Benutzer:AG Skandinavisten für Wikipedia/Nordische Mythologie

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Nordische Mythologie bezeichnet die Erzählungen über Entstehung und Aufbau der Welt sowie über die Götter und Helden der nordgermanischen Völker. Durch die späte Christianisierung Skandinaviens im 10.-11. Jahrhundert stellt sie die jüngste Ausformung der germanischen Mythologie dar.

Historischer Kontext[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das mittelalterliche Skandinavien und seine kulturelle Vernetzung mit dem Kontinent

Weltvorstellung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weltentstehung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weltaufbau[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weltuntergang[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Götter[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Andere Mythische Wesen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Riesen, die Midgardschlange, Zwerge etc.

Helden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literarische Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Skaldendichtung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die früheste uns bekannte Skaldendichtung entstand schon im 9. Jahrhundert und wurde bis zu ihrer überlieferten Verschriftlichung ab dem 13. Jahrhundert längere Zeit mündlich tradiert.[1] Sie stellt eine wichtige eigenständige Quelle für die Mythologie dar, da die Inhalte aufgrund des komplexen formalen Aufbaus der Skaldenstrophen weniger veränderbar sind als etwa eddische oder prosaische Dichtung.
Sie ist jedoch kein direktes religiöses Zeugnis, da sie keine primär religiöse, kultische oder mythologische Dichtung darstellt, sondern politischen Zwecken, vor allem dem Fürstenpreis dient. Die meisten Gedichte umschreiben Herrscher anhand mythischer Motive mittels Kenningar (Sg. die Kenning) und nur einige wenige Gedichte erzählen ausführlicher von Mythen. Indirekt dienen jedoch auch sie dem Herrscherlob.
Da die Christianisierung einen tiefen Einschnitt für die Skaldendichtung bedeutete, muss mit einer selektiven Überlieferung zu ungunsten mythologischer Skaldendichtung gerechnet werden, in der nur die vornehmlich politischen Gedichte tradiert wurden. Zudem sind auch die frühesten überlieferten Gedichte des 10. Jh.s geprägt von der Auseinandersetzung zwischen Christentum und Heidentum und müssen somit in ihrem historischen Kontext betrachtet werden und geben kein klares Bild einer heidnischen Vorzeit.

Verwendungsweise mythischer Inhalte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Neben einer reichen Anzahl von Kenningar, die nichts mit dem Bereich der Mythologie zu tun haben (z. B. „Wurm des Kessels“ für Wurst), gibt es drei Arten auf die in der Skaldik Mythen erwähnt oder sogar erzählt werden. Dies geschieht als „preisende Analogiesetzung“ von Herrscher und mythologischem Bereich.[2]
Die weitaus häufigste Variante ist die assoziative Verknüpfung des Wesens und Handelns des Herrschers mit dem Bereich der Mythen etwa durch Verwendung eines Götternamens als Grundwort einer Kenning, die einen Fürsten umschreibt. So wird Håkon Jarl in Vellekla Str. 15 als geir garðs Hlóriði, d. h. „Hlóriði (Beiname Thors) des Speerzaunes (= Schild)“. Der Gegenwartsbezug wird auch durch die häufige Umschreibung von Riesen als Gegner der Norweger in Thorsmythen wie etwa berg-Saxar („Berg-Sachsen“, Vellekla Str. 6). In derartigem Zusammenhang werden Mythen jedoch nur anzitiert und nicht erzählt. Eine Kenning für Gold lautet etwa „Mundzählung der Riesen“ (Skáldskarpamál Kap. 4) und spielt auf den Mythos um den Riesen Þjazi an. Viele Kenningar der Skaldendichtung würden gänzlich unverständlich bleiben, wenn der zugehörige Mythos unbekannt wäre. Hier kommt dem Verständnis der Skaldendichtung vor allem Snorri Sturlusons Prosa-Edda zugute, die im Skáldskarpamál viele Kenningar anhand von begleitenden Mythenerzählungen in Prosa direkt erklärt.
Eine andere Weise der Gleichsetzung ist die Gegenüberstellung von Aussagen über den Fürsten und mythischer Figuren und Ereignisse. Das einzige Beispiel hierfür ist die Sigurðardrápa des Kormákr für Jarl Sigurðr von Hlaðir. So wird in Str. 6 die Freigiebigkeit des Fürsten gepriesen und daraufhin mit dem Geiz der Götter gegenüber dem Riesen Þjazi kontrastiert:

Hafit maðr ask né eskis
Afspring með sér þingat
Fésæranda at fœra
Fats; véltu goð þjatsa

„Man hat weder eine Schüssel
noch das, was darinnen ist,
mit sich dorthin zum Reichtumsverwunder (= Fürst) zu bringen;
die Götter betrogen Þjazi.“

Dieses Beispiel demonstriert auch die mögliche kritische Distanz der Skaldendichtung zu den Göttern.
Eine Ausnahme und die dritte Art der Verwendung von Mythen in der Skaldendichtung stellen schließlich die nur indirekt dem Fürstenlob dienenden Schildgedichte Ragnarsdrápa und Haustlöng dar. In diesen Gedichten werden mythologische und sagengeschichtliche Szenen eines angeblich[3] dem Skalden vom Fürsten geschenkten Schildes beschrieben, die einen klareren Blick auf die Mythen erlauben als Kenningar.
Die Þórsdrápa des Eilífr Goðrúnarson schildert mit der Fahrt des Gottes Thor zum Riesen Geirrøðr einen Mythos scheinbar ganz unabhängig vom Herrscherlob. Durch die Umschreibung Thors als weltlichem Herrscher und seiner Feinde, den Riesen, als Feinde Jarl Hákons anhand entsprechender Völkernamen als Grundwort wie kolgu-Svíþjóðar („Kälteschweden“, Þórsdrápa, Str. 12) scheint diese Funktion nur hintergründig durch.[4]

Art der Inhalte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Durch ihre konkrete politische Funktion als Propagandadichtung sind auch die mythologischen Inhalte, die in der Skaldendichtung Platz finden können, begrenzt. Die erzählende Skaldendichtung schildert vor allem Thors kriegerische Abenteuer (besonders seinen Kampf mit der Midgardschlange), die in höfischen Kreisen wohl besonders beliebt waren. Neben Thor sind nur noch Loki und Odin nennenswerte Götter innerhalb der Skaldendichtung. Die restlichen Götter finden lediglich Verwendung als Grundworte in Fürsten-Kenningar.
Im Gegensatz zum Bild der Sagas, dass ein Gott der Freund (anord. vinr) einer speziellen Person sein könnte, (z. B. Thor als Freund von Þórólfr mostrarskegg in der Eyrbyggja saga Kap. 3 oder Freyr als Freund von Hrafnkell in der Hrafnkels saga Freysgoða), um dieser Person Schutz oder Glück zu gewähren, werden in der Skaldendichtung die Götter nur als kollektive Schutzmacht begriffen und mit Sammelbezeichnungen wie anord. bönd, höpt, rögn oder goð „Götter“ benannt. Ebenso wird der Schicksalsglaube aufgefasst, in dem neben den unspezifischen Göttermächten auch die Disen (anord. disir, pl.) eine Rolle spielen.
Ebenfalls bedingt durch die Thematik von Kampf und Tod ist wohl die reichhaltige Auseinandersetzung mit dem Jenseits. Hier gibt es verschiedenartige Vorstellungen, von einer dämonischen Unterweltgöttin Hel, zu der die Toten gelangen, bis hin zum in diesem Zusammenhang sehr düster erscheinenden Totengott Odin, dem die Schlachttoten (anord. valr) zufallen und wieder den Göttern im Allgemeinen. Die Vorstellung einer Walhalla (anord. Valhöll „Halle der im Kampf gefallenen“) findet sich nur selten in der Skaldendichtung. Die Entwicklung dieser Vorstellung dürfte jünger sein als die von Odin als Totengott. Erwähnenswert sind hier die Gedichte Hákonarmál und Eiríksmál, wobei ersteres ein äußerst düster gefärbtes Bild von Hákon goði zeichnet, der mit blutverschmierter Rüstung vor Walhalla steht und nicht eintreten will. Das Motiv der Walhalla als Festhalle findet sich in den Eiríksmál, einem Gegengedicht zu den Hákonarmál, hingegen reichlich ausgestaltet.

Lieder-Edda[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Prosa-Edda[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Saga-Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kontinentale Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hier kommt z. B. Adam v. Bremen hin. - ist dieser Titel überhaupt gut so?

  • Adam von Bremen: Magister Adam Bremensis, Gesta Hammaburgensis Ecclesiae Pontificum - Bischofsgeschichte der Hamburger Kirche. In: Ausgewählte Quellen zur Deutschen Geschichte des Mittelalters - Freiherr vom Stein-Gedächtnisausgabe Bd. XI S. 135-499. Darmstadt 1978 ISBN 3-534-00602-X.

Archäologisches[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Vgl. im Folgenden Edith Marold: „Skaldendichtung und Mythologie“. 1990, 108-129 sowie Edith Marold: „Ragnarsdrápa und Ragnarssaga“. 1986, S. 443 ff. und Edith Marold: „Die Skaldendichtung als Quelle der Religionsgeschichte“. 1992, 685-719.
  2. Edith Marold: „Skaldendichtung und Mythologie“. 1990, S. 129
  3. Edith Marold: „Ragnarsdrápa und Ragnarssaga“. 1986, S. 443ff
  4. Edith Marold: Skaldendichtung und Mythologie. 1990, S. 118-128

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Wolfgang Golther: Handbuch der Germanischen Mythologie. Leipzig 1895, neubearbeitet Wiesbaden 2004
  • Anne Holtsmark: Skaldedikning. In: Kulturhistorisk Leksikon for nordisk middelader. Bd. 15Sp. 386-390. Kopenhagen 1970.
  • Edith Marold: Skaldendichtung und Mythologie. In: Atti del 12º Congresso internazionale di studi sull’alto medioevo. The Seventh International Saga Conference. Spoleto 4-10 settembre 1988. Centro Italiano de studi sull’alto Medioevo. Spoleto 1990. S. 108-129.
  • Edith Marold: Ragnarsdrápa und Ragnarssaga. Versuch einer Interpretation der Ragnarsdrápa. In: Germanic Dialects: Linguistic and Philological Investigations, Hrsg. v. Bela Brogyaniyi und Thomas Krömmelbein, Amsterdam/Philadelphia 1986, S. 427-457, hier 443ff.
  • Edith Marold: Die Skaldendichtung als Quelle der Religionsgeschichte. In: Germanische Religionsgeschichte. Quellen und Quellenprobleme. Ergänzungsbände zum Reallexikon der Germanischen Altertumskunde Bd. 5, Hrsg. v. Heinrich Beck et. al. Berlin 1992, S. 685-719. ISBN 3-11-012872-1
  • Rudolf Simek, Hermann Pálsson: Lexikon der altnordischen Literatur. Kröner, Stuttgart 1987, ISBN 3520490013.
  • Rudolf Simek: Lexikon der germanischen Mythologie. Kroener, Stuttgart 1995, ISBN 3-520-36802-1
  • Rudolf Simek: Religion und Mythologie der Germanen. Wissenschaftl. Buchgesellschaft, Darmstadt 2003, ISBN 3-534-16910-7
  • Heiko Uecker: Geschichte der altnordischen Literatur. Reclam, Stuttgart 2004, ISBN 3150176476