Benutzer:Agnus Dei, miserere nobis/San Giovanni in Monte

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Chiesa di San Giovanni in Monte

San Giovanni in Monte in Bologna besteht aus einem romanischen Kirchenbau und einem Kloster aus der Renaissance-Zeit, welches im 19. und 20. Jahrhundert als Gefängnis genutzt wurde und heute ein Geschichtsinstitut der Universität Bologna beherbergt.

Der Gebäudekomplex befindet sich auf der Piazza S. Giovanni in Monte in der Innenstadt Bolognas. Für die Kirche wurden bedeutende Gemälde geschaffen, darunter das Altarbild Die Verzückung der Heiligen Cäcilia des Raffael, welches sich heute in der Pinacoteca Nazionale di Bologna befindet.

Die Chiesa di San Giovanni in Monte steht auf einem künstlichen Hügel, der den Ölberg zu Jerusalem repräsentieren soll, auf italienisch Monte degli Ulivi oder Monte Oliveto genannt. Die Kirche gehört – ebenso wie der nahe gelegene Komplex der Sieben Kirchen – zu einem Projekt der räumlichen Rekonstruktion der Passion Christi, zugeschrieben dem hl. Petronius, 432 bis 450 Bischof von Bologna.

Der Legende soll der hl. Petronius den Hügel und darauf eine erste Kirche errichtet haben sowie die Basilika Santo Stefano (als Nachbildung der Grabeskirche von Jerusalem) und das gleichnamige Kloster erbaut haben. Erstmals urkundlich erwähnt wird die Kirche im Jahr 1045 erwähnt. Sie wurde 1286 im romanischen Stil erweitert und im 15. Jahrhundert neuerlich umgebaut. Seit dem 17. Jahrhundert wurden dort alljährlich Konzerte der Philharmonischen Akademie St. Antonius von Padua aufgeführt. Am Konzert vom 30. August 1770 soll der damals 14-jährige Mozart mitgewirkt haben.

Die 1474 erbaute Fassade wurde von Domenico Berardi entworfen und 1914 restauriert. Sie ist von einer dreibogigen Fassade inspiriert und dient als Beispiel venezianischer Architektur. Die Vorhalle (1588-89) enthält ein Relief eines Terrakotta-Adlers, Werk von Niccolò dell'Arca um 1480: beschädigt durch die Bombardierungen von 1944, wurde es später mit den ursprünglichen Fragmenten wieder zusammengesetzt.

Der Glockenturm stammt aus dem 13. bzw. 14. Jahrhundert, der achteckige Tiburio aus dem Jahr 1496 wurde von Domenico Balatino entworfen.

Das Kloster grenzt an die Kirche an, wurde 1543 errichtet und hat aufgrund der leichten Hügellage einen exzellenten Ausblick über die angrenzenden Teile der Innenstadt von Bologna.

Kreuzgang, errichtet von Antonio Morandi in den 1540er Jahren

Der Klosterbau wurde in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts von den Augustiner-Chorherren vom Lateran, die damals die Kirche betreuten, in Auftrag gegeben. Der Kreuzgang wurde von Antonio Morandi in den Jahren 1543-1549 errichtet.

Die französischen Besatzer hoben Ende des 18. Jahrhunderts das Kloster auf und nutzte das Gebäude ab 1797 als Tribunal und Gefängnis. Während der Ära des italienischen Faschismus wurden hier politische Gegner und gefangengenommene Partisanen eingesperrt. Während der Besetzung Italiens durch das Nazi-Regime ab September 1943 wurden hier auch zahlreiche Juden und Jüdinnen inhaftiert, bevor sie in die Vernichtungslager in Osteuropa deportiert wurden. Ein namhafter Häftling war Odoardo Focherini (1907-1944), der über Hundert Juden durch gefälschte Dokumente zur Flucht verholfen hatte. Er wurde vom NS-Regime in Herdruck ermordet, 1969 als Gerechten unter den Völkern geehrt und 2013 selig gesprochen.

1984 wurde der Gefängnisbetrieb eingestellt. Es folgte in den 1990er Jahren eine sorgsame Restaurierung des alten Klosters.

Universitäre Nutzung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

verfügt über bedeutende Gemälde von Lodovico Carracci, Giuseppe Maria Crespi und Guercino.


The restoration was a cultural revisiting of its function as place of study and meditation, which the monastery building acquired for the city during the Renaissance age. The large cloister, called "Doric" or "old", a sort of "magnificent foyer" onto the church square of San Giovanni in Monte that is open to the city, is extremely impressive. The 16th century executions include the large refectory, which today is the Giorgio Prodi Lecture Hall, an official hall where Bartolomeo Cesi's fresco depicting the parable of the royal wedding taken from a passage from the Gospels, Matthew 22, stands in centre stage. However, the history of the building is much older as, based on tradition, the complex was built in the 5th century by the bishop Petronius for the purpose of symbolically depicting the places and paths of the Passion of Christ. Nevertheless, many clues lead to the hypothesis that the older substratum was formerly the site of a public building of the Augustan age, placed at the border of the Roman city, but strategically situated in a high position overlooking the access of Via Aemilia from the east.

28/03/2018

Source: portal of Alma Mater Studiorum - University of Bologna, website of the Department of History, Cultures and Civilizations.

  • Robert G. Ousterhout: The Church of Santo Stefano: A "Jerusalem" in Bologna. In: Gesta Vol. 20, No. 2 (1981), pp. 311–321. The University of Chicago Press (jstor.org [abgerufen am 4. September 2016]).

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]


Commons: San Giovanni in Monte (Bologna) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien


Kategorie:Kirchengebäude in Bologna Kategorie:Gebäudekomplex Kategorie:Kirchengebäude im Erzbistum Bologna Kategorie:Baudenkmal in Bologna

Koordinaten: 44° 29′ 26,2″ N, 11° 20′ 55″ O