Bahnstrecke Kontiomäki–Taivalkoski

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Kontiomäki–Taivalkoski
Bahnhof Hyrynsalmi
Bahnhof Hyrynsalmi
Kursbuchstrecke:22c (1990)
Streckenlänge:157 km
Spurweite:1524 mm (Russische Spur)
Höchstgeschwindigkeit:Kontiomäki–Ämmänsaari: 40 km/h
157,0 Gleisende
155,9 Taivalkoski (ab 1. Dez. 1961)
154,9 Taivalniska (ab 1. Dez. 1961)
Iijoki
154,5 Taivalniska (1. Dez. 1959–1. Dez. 1961)
Valtatie 20
152,9 Taivalvaara
151,2 Palo
150,0 Väljänkoski
142,7 Kurtti
141,1 Särkiköski
135,4 Itälä
132,2 Ristisua
128,2 Kenttä
Schmalspurbahn nach Kuusamo
127,2 Korvua
125,2 Välivaara
Korvuajoki
118,2 Velloja
114,8 Leino
112,8 Käkiaho
110,6 Uuttula
108,4 Koitto
105,8 Lippo
100,5 Päävaara
94,8 Vääkiö
Seututie 897
92,0 Hauta-aho
89,3 Huuhkajavaara
86,7 Syrjävaara
85,3 Kovajärvi
81,6 Ritola
77,5 Jäkäläaho
91,7 Ämmänsaari
89,3 Siikaranta
87,2 Kurimo
83,8 Vähä
79,8 Raappana
75,6 Kuvaja-aho
74,0 Pesiökylä
71,9 Haikivaara
68,8 Piilikangas
Seututie 892
63,5 Laaja
Joutenjoki
57,7 Hallavaara
55,8 Honkamaa
51,8 Vannevaara
50,7 Pihakala
49,2 Hyrynjärvi
Tuomijoki
Seututie 891
ab hier ehemals Schmalspurbahn nach Kuusamo
45,8 Hyrynsalmi
Lietejoki
43,8 Tervati
38,3 Housuvaara
33,4 Karppila
31,4 Emäjoki
31,0 Kalliokoski
29,5 Jokikylä
29,1 Pienijoki
Valtatie 5
19,9 Siltasuo
Seututie 888
18,0 Ristijärvi
12,6 Sipola
7,7 Härmänmäki
Kantatie 89
4,7 Laajakangas
von Vartius
3,0 Matkla
von und nach Ouluu
0,0 Kontiomäki
nach Joensuu

Die Bahnstrecke Kontiomäki–Taivalkoski ist eine in großen Teilen nach dem Zweiten Weltkrieg gebaute Nebenbahn in Finnland. Sie ist seit 2004 teilweise stillgelegt, lediglich zwischen Kontiomäki und dem Endbahnhof einer Zweigstrecke, Ämmänsaari, findet noch Güterverkehr statt.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bereits am 1. Dezember 1939 wurde der kleine Ort Hyrynsalmi an das finnische Eisenbahnnetz angeschlossen.

Während des Zweiten Weltkrieges entstand ab hier eine 750 mm-Schmalspurbahn, die nach Kuusamo führte. Der Bahnstrecke Hyrynsalmi–Kuusamo wurde mit dem Zurückweichen der deutschen Truppen 1944 wieder aufgegeben und 1954 die Gleise entfernt.

In den folgenden Jahren entstand unter Nutzung eines Teiles der ehemaligen Trasse bis Korvua die Strecke nach Taivalkoski. Am 1. November 1954 wurde Laaja erreicht, am 16. September 1955 Pesiökylä.

Von hier führt eine Zweigstrecke nach Ämmänsaari, einem Ortsteil von Suomussalmi. Am 15. November 1956 wurde die Strecke nach Kovajärvi eröffnet, am 15. November 1957 nach Vääkiö, am 15. Januar 1959 nach Leino, am 1. November 1959 nach Taivalniska und 1961 der Endbahnhof Taivalkoski erreicht.

Betrieb[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Strecke verfügt über keine elektronische Verkehrssteuerung. Die Verkehrskontrolle erfolgt von Oulu aus, die Fahraufträge werden per Funk erteilt.

Gesamtstrecke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In den Wintersaisons 1988–90 wurde die Bahnstrecke vom Versuchszug „Winterrail“ befahren. Die Züge verkehrten zwei Mal pro Woche. 1991 waren die Züge „auf Bedarf“ gekennzeichnet und es gab keinen regulären Skiverkehr. Darauf hin wurde der Skiverkehr wegen mangelnder Auslastung eingestellt.

Kontiomäki–Ämmänsaari[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auf diesem Streckenabschnitt findet nur Güterverkehr statt. Transportiert wird hauptsächlich Rohholz. Der werktägliche Güterzug fährt am Morgen von Kontiomäki nach Ämmänsaari und am Nachmittag wieder zurück. Fallweise wird die Strecke von Museumszügen befahren.

Pesiökylä–Taivalkoski[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

2004 schloss die Finnische Staatseisenbahn die Strecke zwischen Pesiökylä und Taivalkoski für jeglichen Verkehr. Seither sind die Gleise ungenutzt.

Planungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bereits 2007 wurden die 40 Bahnübergänge der noch betriebenen Güterzugstrecke untersucht. Dabei wurde festgestellt, dass im Abschnitt Kontiomäki–Pesiökylä 33 Bahnübergänge und im Abschnitt Pesiökylä–Ämmänsaari sieben Straßenüberquerungen vorhanden sind. Zu diesem Zeitpunkt entsprachen rund die Hälfte der Übergänge nicht den aktuell geltenden Richtlinien hinsichtlich der Sichtmöglichkeiten des Fahrzeugverkehrs auf die Strecke. Ferner wurden Vorschläge über die Auflassung von Übergängen, Verbesserung der Straßenverhältnisse und notwendige Vegetationsarbeiten über einen Zeitraum von fünf Jahren gemacht.[1]

2011 wurden Planungen für eine Wiedereröffnung der Strecke angestellt. Hintergrund waren die Förderungen aus der Mustavaara-Mine, eine der größten Fundstellen von Vanadium in Finnland.[2] Die Mine wurde zwischen 1976 und 1985 betrieben und wegen des Überangebots an Vanadium auf dem Weltmarkt geschlossen. Eine neue Gesellschaft Mustavaaran Kaivos Oy wurde 2011 gegründet, die eine Wiedereröffnung 2016 plante. Neben Vanadium und Eisen sollte auch Titan gewonnen werden. Die Eröffnung der Erzgrube wurde jedoch nicht durchgeführt.

2019 wurden die Planungen wieder aufgegriffen. Nach einem Sachstandsbericht wurden bei zunehmender Tendenz 2018 0,49 Mio. Tonnen Holz zwischen Kontiomäki und Hyrynsalmi sowie 0,32 Mio. EUR. Tonnen zwischen Hyrynsalmi und Ämmänsaari befördert. Die Strecke befindet sich in einem schlechten technischen Zustand und muss für den Weiterbetrieb instandgesetzt werden. Auf dem etwa 90 km langen Abschnitt Kontiomäki–Pesiökylä–Ämmänsaari beträgt die Höchstgeschwindigkeit bei einem Achsgewicht von 200 kN etwa 40 bis 50 km/h. Dieses maximal zulässige Achsgewicht verhindert den Einsatz neuer energieeffizienter Diesellokomotiven. Die Strecke ist mit K30-Kurzschienen und Nagelbefestigung ausgestattet, der Unterbau besteht aus Kies, teilweise sogar Sand. Der Oberbau ist über 40 Jahre alt. Ladepunkte für das Rohholz sind Hyrynsalmi und Ämmänsaari.

Das Projekt umfasst den Wiederaufbau der Strecke, die Ausstattung mit entsprechender Sicherheitsausrüstung und die Herstellung von Bahnübergängen. Darüber hinaus ist für Pesiökylä eine neue Rohholzladestelle geplant. Es wird angenommen, dass nach der Renovierung das Volumen der Rundholztransporte deutlich wächst.

Für die Planung der Modernisierung des Abschnitts Kontiomäki–Pesiökylä (etwa 75 km) wurde im Sommer 2019 mit Messungen begonnen. Für diese Arbeiten sind keine Verwaltungspläne erforderlich. Die Planung und der Bau könnte schrittweise über einen Zeitraum von drei bis vier Jahren erfolgen. Die ersten Ergebnisse werden ab 2020 vorliegen.

Die Raumplanung für die Rohholzladestelle Pesiökylä sollte im Herbst 2019 abgeschlossen sein. Der Bau der Ladestelle würde etwa ein Jahr, die Vorbereitung und Genehmigung der Pläne etwa ein bis zwei Jahre dauern. Pläne für die Verbesserung der Bahnübergänge hätten ab 2019 erstellt werden können. Es gab jedoch keine Entscheidung, diese Pläne zu erstellen, denn die Umsetzung des Projekts erfordert eine gesonderte Finanzierungsentscheidung im Staatshaushalt.

Die vorläufige Kostenschätzung für die Instandsetzung einschließlich des neuen Verladebahnhofes von Pesiökylä beträgt 80 Mio. €.[3]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Iltanen, Jussi: 29. Taivalkosken ja Vartiuksen radat, Radan varrella: Suomen rautatieliikennepaikat, S. 371, Karttakeskus, 2009, ISBN 978-951-593-214-3.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Kontiomäki–Ämmänsaari/Taivalkoski railway – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Tapio Ahonen, Antti Seise und Erkki Ritari: TASORISTEYSTEN TURVALLISUUS RATAOSILLA KONTIOMÄKI–PESIÖKYLÄ JA PESIÖKYLÄ–ÄMMÄNSAARI. (PDF) In: virtual.vtt.fi. 2007, abgerufen am 23. Februar 2020 (finnisch).
  2. Petri Hakkarainen: Taivalkosken rata halutaan avata. kaleva.fi, 15. September 2011, abgerufen am 22. Februar 2020 (finnisch, „Die Taivalkoski-Bahn soll wiedereröffnet werden“).
  3. RATA Kontiomäki–Pesiökylä (–Taivalkoski). Suunnittelukohde 10/2019. In: vayla.fi. Abgerufen am 23. Februar 2020 (finnisch, Planungsziele).