Benutzer:ChoG/Entwurf Johann Martin Flad

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Johann Martin Flad (* 7. Januar 1831 in Undingen; † 1. April 1915 in Korntal) war ein deutscher evangelischer Missionar im damaligen Kaiserreich Abessinien (heutige Äthiopien), wo er sich hauptsächlich den Falaschas zuwandte.

Leben und Wirken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Flad wurde am 7. Januar 1831[1] als Sohn eines Bauern in Undingen geboren.[2] Im Frühjahr 1848 schloss er eine Sattlerlehre in Erpfingen ab. Ein Bekehrungserlebnis führte dazu, dass er im März 1850 eine Missionsausbildung an der Bibelschule der Pilgermission St. Chrischona begann.

Im Frühjahr 1855 unternahm Flad als Missionar der Basler Mission seine erste Reise nach Äthiopien. Er begleitete den Missionar Johann Ludwig Krapf, der im Auftrag des anglikanischen Bischofs von Jerusalem, Samuel Gobat, den äthiopischen Monarchen Theodor II. um die Erlaubnis der Wiederaufnahme der evangelischen Mission in Äthiopien ersuchen sollte, welche Gobat 1826 begonnen hatte und die 1838 mit der Ausweisung der Missionare zu einem Ende gekommen war.

Flad richtete seine Aufmerksamkeit in Äthiopien auf die Koptische Kirche und die Falaschas. Theodor II. betrachtete die Arbeit Flads und seiner Gruppe internationaler Mitarbeiter jedoch mit Misstrauen und ließ die Männer schließlich inhaftieren. Nach vier entbehrungsreichen Jahren durften Flad und seine Mitarbeiter in ihre Heimat ausreisen. Die Missionsarbeit in Äthiopien wurde von Einheimischen fortgeführt, Flad durfte nicht mehr einreisen und musste die Leitung von Deutschland aus übernehmen. Erst sein Sohn Friedrich erhielt 1922 die Erlaubnis zur Einreise nach Äthiopien sowie der Wiederaufnahme der Missionsarbeit. Ab 1926 wurde die Arbeit Flads von Chrischona-Missionaren fortgesetzt.

Während seiner Zeit ungewollter Abwesenheit von Äthiopien unternahm Flad die mühevolle Revision der Bibel in amharischer Sprache.

Flad starb am 1. April 1915.[3]

Werke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Kurze Schilderung der bisher fast unbekannten Abessinischen Juden (Falascha). Veröffentlicht im Selbstverlag, 1869 (online auf Google Books.
  • 60 Jahre in der Mission unter den Falaschas in Abessinien. Selbstbiographie des Missionars Johann Martin Flad. Herausgegeben von Friedrich Flad, Brunnen, Gießen und Basel 1922 (online auf archive.org.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Julius Flad: Johann Martin Flad. Ein Leben für Äthiopien. Brunnen, Gießen und Basel 1968
  • Friedrich Wilhelm Bautz: Flad, Johann Martin. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 2, Bautz, Hamm 1990, ISBN 3-88309-032-8, Sp. 48–49.
  • L. H. Ofosu-Appiah (Hrsg.): Flad, Johann Martin. In: The Encyclopaedia Africana Dictionary of African Biography. Bd. 1: Ethiopia-Ghana. Reference Publications Inc., New York 1997 (online)

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Dieses Datum hat in der Literatur die überwiegende Unterstützung. W. Dilger: Flad, Martin, Missionar. In Württembergischer Nekrolog für das Jahr 1915. gibt den 17. Januar 1831 als Geburtsdatum an.
  2. So nach Friedrich Wilhelm Bautz: Flad, Johann Martin. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 2, Bautz, Hamm 1990, ISBN 3-88309-032-8, Sp. 48–49.. Laut W. Dilger: Flad, Martin, Missionar. In Württembergischer Nekrolog für das Jahr 1915. war Flads Vater von Beruf Weber.
  3. Dieses Datum hat in der Literatur die überwiegende Unterstützung. Edwin Henning: Württembergische Forschungsreisende der letzten anderthalb Jahrhunderte, 1953, gibt den 7. April 1915 als Todesdatum an.