Benutzer:Bibelschmeisser/Clausthaler Wingolf Catena

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Wappen Zirkel
Basisdaten
Universität: Technische Universität Clausthal
Gründung: 1. Juni 1950
Gründungsort: Clausthal-Zellerfeld
Dachverband: Wingolfsbund
Mitglieder: 175
Farben: Schwarz-Weiß-Gold
Wahlspruch: Δι' ἕνος πάντα
Di henos panta!
(griech.: Durch Einen Alles!)
Website: www.catena-clausthal.de

Der Clausthaler Wingolf "Catena" ist eine christliche, überkonfessionelle, farbentragende und nichtschlagende Studentenverbindung in Clausthal-Zellerfeld. Gegründet wurde der Clausthaler Wingolf "Catena" am 1. Juni 1950[1]. Am Galgensberg unterhält er sein Verbindungshaus mit Wohnheim. Der Clausthaler Wingolf "Catena" ist Mitglied des Wingolfsbundes. Die Mitglieder werden auch Catenen genannt.[2]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

AV Kette und Wingolf zu Clausthal[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 21. November 1921 gründete sich aus einem Akademischen Stammtisch heraus die Akademische Vereinigung "Kette". Bereits ein halbes Jahr später wurde sie unter dem Namen Wingolf zu Clausthal in den Wingolfsbund aufgenommen. In den 1920-Jahren erfreuten sich die Studentenverbindungen in Clausthal großer Beliebtheit, trotzdem musste sich der Wingolf zu Clausthal bereits 1929 wegen Mitgliedermangels vertagen.[3]

Haus des Clausthaler Wingolf Catena

Durch die Hilfe des Marburger Wingolf konnte 1930 in Marburg der Clausthaler Wingolf zu Marburg gegründet werden.[4] Dieser führt als offizielles Gründungsdatum das der AV Kette.[1] Im Laufe der 1930-Jahre vertagten sich jedoch die Wingolfsverbindungen und der Wingolfsbund unter dem Druck des NS-Regimes, so dass ein Wiederaufleben wingolfitischer Tradition in Clausthal in weite Ferne rückte. Bei Wiederbelebung des Clausthaler Wingolf nach dem 2. Weltkrieg wurde auch am Clausthaler Wingolf zu Marburg festgehalten, so dass Marburg mit zwei Wingolfsverbindungen die einzige Universitätsstadt ist, in der das Singularitätsprinzip des Wingolfsbundes in der Praxis außer Kraft gesetzt ist.

Clausthaler Wingolf "Catena"[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gründung und Entfaltung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach dem 2. Weltkrieg formierten sich ab 1947 in einigen Städten vertagte Wingolfsverbindugen neu. In Clausthal kam es aber zuerst zu keinem neuen Wingolfsleben. Schließlich erfuhren mehrere Mitglieder der örtlichen Evangelischen Studentengemeinde (ESG) auf einer Freizeit von einem Mitglied des Bonner Wingolf von der Wingolfsidee und der vormaligen Existenz einer Wingolfsverbindung in Clausthal. Drei Mitglieder der ESG konnten sich ein Leben in einer christlichen Verbindung sehr gut vorstellen und suchten nach weiteren Mitstreitern. So konnte zu Beginn des Sommersemesters 1950 die studentische Vereinigung "Catena" gegründet werden.[3]

Von vornherein war die Aufnahme in den Wingolfsbund Ziel der jungen Verbindung. Dazu reisten Vertreter der Aktivitas noch im gleichen Semester zum Göttinger Wingolf, dem damaligen Vorort des Wingolfsbundes, um ihr Anliegen vorzutragen. Zum gleichen Zeitpunkt feierten die verbliebenen Philister des vertagten Rostocker Wingolf dort ihr 100. Stiftungsfest. Dieses Treffen markiert den Beginn der besonderen Patenbeziehung zwischen dem Clausthaler Wingolf "Catena" und dem Rostocker Wingolf[2] (s.u.).

Am 1. Juni 1950 konnte der Clausthaler Wingolf "Catena" als Nachfolger des vertagten Wingolf zu Clausthal gegründet werden. Auch viele Philister dieses "alten" Clausthaler Wingolf nahmen an der Aufbauarbeit teil. Zum Ende des Wintersemesters 1950/1951 konnte die Verbindung somit auf eine beträchtliche Altherrenschaft, zur Hälfte aus "alten" Clausthaler Wingolfiten und aus Rostocker Wingolfiten bestehend, zurückgreifen. Noch im Sommersemester 1950 erhielt die Verbindung die offizielle Anerkennung der Hochschulverwaltung.

Während der ersten Dekade ihres Bestehens spielte sich das Leben der Verbindung in unterschiedlichen Lokalitäten in Clausthal und auf den Buden der Bundesbrüder ab. Zu Beginn der 1960-Jahre begann man jedoch mit den Planungen für ein eigenes Verbindungshaus. Dieses wurde am 13. November 1965 eingeweiht. Von 1969 bis 1971 übernahm der Clausthaler Wingolf "Catena" die Vorortschaft des Wingolfsbundes und richtete das 53. Wartburgfest des Wingolfs 1971 in Böblingen aus. Von 1981 bis 1983 übernahm man diese Verantwortung erneut, diesmal verknüpft mit der Ausrichtung des 59. Wartburgfestes des Wingolfs in Michelstadt.[3]

Nach der Wiedervereinigung verstärkte die "Catena" die Bemühungen zur Wiedergründung des Rostocker Wingolf.

Beziehung zum Rostocker Wingolf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zum 100. Stiftungsfest des Rostocker Wingolf, das der Vertagung wegen 1950 in Göttingen gefeiert werden musste, erklärten sich die anwesenden Philister des Rostocker Wingolf bereit in ein gegenseitiges Patenverhältnis mit dem neugegründeten Clausthaler Wingolf "Catena" einzutreten. Dies beinhaltete zuerst die Unterstützung der "Catena" durch die Philisterschaft des Rostocker Wingolf, da er selbst auf Grund der politischen Verhältnisse in der DDR nicht wiedergegründet werden konnte. 1958 entschied sich die Philisterschaft des Rostocker Wingolf dafür, den Chargierten das Rostocker Band anzubieten. So wurde über die Jahrzehnte gewährleistet, dass der Rostocker Wingolfsgedanke nicht ausstarb. Diese Traditionsübernahmen sind im Wingolfsbund übliches Vorgehen.

Nach der politischen Wende und der Wiedervereinigung beider deutschen Staaten entstanden Überlegungen zur Neugründung der ostdeutschen Wingolfsverbindungen, auch des Rostocker Wingolf. Die Clausthaler Catenen mit Rostocker Band gründeten bereits am 5. Oktober 1991 einen neuen Hausbauverein für den noch vertagten Rostocker Wingolf. Ab 1995 fand wieder Aktivenleben in Rostock statt und 2002 konnte mit dem historischen Giebelhaus An der Hege ein neues Verbindungshaus bezogen werden. Traditionell werden die Stiftungsfeste beider Verbindungen abwechseln an einem der Hochschulorte durchgeführt. So traf man sich im Jahr 2000 in Clausthal zum 150. Stiftungsfest des Rostocker und 50. Stiftungsfest des Clausthaler Wingolf "Catena".[2]

Norddeutsche Konvention[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Wingolfsbund existierten zu Zeiten mehrere Zusammenschlüsse einiger Wingolfsverbindungen, sogenannte Konventionen. Heute gibt es mit der Gernsbacher Konvention der süddeutschen Wingolfsverbindung und der Diezer Konvention noch zwei solcher Zusammenschlüsse. 1962 wurde als Gegenüber zur Konvention der süddeutschen Wingolfsverbindungen die Norddeutsche Konvention (NDK) als Zusammenschluss der norddeutschen Wingolfsverbindungen gegründet. Gründungsmitglieder waren der Göttinger Wingolf, der Hannoversche Wingolf, der Hamburger Wingolf, der Kieler Wingolf und der Clausthaler Wingolf "Catena". Von 1992 bis 1994 übernahm die "Catena" den Vorsitz der NDK.[3] Heute ruht die Konvention.

Besonderheiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Couleur des Clausthaler Wingolf "Catena" besteht aus dem Schwarz-Weiß-Goldenen Band mit Schwarz-Silberner Percussion (Einrahmung), dessen Farben von unten gelesen werden, einer schwarzen Hinterhauptcoleur, dem Zipfelbund und der Bundesnadel des Wingolfsbundes. Als Besonderheit tragen alle Clausthaler Wingolfiten, einer alten Clausthaler Bergmannstradition nach, statt einer Pekesche oder Kneipjacke einen Bergkittel. Teil des Vollwichses ist der Bergschlägel, der anstatt eines sonst üblichen Schlägers getragen wird.[5]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Geschichte des Wingolfs 1830-1994, Verband Alter Wingolfiten (Hrsg.), Detmold 1998
  • Wingolfsblätter – Zeitschrift des Wingolfsbundes. Begründet 1872 von F. Mühlmann, herausgegeben vom Verband Alter Wingolfiten (VAW) e.V.
  • Auerhahn - Semesterblatt des Clausthaler Wingolf "Catena", Selbstverlag

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b http://www.hallenser-wingolf.de/index.php/Wingolf-Index, abgerufen am 21. März 2012.
  2. a b c http://www.rostockerwingolf.de/geschichte, abgerufen am 21. März 2012.
  3. a b c d http://www.catena-clausthal.de/geschichte.html, abgerufen am 21. März 2012.
  4. http://www.marburgerwingolf.de/seite/seiten/geschichte.html, abgerufen am 21. März 2012.
  5. http://www.catena-clausthal.de/personen.html, abgerufen am 21. März 2012.