Benutzer:Aelethian/sandbox

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Aelethian/sandbox
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Veröffentlichung
Autor(en) Fred Hicks und Rob Donoghue
Originalverlag Evil Hat Productions
Originalveröffentlichung 2003, 2013
Originalsprache Englisch
Deutscher Verlag Uhrwerk Verlag
Deutsche Veröffentlichung 2015
Welt und System
Genre Universell
Spielwelt Universell
Basissystem FUDGE
Aufstieg Erzählerische Meilensteine
Würfel FUDGE-Würfel

Fate ist ein generisches Pen&Paper-Rollenspiel auf der Basis von FUDGE und ist, wie dieses, ein universelles Rollenspielsystem, aber mit einem starken erzählerischen Fokus. Es hat kein vorgegebenes Setting oder Genre und ist statt dessen sehr flexibel und anpassbar. Designziel ist es, dem Rollenspiel möglichst wenig Hindernisse in den Weg zu stellen; dabei wird unterstellt, dass die Spieler weniger oft würfeln wollen.

Fate wurde von Fred Hicks und Rob Donoghue geschrieben. Die erste Ausgabe erschien im Jahr 2003, die jüngste, vierte Version wurde im Jahr 2013 mit Hilfe eines Crowdfunding finanziert und veröffentlicht. Die deutsche Übersetzung erschien im Jahr 2015 im Uhrwerk Verlag. Die Regeln von FATE unterliegen der Open Gaming License und können daher frei verbreitet und modifiziert werden. Sie stehen auf Deutsch[1] und Englisch[2] als kostenlos zur Verfügung.

Viele FATE-Rollenspiele verwenden so genannte FUDGE-Würfel.

Fate zielt nicht auf die realistische Simulation einer Umwelt ab. Vielmehr ist es das Ziel von Fate, ein storyorientiertes („narratives“) Spiel zu ermöglichen und mit wenig Würfelaktionen auszukommen. Im Vergleich zu traditionellen Rollenspielen verfügen Spieler über mehr Erzählrechte.[3]

Da Fate auf FUDGE basiert und dessen Besonderheit, grundsätzliche Charakterfähigkeiten durch eine Skala von Adjektiven anstelle von Zahlwerten zu beschreiben, verzichtet es aber auf für FUDGE typische Attribute wie Intelligenz oder Stärke und verwendet statt dessen eine Fertigkeitenliste. Deshalb macht es beispielsweise einen regeltechnisch eindeutigen Unterschied, ob jemand im Umgang mit Schusswaffen „gut“, „großartig“ oder „herausragend“ ist. Fertigkeiten können für eine oder mehrere der vier Aktionen eingesetzt werden: Angriff, Verteidigung, Hindernisse überwinden oder einen Vorteil erschaffen. Besonderheiten eines Charakters werden durch Stunts und Aspekte abgebildet. Ebenfalls von FUDGE stammt die Verwendung von vier FUDGE-Würfeln (Sechsseitige Würfel mit je 2x einem Plus, einem Minus und einer freien Fläche). FUDGE-Würfel haben eine sehr flache Glockenkurve von -4 bis +4 mit einer sehr hohen Wahrscheinlichkeit, 0 zu würfeln.

Ein Aspekt ist ein definierbare Beschreibung über etwas Bedeutsames den Charakter oder die Szene betreffend. Ein auf die Situation anwendbarer Aspekt kann eingesetzt werden (um entweder +2 auf einen Wurf zu erhalten oder erneut würfeln zu dürfen); in der Regel muss dafür ein Fatepunkt gezahlt werden[4]. Alternativ kann ein relevanter Aspekt auch gereizt werden. Damit wird die Situation für den betroffenen Charakter ungünstiger, der Spieler erhält aber einen Fatepunkt. Alternativ kann er das reizen durch Zahlung eines Fatepunktes verhindern[5]. Als Beispiel könnte ein Spieleraspekt „Stress mit der Mafia“ vom Spielleiter so gereizt werden, dass die Spieler beim Saunabesuch (also ohne Ausrüstung) von einen Hitman der Mafia gestellt werden. Situative Aspekte können von Spielleiter festgelegt werden oder durch die Spieler mit der „Vorteil erschaffen“ Aktion erzeugt werden, indem sie auf eine passende Fertigkeit würfeln.

Stunts sind besondere Fähigkeiten, die dem Charakter einen eng umrissenen mechanischen Vorteil gewähren, der in der Regel ohne Einsatz von Fatepunkten gewährt wird. Stunts können entweder aus einer vorgegebenen Liste gewählt oder nach Regeln selbst konstruiert werden.

FATE oder Fate? (Benennungsregel)

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Bei Erstveröffentlichung war FATE eine Abkürzung, zunächst für “Fudge Adventures in Tabletop Entertainment” (übersetzt: "Fudge (das ist eine Bezugnahme auf das Basissystem) Abenteuer mit Tischrollenspiel-Unterhaltung") und dann für “Fantastic Adventures in Tabletop Entertainment” (übersetzt: Fantastische Abenteuer mit Tischrollenspiel-Unterhaltung). Inzwischen ist Fate Eigenname und keine Abkürzung mehr, wird daher auch nicht mehr in Großbuchstaben geschrieben.[6] Fate steht im englischen zudem für Schicksal, was vor allem bei den Fatepunkten eine Doppeldeutigkeit entwickelt, da deren Vorhandensein (oder Abwesenheit) über das Schicksal der Spielercharaktere entscheiden können.

Fate Lizensierung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

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Da Fate auf Elementen des Spieles FUDGE basiert, war unklar, ob Fate unter eine freie Lizenz gestellt werden kann. 2005 ist FUDGE aber selber unter die Open Gaming Licence gestellt worden[7], so dass jetzt Fate als Abkömmling auch unter diese Lizenz fällt und entsprechend frei verwendet werden darf[8].

Die erste Version von Fate wurde von Fred Hicks and Rob Donoghue entwickelt und 2002 als FUDGE-Regelwerk veröffentlicht. Während dieses noch vergleichsweise wenig Aufmerksamkeit bekam, wurde die zweite Version (FATE 2) 2003 bei den Indie RPG Awards ausgezeichnet.[7] Beide Regelwerke sind generisch ausgelegt und an keinerlei Spielwelt gebunden.

Das deutlich überarbeitete FATE 3 wurde dagegen zunächst in Form des Pulp-Rollenspiels Spirit of the Century im Jahre 2006 veröffentlicht[8]. Jenes wurde mehrfach ausgezeichnet und brachte eine ganze Reihe von FATE 3-Ablegern hervor. Vor allem sind darunter das Dresden Files-Rollenspiel (basierend auf den Romanen von Jim Butcher) zu nennen[9]. Auch im deutschsprachigen Bereich gab es einige erste Über- und eigene Umsetzungen wie FreeFATE oder das deutsche Spiel Malmsturm[10].

Das eigenständige Grundregelwerk FATE Core wurde Anfang 2013 über eine Crowdfunding-Kampagne finanziert und konnte mit 10.103 Unterstützern fast eine halbe Million US$ aufbringen[11]. Dabei wurde auch die abgespeckte Version Turbo Fate (im Original Fate Accelerated) finanziert. Nach dem Erscheinen von Fate Core und Turbo Fate auf Englisch wurde 2015 eine deutsche Übersetzung durch den Uhrwerk Verlag veröffentlicht. 2016 hat Prometheus Games eine Übersetzung des Dresden Files Rollenspiels mittels einer erfolgreichen Crowdfunding-Kampagne finanziert[12].

Bedeutende auf Fate basierende Rollenspiele

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Aufgeführt werden Spiele, die unmittelbar auf Fate basieren, aber auch solche, die wichtige Elemente von Fate übernommen haben.

  • Atomic Robo[13] basiert auf der Comicserie gleichen Namens von Brian Clevinger and Scott Wegener.
  • Chronica Feudalis[14] nutzt Elemente von Fate, um in einem fiktiven feudalen europäischen Mittelalter zu spielen.
  • Diaspora[15] ist auf settinglose „harte“ Science Fiction ausgelegt. Es basiert auf Fate 3 und hat als Besonderheiten Subsysteme zum Bau eines Raumsektors sowie Regeln für soziale Konflikte, auf Truppeneinheitenebene und den Raumkampf.
  • FreeFATE (engl. 2009[16] dt. 2. Aufl. 2012[17]) ist eine universelle Fassung der Fate 3-Regeln, die nicht auf bestimmte Genres ausgelegt ist.
  • Houses of the Blooded[18] ist ein von Fate inspiriertes Sword&Sorcery Rollenspiel mit den Schwerpunkten Romantik, Intrige, Gefahren des Lebens am Hof und der Verwaltung von Gütern.
  • ICONS[19], ein von Fate inspiriertes Superheldenspiel.
  • Legends of Anglerre[20] ist ein Fantasy-Rollenspiel basierend auf der Welt der Starblazer Fantasy Comics.[21] Das System ist mittlerweile vergriffen und wird wegen ausgelaufener Lizenz nicht neu aufgelegt werden.[22] Es basiert auf Fate 3 mit zusätzlichen Regeln, um bestimmte Fantasyaspekte abzubilden.
  • Malmsturm[23], ein deutsches Regelwerk für generische Fantasy dar, bietet aber zusätzlich eine ausgearbeitete Spielwelt an, die eher auf Low Fantasy ausgelegt ist.
  • Spirit of the Century[24] ist ein Pulp-Spiel, das in den 1920er Jahren angesiedelt ist. Spirit of the Century basierte als erstes Spiel auf Fate 3.
  • FATE 2: Indie RPG Awards 2003[7]
  • Spirit of the Century: Independent Game of the Year (Unabhängiges/ Indie Spiel des Jahres) bei den Indie RPG Awards 2006[27] und zweiter Platz in der Kategorie „Beste Spielregeln“ bei den ENnies 200.[28]
  • Diaspora: Erster Preis für die „besten Regeln“ bei den ENnies 2010[29]
  • Dresden Files RPG: Gewinner des „Golden Geek“ 2010 als Bestes Rollenspiel des Jahres, 2011 sowohl mit einem Origins Award als auch mit einem ENnie als Bestes Rollenspiel ausgezeichnet[30]
  • Turbo Fate: Nominiert für die Auswahlliste des Deutschen Rollenspielpreises 2016 in der Kategorie Grundregelwerke[31]

Einzelnachweise

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  1. Deutsches Fate SRD. Abgerufen am 15. Juni 2016.
  2. Englisches Fate SRD. Abgerufen am 15. Juni 2016 (englisch).
  3. Interview mit Fred Hicks und Rob Donoghue aus dem Jahr 2005 mit vielen Informationen zur Entwicklung des Spiels
  4. Deutsches Fate Core SRD. Abgerufen am 17. Juni 2016.
  5. Deutsches Fate Core SRD. Abgerufen am 17. Juni 2016.
  6. Fate not FATE » Fate. In: Faterpg.com. Abgerufen am 20. Dezember 2015.
  7. Free Game of the Year (1. Platz), Indie Roleplaying Game of the Year (3. Platz), Best Support (1. Platz); Indie RPG Awards 2003
  8. Robert Donoghue, Fred Hicks, Leonard Balsera: Spirit of the Century. Evil Hat Productions, LLC, 2006, ISBN 978-0-9771534-0-4, S. 416.
  9. Leonard Balsera: Dresden Files RPG: Your Story. Evil Hat Productions, LLC, 2010, ISBN 978-0-9771534-7-3, S. 416.
  10. Stefan Frink, Werner Hartmann, Andreas Melhorn: Malmsturm - Die Regeln. Uhrwerk Verlag, Köln 2011, ISBN 978-3-942012-17-1, S. 240.
  11. Beleg fehlt.
  12. Beleg fehlt.
  13. Mike Olson, Morgan Ellis, Brian Clevinger, Jeremy Keller, Adam Jury, Brian Engard: Atomic Robo - The Roleplaying Game. Evil Hat Productions LLC, ISBN 978-1-61317-056-4, S. 320.
  14. Jeremy Keller: Chronica Feudalis: A Game of Imagined Adventure in Medieval Europe. 1. Auflage. Cellar Games, 2009, ISBN 978-0-9841840-0-2.
  15. Tim Dyke, Byron Kerr, C. W. Marshall, Brad Murray: Diaspora. Evil Hat Productions, 2009, ISBN 978-0-9811710-6-7, S. 270.
  16. Free Fate, Open Game Content collated, modified and augmented by R Grant Erswell, Version 0.6 http://www.ukroleplayers.com/downloads/free-fate/
  17. http://freefate.de/
  18. John Wick: Houses of the Blooded. Cubicle 7 Entertainment Ltd, 2009, ISBN 978-1-907204-08-1, S. 438 (englisch).
  19. Steve Kenson, Gareth-Michael Skarka, Walt Ciechanowski, Morgan Davie: ICONS. Cubicle 7 Entertainment Ltd., 2010, ISBN 978-1-907204-52-4, S. 128 (englisch).
  20. Sarah Newton, Chris Birch, Marc Reyes, Tom Miskey, Mike Olson: Legends of Anglerre. Cubicle 7 Entertainment Ltd, 2010, ISBN 978-1-907204-22-7, S. 352.
  21. Rezension
  22. http://cubicle7.co.uk/starblazer-adventures-and-legends-of-anglerre-goodbye-sale/
  23. Stefan Frink, Werner Hartmann, Andreas Melhorn: Malmsturm - Die Regeln: Ein FATE Fantasy-Rollenspiel. 1. Auflage. Uhrwerk Verlag, Köln 2011, ISBN 978-3-942012-17-1, S. 240.
  24. Fred Hicks, Rob Donoghue, Leonard Balsera: Spirit of the Century. Evil Hat Productions, LLC, 2006, ISBN 978-0-9771534-0-4, S. 416.
  25. Chris Birch, Stuart Newman, Douglas Nicol: Starblazer Adventures: The Rock and Roll Space Opera Adventure Game. Cubicle 7 Entertainment, 2009, ISBN 978-0-9555423-3-6, S. 628 (englisch).
  26. Rezension
  27. The Indie RPG Awards (2006). Abgerufen am 30. September 2007.
  28. http://www.ennie-awards.com/blog/who-we-are/history-of-winners/2007-noms-and-winners/
  29. http://www.ennie-awards.com/blog/who-we-are/history-of-winners/2010-winners/
  30. http://rpggeek.com/rpghonor/8488/2010-golden-geek-rpg-of-the-year-winner; http://www.gama.org/OriginsAwards/37thOriginsAwards/tabid/3193/Default.aspx; http://www.ennie-awards.com/blog/who-we-are/history-of-winners/2011-nominees-and-winners/
  31. Deutscher Rollenspielpreis, Die Preisträger 2016. 12. Juni 2016, abgerufen am 21. Juni 2016.

Kategorie:Pen-&-Paper-Rollenspiel