Bayerische EP 1

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Bayerische EP 1
DR-Baureihe E 62
Nummerierung: 20 001 – 20 005
E 62 01 – 05
Anzahl: 5
Hersteller: J. A. Maffei
Maffei-Schwartzkopff-Werke GmbH
Baujahr(e): 1912
Ausmusterung: ab 1939 (E 62 03)
bis 1955 (E 62 001)
Länge über Puffer: 12400 mm
Gesamtradstand: 9000 mm
Dienstmasse: 72,5 t
Reibungsmasse: 46,5 t
Radsatzfahrmasse: 15,5 t
Höchstgeschwindigkeit: 45 km/h
Stundenleistung: 710 kW
Dauerleistung: 440 kW
Anfahrzugkraft: 131 kN
Stundenzugkraft: 64 kN
Dauerzugkraft: 35,2 kN
Treibraddurchmesser: 1050 mm
Laufraddurchmesser: 850 mm
Stromsystem: 15 kV 16 2/3 Hz AC
Stromübertragung: Oberleitung + 2 Stromabnehmer
Anzahl der Fahrmotoren: 1
Antrieb: Stangenantrieb
Steuerung: Drehtrafo
11 Fahrstufen

Die elektrischen Personenzuglokomotiven der Gattung EP 3/5 waren die ersten elektrischen Lokomotiven für Einphasenwechselstrom von 15 kV und 16 2/3 Hz für die Bayerische Staatsbahn. Der erste elektrische Betrieb in Bayern erfolgte auf der Strecke Murnau–Oberammergau mit 5 kV und 16 Hz ab dem 1. Januar 1905. Nach 1918 wurden sie in EP1 20 001 – 005 umbenannt und von der DR als E 62 01 – 05 übernommen.[1]

Geschichte

Am 1. Juli 1912 wurde der Betrieb auf der Strecke Garmisch–Scharnitz aufgenommen, mit dem 28. Oktober 1912 erfolgte der elektrische Betrieb. Ab dem 28. Mai 1913 erfolgte auch auf der Strecke Garmisch–Reutte in Tirol die elektrische Zugförderung. Zu diesem Zweck wurden fünf Lokomotiven der Baureihe EP 3/5 20 001 – 005 durch die Bayerische Staatsbahn beschafft und 1913 in Dienst gestellt. Der Einsatz erfolgte hauptsächlich auf dem Streckenabschnitt Garmisch–Reutte. Zur Eröffnung des elektrischen Betriebes auf der Strecke Bad Reichenhall–Berchtesgaden wurde eine Maschine (EP 3/5 20 001) nach Freilassing ausgeliehen. Die Maschinen bewährten sich im Einsatz und waren im Betriebswerk Garmisch stationiert, zum Teil waren sie bis 1955 im Dienst.

Drei Maschinen verblieben nach dem Zweiten Weltkrieg bei der Deutschen Bundesbahn, die anderen waren 1939 und 1941 ausgemustert worden. Als letzte Maschine wurde die E 62 001 im Jahr 1955 ausgemustert und bis 1965 im Ausbesserungswerk Freimann abgestellt und später zerlegt.[2]

Erhalten ist die Antriebseinheit der E 62 001 durch das Verkehrsmuseum Nürnberg. Bei dem Brand im Lokschuppen Nürnberg-Gostenhof im Jahr 2005 wurde sie stark beschädigt.[3]

Technik

Ein langsam laufender großer Reihenschlussmotor mit 28 Polen und zwei Kommutatoren trieb direkt und ohne Untersetzung über eine Schrägstange eine ungefederte Blindwelle an. Über eine Kuppelstange wurde diese mit den drei im Rahmen gelagerten Antriebsachsen verbunden. Der Achsabstand der Treibachsen betrug dabei 2000 mm. Die Blindwelle lag zwischen erster und zweiter Antriebsachse. Erste und dritte Antriebsachse waren fest im Rahmen gelagert, die mittlere für bessere Kurvengängigkeit seitenverschiebbar. Die Masse verteilte sich zusätzlich auf zwei Laufachsen die als Adamsachsen ausgeführt waren.[4] Die Steuerung erfolgte mittels eines Drehtransformators und Lastschaltern mit 11 Fahrstufen. Der Lokomotivkasten hatte zwei Endführerstände, mit keilförmig abgeschrägten Enden. Die Stirnseiten hatten wie bei der Bayerischen Staatsbahn üblich Mitteltüren und Übergänge. Die Seitenwände hatten drei Fenster mit darunter liegenden Lüftungsschlitzen. Anstatt eines Dampfheizkessels für die Zugheizung (wie bei der Baureihe EP 3/6 20 101–104, EP 3, E 36.1) war bereits ein Anschluss für die elektrische Zugheizung vorhanden.[5]

Literatur

  • Dieter Bäzold, Günther Fiebig: Deutsches Lok-Archiv: Elektrische Lokomotiven. transpress, Berlin 1992, ISBN 3-344-70748-5.
  • Dieter Bäzold, Brian Rampp, Christian Tietze: Eisenbahn-Fahrzeug-Archiv 4 – Elektrische Lokomotiven deutscher Eisenbahnen. Alba-Verlag, Düsseldorf 1993.
  • Günther Scheingraber: Deutsche Eisenbahnen – Typenskizzen und Schnitte. Band 3: Lokomotiven und Wagen der Königlich Bayerischen Staatseisenbahnen. Franckh'sche Verlagsbuchhandlung W. Keller & Co., Stuttgart 1968

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Benzenberg, Manfred, Joachimsthaler, Anton (Hrsg.): 100 Jahre Elektrische Eisenbahn, 1979, Josef Keller Verlag, Starnberg
  2. http://www.elektrolok.de/Kurzprofile/kp_e62.htm Seitenaufruf am 21. Dezember 2009
  3. http://www.eisenbahn-kurier.de/aktuell/news_db_museum_brand.html#Fahrzeugliste Seitenaufruf am 21. Dezember 2009
  4. Bundesbahn-Ausbesserungswerk München-Freimann (Hrsg.): Alte Lokpläne. Verzeichnis der elektrischen Lokomotiven und Triebwagen (Stand 1940) – Ausgemusterte elektrische Lokomotiven (1968–1985), 1985, München.
  5. http://www.elektrische-bahnen.de/history/bayern/index.htm Seitenaufruf am 21. Dezember 2009


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