperaturzahl T = 5 (sehr warm-kollin), Nährstoffzahl N = 4 (nährstoffreich), Kontinentalitätszahl K = 2 (subozeanisch).[1]
Die Verbreitung von Stellaria neglecta ist noch ungenügend bekannt. Sie ist wohl ein subatlantisch-submediterranes Florenelement. Sie kommt vor von Europa bis Japan und im nördlichen Afrika. In Europa gibt es Vorkommen in fast allen Ländern; die Art fehlt nur in Island, Norwegen, Finnland, Belarus und Russland.[3]
In Österreich kommt sie zerstreut bis selten vor, in der Schweiz wächst sie allgemein zerstreut.
Die Großblütige Vogel-Sternmiere kommt in der Mitte und im Norden Deutschlands zerstreut bis selten vor. Darüber hinaus ist sie sehr selten zu finden.
Taxonomie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Großblütige Vogel-Sternmiere wurde 1825 von Alexandre Louis Simon Lejeune in Revue de la Flore des Environs de Spa Seite 233 als Alsine neglecta erstbeschrieben. Die Art wurde 1825 von Carl Ernst August Weihe in Bluff und Fingerhuth Compendium Florae Germaniae Band 1, Seite 560 als Stellaria neglecta (Lej.) Weihe in die Gattung Stellaria gestellt. Die Art wurde früher als Unterart der Vogel-Sternmiere (Stellaria media) angesehen und als Stellaria media subsp. neglecta (Lej.) Murb. bezeichnet.[3]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Henning Haeupler, Thomas Muer: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands (= Die Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. Band 2). Herausgegeben vom Bundesamt für Naturschutz. Ulmer, Stuttgart 2000, ISBN 3-8001-3364-4.
- Wolfgang Adler, Karl Oswald, Raimund Fischer: Exkursionsflora von Österreich. Hrsg.: Manfred A. Fischer. Ulmer, Stuttgart/Wien 1994, ISBN 3-8001-3461-6.
- August Binz, Christian Heitz: Schul- und Exkursionsflora für die Schweiz, Schwabe & Co. AG, Basel 1986, ISBN 3-7965-0832-4
- Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora, Ulmer Verlag, Stuttgart 1990, ISBN 3-8001-3454-3
- Christian August Friedrich Garcke: Illustrierte Flora, Verlag Paul Parey, 1972, ISBN 3-489-68034-0
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Stellaria neglecta Weihe In: Info Flora, dem nationalen Daten- und Informationszentrum der Schweizer Flora. Abgerufen am 17. Oktober 2024.
- ↑ Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. Unter Mitarbeit von Angelika Schwabe und Theo Müller. 8., stark überarbeitete und ergänzte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2001, ISBN 3-8001-3131-5, S. 373.
- ↑ a b Karol Marhold (2011+): Caryophyllaceae: Datenblatt Stellaria neglecta In: Euro+Med Plantbase - the information resource for Euro-Mediterranean plant diversity.