Benutzer:CTHOE/Unfertiges Lemma6

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Hermann Robert Müller (1845-1914)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Kirchenrat Hermann Müller wurde am 24. April 1845 als Sohn des Hofschreiners Gottfried Müller in Gotha geboren.

Nach seinem Schulbesuch in Gotha studierte er von 1865 bis 1869 an den Universitäten Jena und Halle. Danach war er kurze Zeit als Hauslehrer in der Nähe von Hannover tätig. Am 25. April 1871 wurde er Subdiakon und Garnisonsprediger in Gotha. Im Jahre 1875 wurde er Zweiter und 1882 Erster Pfarrer an der Margarethenkirche in Gotha. 1891 wurde er Superintendent und im Jahre 1902 Kirchenrat sowie geistlicher Referent im Herzoglichen Staatsministerium. Als Direktor der Waisenversorgungsanstalt hat er sich besondere Dienste erworben.

Am 20.01.1914 starb er in Gotha. Der "Hermann-Müller-Weg", links der Zeppelinstraße gelegen, wurde zu Ehren des um das kirchliche Leben und die Waisenpflege in Stadt und Land des Herzogtums Gotha hochverdienten Kirchenrates benannt.

Friedrich Burbach[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Grabplatte

Friedrich Burbach (1866-1934)

Friedrich Burbach wurde am 31. März 1866 in Gotha als Sohn des Seminarlehrers und späteren Professors Otto Burbach geboren. In Gotha besuchte er das Gymnasium Ernestinum, das er 1885 mit dem Abitur verließ, um anschließend in Jena und Berlin Theologie und Germanistik zu studieren. Ursprünglich hatte er die Absicht, wie sein Vater Gymnasiallehrer zu werden. Später fasste er jedoch den Entschluss, eine pfarramtliche Tätigkeit auszuüben. 1889 beendete er sein Universitätsstudium, nachdem er 1888 sein 1. Theologisches Examen in Gotha bestanden hatte.

Am 01. Juni 1889 wurde er 2. Subdiakon an der Margarethenkirche und vier Monate später 1. Subdiakon und Hilfsprediger an der Augustinerkirche in Gotha. Hier wurde Friedrich Burbach am 01. November 1891 Pfarrer und am 01. April 1915 Superintendent. Das Pfarramt übte er 42 Jahre bis zu seinem Eintritt in den Ruhestand im Jahre 1933 an dieser Kirche aus. In den Jahren 1899 bis 1915 erteilte Friedrich Burbach Religionsunterricht an der Arnoldischule. Als Friedrich Burbach bereits ein erfahrener Religionslehrer war, schuf er gemeinsam mit dem Gothaer Kartographen Prof. Dr. Hermann Haack Schulwandkarten für den Religionsunterricht. Als Ergebnis dieser Zusammenarbeit erschienen bei der Geographisch-Karthographischen Verlagsanstalt Justus Perthes eine Schulwandkarte der biblischen Länder (1. Auflage 1915 - 8. Auflage 1962) und eine Schulwandkarte Palästinas (2. Auflage 1949 - 6. Auflage 1962).

Friedrich Burbach starb am 10.03.1934 in Gotha. Die Forschungs- und Landesbibliothek Gotha verwahrt Druckschriften einiger von ihm verfasster Predigten und bildungsgeschichtlicher Vorträge.

Otto Cyrus[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Otto Cyrus

Otto Cyrus (1859-1917)

Der Schmiedeobermeister und Herzoglich Sächsische Hofwagenfabrikant Otto Cyrus begann als junger Schmiedegeselle im Gothaer Ostviertel mit einer Hufschlagschmiede. Daraus entwickelte sich später die Wagenfabrik mit der "ersten Gothaer Dampf-Holz-Biegerei", welche sich seit 1897 in der Burgfreiheit 19/21 befand. Das mehrfach auf Fachausstellungen ausgezeichnete Unternehmen erweiterte ständig seine Produktpalette. Waren es anfänglich nur Droschken und Schlitten, so wurden später alle zum Wagen- und Automobilbau nötigen gebogenen Hölzer, auf Spezialmaschinen hergestellte fertige Räder, Karosserien, Luxus-, Reklame-, Transport-, und Sanitätswagen hergestellt sowie Autoreparaturen durchgeführt.

Viele Jahre war der Obermeister der Schmiede-Innung ehrenamtlich als stellvertretender Vorsitzender der Handwerkskammer zu Gotha und seit 1905 als Vorstandsvorsitzender der Schmiedeberufsgenossenschaft tätig. 1916 bekam Otto Cyrus den Titel eines Herzoglich Sächsischen Hofwagenfabrikanten verliehen, da er schon seit langem die Kutschen des Herzogs gebaut bzw. instandgesetzt hatte. 1888 gründete er in Gotha eine Wagenfabrik, die sich aus bescheidenen Anfängen zu einem angesehenen mittelständischen Unternehmen mit 30 bis 40 Angestellten entwickelte.

Nachdem Otto Cyrus, erst 58jährig, im Jahre 1917 starb, traten seine beiden Söhne in die Fußstapfen des Vaters. Sie führten das Unternehmen, das als Wagen- und Karosseriefabrik mit Autovertrieb und -reparatur, Garagen, Tankstelle, Autolackiererei und -sattlerei florierte, weiter. Wie viele Gothaer Betriebe überlebte es jedoch die Weltwirtschaftskrise nicht. 1932 kam es zur Geschäftsauflösung, und die benachbarte Spedition der Gebrüder Braun übernahm das Anwesen. Im April 1935 ließen sie die alten Gebäude abreißen und durch einen Neubau ersetzen. Eine neu entstandene Straße im "Gewerbepark Gotha Süd" erinnert an den verdienstvollen Unternehmer.

Paul Matthaei[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Engelhard-Reyherschen Hofbuchdruckerei war ehemals die älteste Druckerei im thüringischen Gotha.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bereits kurz nach der Übernahme des Gothaer Landesteils im Jahre 1640 infolge der Erbteilung mit seinen Brüdern Wilhelm IV. und Albrecht durch den 39-jährigen Herzog Ernst der Fromme begann er die Förderung von Verwaltung und Wissenschaft. Unter anderem schloss er am 31. Dezember 1640 mit dem Schleusinger Buchdrucker Peter Schmid einen Dienstleistungsvertrag, der den Drucker zum Druck aller Patente, Passzettel, Mandate und Befehle des Herzogs, auch Bücher und andere Schulsachen verpflichtete. Damit war die erste und für die nächsten 200 Jahre einzige Gothaer Druckerei geboren, aus der die Engelhard-Reyhersche Hofbuchdruckerei hervorging.

1644 übergab der Herzog die Druckerei an den ihm ergebenen 39-jährigen Rektor des Ernestinums, weil Peter Schmid angeblich wegen seines Lebenswandels beim Herzog in Ungnade gefallen war. Reyher verlegte die Druckerei 1646 in das nach dem damaligen Brande neu errichtete Gebäude in der Erfurter Gasse Nr. 14 (heute Erfurter Straße, ehemals Kaffee Leidel). Dort hatte erst die Reyhersche und später die Engelhard-Reyhersche Druckerei für gut 250 Jahre ihr Domizil.


Mehrere Generationen der Reyherschen Nachkommen führten das Unternehmen nicht zuletzt auf grund der Monopolstellung, die es in Gotha bis zum Jahr 1847 genoss, erfolgreich fort. 1808 tritt Georg Engelhard, der eine Reyersche Tochter geheiratet hatte, an die Spitze der Druckerei und bekommt 1823 das Recht zugesprochen, seinen Namen dem Vorbesitzer vorzusetzen. Sein Sohn Karl sowie sein Enkelsohn Friedrich Engelhard führten die Druckerei erfolgreich bis 1883 weiter. Da der alternde Friedrich Engelhard selbst keine Nachkommen hatte, verkaufte er 1884 die Anstalt an den Verlagsbuchhändler und späteren Kommerzienrat Paul Matthaei. Hiermit ging die Hofbuchdruckerei endgültig aus dem Besitz der Nachkommen des Rektors Reyher auf ein neues Geschlecht, die Familie Paul Matthaei, über.

Dieser begann seine Tätigkeit mit einer gründlichen Erweiterung des Betriebes und einer Erneuerung der technischen Einrichtungen. Seine wichtigsten Auftraggeber, "die Gothaer Versicherungen und die aufblühende Industrie Gothas", stellten immer größere Anforderungen an Güte und Schnelligkeit der Arbeit. Der Bedarf für den eigenen Verlag wuchs und die zahlreichen Schulbücher, besonders das dreiteilige Schullesebuch, verlangten immer größere Auflagen. Da durch die zunehmende Zahl von Aufträgen das alte, seit 1646 genutzte in der Erfurter Straße nicht mehr ausreichte, entschloß sich der neue Besitzer 1904 zu einer Verlegung der Druckerei in einen modernen Neubau zwischen Siebleber Straße und Siebleber Wall. Nach dem Tode des Vaters am 5. Mai 1923 übernahm sein Sohn, der Verlagsbuchhändler Alexander Matthaei, die alleinige Leitung der Anstalt. Diese bestand bis in die Nachkriegszeit und wurde schließlich verstaatlicht. Als volkseigene Druckerei "August Bebel" bestand sie bis zum Ende der DDR in der Siebleber Straße 24. Paul Matthaei (1851-1923)

Der Verlagsbuchhändler Kommerzienrat Paul Matthaei sowie sein Sohn Alexander Matthaei waren die letzten Eigentümer der Engelhard-Reyherschen Hofbuchdruckerei, der einst ältesten Druckerei Gothas.


Grabstein der Familie Matthaei auf dem Hauptfriedhof Gotha

Otto Böhm[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Grabstätte der Familie Otto Böhm auf dem Hauptfriedhof Gotha

Otto Böhm (1870-1928)

Der Kaufmann Otto Böhm ist der Gründer der gleichnamigen ehemaligen Lebensmittelhandlung in der Gothaer Markstraße 11. Mit nur 23 Jahren übernahm er die Schäfersche Kolonialwarenhandlung in der Schwabhäuser Straße und legte damit 1893 den Grundstein für das Familienunternehmen. Emsiger Fleiß und beste Leistungen ließen das Geschäft und den Stand bei der Kundschaft bald so erheblich wachsen, dass Otto Böhm, als sich ihm zufällig die Gelegenheit bot, ein in der Marktstraße 20 gelegenes Grundstück zu erwerben, mit beiden Händen zugriff.

1895 heiratete er die Kaufmannstochter Minna Schröpfer, mit der er das 1903 erbaute Eckhaus Gartenstraße/Lutherstraße bewohnte. Dort betrieb die Familie die legendäre Böhmsche Weinschenke, in deren Räumen sich heute wieder ein Restaurant befindet. Das Grundstück in der Marktstraße 11 erwarb Otto Böhm 1906 von den Erben des Färbermeisters Julius Piesbergen. Das alte Gebäude ließ er alsbald abreißen und beauftragte den Gothaer Architekten Alfred Cramer mit der Planung eines Wohn- und Geschäftshauses. Nach einjähriger Bauzeit war der Bau 1908 vollendet. Sichtbar für jeden Vorübergehenden befindet sich an der etwas zurückgesetzten Sandsteinfassade zwischen den Fenstern des ersten Obergeschosses das Hochrelief der Dreimast-Kogge "Hansa". Dieses Schiff wurde zu einem Wahrzeichen der Familie.

In der Folgezeit gelangte das Geschäft zu voller Blüte. Besondere Spezialität des Hauses war das Angebot von fangfrischem Seefisch. In den 20iger Jahren allerdings stand das Geschäft fast vor dem Aus, weil in der Inflationszeit den Käufern das Geld fehlte. Nur durch das einsichtige Entgegenkommen seiner Lieferanten und durch die Hilfe von seitens der Böhmschen Familie wurde das Unternehmen Ende 1925 gerettet. Kurz darauf setzte sich der Firmengründer zur Ruhe und übergab die Geschicke der Firma in die Hände seiner Söhne.

Nachdem 1928 der Firmengründer starb, führten die beiden Söhne Otto und Walter Böhm das Geschäft in der bewährten Weise wie ihr Vater weiter, so dass es wieder zum alten Ansehen gelangte. Das Unternehmen war zu einer Institution in Gotha geworden, woran die Machtübernahme der Nationalsozialisten 1933 nichts änderte. Bestand hatte die Lebensmittelhandlung bis in die ersten Jahre der DDR.

Das Familiengrab der Kaufmannsfamilie Böhm, das sich im mittleren Teil des Hauptfriedhofes befindet, wird von der Dreimast-Kogge geziert.

Heinrich Feldmann (Gotha) (1863-1922)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Kommerzienrat Heinrich Feldmann war der Gründer der einstmals legendären gleichnamigen Kaufhäuser in der Erfurter Straße 17 und 20 in Gotha.

Zunächst hatte er 1891 in Eisenach in Gemeinschaft mit dem Kaufmann Eduard zum Felde ein "Manufaktur- und Konfektionsgeschäft" gegründet, das er 1896 nach Gotha verlegte. Das von den Erben des Kaufmanns Robert Schmid übernommene Manufaktur- und Kurzwarengeschäft in der Erfurter Straße 20/Ecke Arnoldiplatz war bald nicht mehr ausreichend, so dass es 1897 durch den Architekten Julius Krusewitz zu einem großen Geschäftshaus ausgebaut wurde. Der sich rasch vergrößernde Betrieb verlangte jedoch schon bald, die Damen- und Kinderkonfektion in das gegenüberliegende Eckhaus zu verlagern. Als sich im Jahre 1912 die Gelegenheit bot, das einstige Geschäfts- und Wohnhaus - "Zum Schlendorn" genannt - in der Erfurter Straße 17 zu erwerben, ließ der Kommerzienrat Heinrich Feldmann ein modernes neues Kaufhaus errichten. Im reichen Sortiment fand sich von Kurzwaren, Herrenartikel, Damen- und Kinderkonfektion, Bett- und Tischwäsche, Stoffen, Pelzwaren, Teppichen bis zu Bettfedern und Daunen alles, was das Herz begehrte.

Bald nach dem ersten Weltkrieg erkrankte Kommerzienrat Heinrich Feldmann. Seine Frau Anna musste sich nun neben der Pflege ihres erkrankten Mannes auch um die Leitung des Geschäftes kümmern. Nach seinem Tode im Juni 1922 übernahm die Witwe Anna Feldmann als Komplementärin gemeinsam mit ihrem Sohn Alfred als Geschäftsführer das Unternehmen. Noch bis in die 50iger Jahre existierte das Geschäft, danach wurde es vom Konsum übernommen.

Klaus Törpe (1935-1950)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der junge Gothaer Radrennfahrer Klaus Törpe wurde am 06. Juni 1935 geboren. Schon mit 6 Jahren hatte er das Radfahren gelernt. Da sein Vater Motorradrennfahrer war, hatte er die Gelegenheit, einige Rennen mitzuerleben. Dabei fasste er den Entschluss, selbst Rennfahrer zu werden. Da es aber zum damaligen Zeitpunkt in Gotha keine Trainingsmöglichkeiten gab, trat er zunächst in Erfurt in die Sparte "Radsport" ein und fuhr zweimal wöchentlich dorthin zum Training. Da Klaus Törpe für Gotha fahren wollte, gründete sein Vater 1948 in Gotha die Sektion "Radsport". Er konnte bald etliche erste und zweite Plätze belegen. Er gewann 1948 die Meisterschaften in Erfurt und die damaligen Osterrennmeisterschaften in Leipzig. In der Vierermannschaft wurde er auf der Bahn und auf der Straße Landesmeister.

Auf Grund seiner guten Leistungen konnte Klaus Törpe im Jahre 1949 die Sportschule in Zwickau besuchen. Dort kam er in die Nationalmannschaft der Jugend. Während eines Lehrgangs starteten die Fahrer zur Harzrundfahrt. Drei Fahrer erreichten gleichzeitig das Ziel und erhielten den Harzer Bergpreis, dazu gehörte auch der junge Rennfahrer Klaus Törpe. Es folgten Rennen in Gera, Leipzig und Erfurt, die er gewann. Bei den Landesmeisterschaften 1950 mit Start und Ziel in Arnstadt wurde Klaus ebenfalls Sieger. Im gleichen Jahr nahm er auch an der Republik-Straßenmeisterschaft mit Start und Ziel in Arnstadt teil. Bei Elsterberg - 11 km vor dem Ziel - mit 500 bis 600 m Vorsprung verunglückte der 15jährige Thüringer Jugendlandesmeister Klaus Törpe in einer scharfen Linkskurve kurz vor der Abzweigung nach Cossengrün tödlich. Am 10. September 1950 verstarb er im Krankenhaus in Greiz.

Für diesen mutigen jungen Rennfahrer, der in seiner kurzen, jäh aufsteigenden Laufbahn schon ca. 25 Erfolge erringen konnte, wurde ein Staatsbegräbnis angeordnet. Bis Ende 1950 fuhren alle Jugendrennfahrer zu seinem Gedächtnis mit Trauerflor. Der Landessportausschuss Thüringen widmete dem gebürtigen Gothaer in Anerkennung seiner Verdienste im Radsport an der B 92 zwischen der Schöpsdrehe vor Plauen und dem jetzt sächsischen Elsterberg einen Gedenkstein.

Ihm zum Gedenken wurde der Sportplatz in der Leinefelder Straße in "Klaus-Törpe-Sportplatz" umbenannt, ebenso wurden die "Klaus-Törpe-Gedenkrennen" veranstaltet.