Bahnhof Goetheweg
Bahnhof Goetheweg | |
---|---|
Zugkreuzung am Goetheweg
| |
Daten | |
Bahnsteiggleise | 1 |
Abkürzung | Lgom |
Eröffnung | 1900 |
Lage | |
Koordinaten | |
Eisenbahnstrecken | |
| |
Der Bahnhof Goetheweg befindet sich zwischen den Stationen Schierke und Brocken der Brockenbahn in einer Höhe von 956 m ü. NN. Die Anlagen bestehen heute wie damals in nur einem waagerechten „Rückdrückgleis“ und lediglich einer Weiche, während das Streckengleis seine durchgehende Steigung von 33 Promille behält. Er ist jetzt ein reiner Betriebsbahnhof.
Geschichte
Der Bahnhof wurde erst am 17. Juli 1900 eröffnet. In den 1930er Jahren erhielt er ein neues Bahnhofsgebäude und wurde mit Einfahrsignalen sowie einer Unterkunft für die Gleisbaurotte ausgestattet. Der Bahnhof war nur im Sommerhalbjahr mit einem Fahrdienstleiter besetzt, da im Winter der Betrieb auf der Brockenbahn ruhte. Nach 1961 fand auf der Strecke nur noch Güterverkehr statt und in den 1980er Jahren endeten die meist geschobenen Versorgungszüge für den Brocken auf Grund des immer schlechter werdenden Oberbauzustandes im Bahnhof Goetheweg.
Alle Gebäude sind im Zweiten Weltkrieg zerstört und nicht wieder aufgebaut worden. Seine Ausstattung besteht derzeit nur noch aus einer Gartenbank und einem Bedienelement für die Schlüsselsperre. Der Bahnhof ist im Kursbuch nicht geführt und wird nur als Betriebsbahnhof bei Zugkreuzungen genutzt. Lange Zeit war er nur noch mit den Signalen So 5 (Trapeztafel) ausgerüstet, heute sind aber nach Änderungen im Betriebsdienst nach dem Zugunglück im Thumkuhlental (1994) wieder Signale aufgestellt.
Oberhalb des Bahnhofes befinden sich am Königsberg im Nationalpark Harz die nicht zugänglichen Hirschhornklippen.
Betriebsablauf
Früher lief der Betrieb wie folgt ab: Ein bergwärts fahrender Zug fuhr bis zum letzten Wagen an der Weiche vorbei. Die Weiche wurde umgelegt und der Zug „drückte zurück“. Reisende konnten ein- und aussteigen. Die Weiche wurde wieder umgelegt und der talwärts fahrende Zug (mit oder ohne Halt) passierte. Erst danach konnte der bergwärts fahrende Zug den Bahnhof verlassen. Das waagerechte Rückdrückgleis ermöglichte dem Zug einfacher wieder Geschwindigkeit aufzunehmen.
Da der Bahnhof nur noch zu Betriebskreuzungen genutzt wird, läuft es heute meist umgekehrt ab: Der talwärts fahrende Zug wird hinter einer Gleissperre eingeschlossen und der bergwärts fahrende Zug passiert. Ein- und Aussteigen ist nicht möglich. Die starken Dampflokomotiven der Baureihe 99.23 benötigen das Rückdrückgleis allerdings nicht.