Benutzer:Chochlova/Erbe des Römischen Reiches

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Das sogenannte Erbe des Römischen Reiches in unserer heutigen Zivilisation ist sehr vielschichtig und nicht immer sofort als solches sofort für jeden zu erkennen. Das Römische Reich war ein Vielvölkerstaat, der aus einem kleinen Stadtstaat entstand. Es war von Anfang an auf eine funktionierende Integration eroberter Völker angewiesen, sodass es zunächst das „Römische Volk“ als reine Ethnie so wohl nie gab.

Es handelt sich dabei eher hauptsächlich um zivilisatorische und politische Ideen und Konzepte, die zu ihrer Zeit so bahnbrechend und revolutionär waren, dass sie in unserem heutigen Alltag noch Nachhall finden. Unser gesamtes Rechts- und Ästhetikempflinden ist geprägt von antiken Vorbildern, die uns von den Römern vorgegeben wurden und Eingang in unsere Traditionen fand.

Es ist vor allem das Erbe der vorangegangenen griechischen (hellenischen) und, wenn auch im geringeren Maße, etruskischen Zivilisation, das die römische maßgeblich beeinflusst hat. Das, was wir als klassische Antike wahrnehmen ist vor allem hellenischen Ursprungs. Somit sollte man hier korrekterweise wohl eher vom antiken, hauptsächlich hellenischen Erbe sprechen.

Bis hin zum Zeitalter der Renaissance berief man sich immer wieder auf das antike Wissen und den wissenschaftlichen Erkenntnisstand, der zum Ende des Römischen Reiches vorhanden war. Eine Weiterentwicklung dieses Wissens fand bis dato kaum statt.

allgemeiner Überblick[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Städtebau[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eine der wohl wichtigsten und politisch bedeutsamsten Hinterlassenschaften des Römischen Reiches war die Idee des Städtebaus. Wenn auch mit dem Untergang des Weströmischen Reiches die meisten römischen Siedlungen in Mitteleuropa verlassen wurden, so inspirierten sie viele „barbarische“ Völker und bestimmten so spätestens seit dem Mittelalter antike Baukunst und -techniken den Kirchen-, Burgen- und Klosterbaus. So wurde z.B. die Konzeption von Rundbögen als Tragelemente unmittelbar antiken Vorbildern entlehnt (siehe Kaiserpfalzen Karls des Großen). Der Ziegel als Baustein wurde wiederentdeckt und es sind auch vereinzelt in mittelalterlichen Wohngebäuden Hypocaustheizungen nachweisbar. Das heutige (europäische) Straßennetz greift in Teilen auf die Streckenführung des römischen Straßensystems zurück, und Verkehrswege führten bis in die frühe Neuzeit über alte Römerstraßen.

In der Neuzeit griff man immer wieder architektonische Themen aus der klassischen römischen Antike auf. Ein prominentes Beispiel ist der "arc de tiomphe" in Paris, welcher von Napoleon ganz im Stile der römischen Imperatoren nach der Schlacht von Austerlitz in Auftrag gegeben wurde.

Religion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

viele Elemente der klassischen hl. kath. Messe gehen nachweislich auf Teile des sog. Mithraskultes zurück, ein Mysterienkult, der im im Römischen Reich vor allem in der Legion populär zu sein schien. Weiters ist die klassische Darstellung von Engelsgestalten (nackt und mit Flügeln) als eine direkte Adaption des römische „Siegesengels“ zu sehen. Weiterhin wurden viele Eigenschaften der ehemals heidnischen (hellenischen) Götter auf katholische Heilige übertragen. eine Vielzahl von (kirchlichen) Feiertagen, Monatsbezeichnungen und Wochentagsbezeichnungen haben ebenfalls Ihren Ursprung im romanischen Kulturkreis. Hier wäre als prominentes Beispiel die bekannten Monatsbezeichnungen zu nennen:


September = abgel. von lat. "septimus" , der siebte Oktober = abgel. von lat. "octavus", der achte November = abgel. von lat. "nonus", der neunte Dezember = abgel. von lat. "decimus", der zehnte

Einige Monatsbezeichnungen wurden zu Ehren von berühmten Persönlichkeiten umbenannt, und sind uns so auch heute noch überliefert worden:

Juli = abgel. von "Julius", der Mittelname von Gaius Julius Cäsar August = abgel. von "Augustus", der Krönungsnamen von Octavian, dem Adoptivsohn Cäsars (bekannt als Kaiser Augustus)

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Als Allererstes wäre hier zunächst der Gedanke des Imperiums (Reichs) als politisches Gebilde zu nennen. Spätantike Herrscher wie z.B. Karl der Große beriefen sich auf diese Tradition und verstanden ihre Reiche als Rechtsnachfolger des Römischen Reiches (renovatio imperio). Hiervon kommen auch die Herrschertitel „Kaiser“, „Zar“, welche abgeleitet wurden von dem Titel „Cäsar“, und die ungebrochene Herrschaftstradition des Imperium Romanum dokumentieren.

Später im 8. Jahrhundert kämpften der Kaiser von Byzanz, der Papst in Rom und der Fränkische Kaiser um die weltliche Vormachtstellung in Europa. Alle drei verstanden sich auch hier in der politschen Tradition der römischen Kaiser.

Viel später im Zuge der Renaissance und später der Aufklärung griff man auf die Idee der Republik zurück, die übrigens eine rein römische Erfindung war, um gewisse Bevölkerungsgruppen stärker mit dem Staat zu identifizieren (der Gedanke des Vaterlandes und des Bürgertums). Hier ist auch ein Brückenschlag zur römischen Antike zu erkennen. Es wurde altes Gedankengut, das seit der Antike latent vorhanden war, wieder aufgegriffen und politisch umgesetzt.

Militär[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wenn auch der militärische Genius der Römischen Armee mit ihr in Mitteleuropa unterging, so erhielten sich doch rudimentär gewisse taktische Ansätze und Organisationsformen in späteren mittelalterlichen und neuzeitlichen Armeen, die unmittelbar auf das Römische Reich zurückzuführen sind. So ist hier zum Beispiel das Rittertum als privilegierter Kriegerstand anzuführen. Gepanzerte und berittene Truppen, die eine gewisse Elite in den Streitkräften darstellten, gab es schon zur Zeiten des Römischen Reiches. Sie wurden unter dem Eindruck und den Erfahrungen der Auseinandersetzungen mit den parthischen Sassaniden aufgestellt, die ebensolche gepanzerte Streitkräfte besaßen und militärisch damit äußerst erfolgreich waren.

Kultur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Übergangszeit von der Antike zum Frühmittelalter wird gemeinhin als das "dunkle Zeitalter" charakterisiert. Jedoch ist hier auch nachweislich eine Symbiose von Christlichen, germanischen, - und nicht zuletzt römischen Traditionen feststellbar. Diese Verschmelzung der verschiedenen kulturellen Elemente fand vor allem im von Chlodiwg gegründeten Frankenreich statt, dass sein Kerngebiet in Gallien hatte.(vgl. Merowingerreich)

Viele Teile der antiken Kultur und Tradition des römischen Reiches sind im Zuge der Völkerwanderungszeit verloren gegangen (z. B. Bäderkultur). Doch auch hier wurden viele Traditionen in der Literatur bewahrt und später wieder aufgegriffen, wie z. B. das Theater und die Tragödie. So leitet sich z. Bsp. das deutsche Recht, im Gegensatz zum angelsächsischen "case law", in weiten Teilen von dem römischen Recht ab. Wenn es auch keine kontinuierliche römische Kultutradition gab, so doch das rudimentäre Überliefern von weiten Teilen derselben. So wurden über die sog. "Übersetzerschule von Toledo" in der gleichnamigen Stadt viele Werke antiker Autoren dem europäischen Kulturkreis neu überliefert, und gaben wichtige Impulse für das Zeitalter der Renaissance.

Konklusion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach dem Zusammenbruch des Weströmischen Reiches übernahmen die meist germanischen Eroberer große Teile der römischen Kultur, Lebensweise und oftmals auch deren Verwaltungsstrukturen. (siehe Reich des Odoaker) Dadurch traten sie unbewusst das Erbe des Römischen Reiches an und erzeugten bis zu einem gewissen Grad eine kulturelle Kontinuität bis in unsere Tage hinein. Dabei spielte die Kirche mit ihren Klöstern als Aufbewahrungsort geschriebenen Wissens eine tragende Rolle. So wurde Literatur, doch vor allem antikes Gedanken- und Ideengut konserviert und später im Zeitalter der Renaissance reaktiviert. Damit baut unsere moderne Welt auf der untergegangenen antiken Welt mittelbar auf.

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