Benutzer:Codc/Franz Mirow

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Franz Mirow (wirklicher Name Franz Mirauer; * 15. Januar 1898 in Berlin; † unbekannt vermutlich im Konzentrationslager Auschwitz, gilt als verschollen) war ein deutscher Schauspieler, Dramaturg und Regisseur.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Franz Mirow wurde in Berlin-Köpenick als Kind von Benno Mirauer und Clara, geb. Ring geboren. Er besuchte von 1904 bis 1915 die Hohenzollern-Schule in Berlin-Schöneberg. Danach leistete er seinen Kriegsdienst ab.

Er studierte u.a. Theaterwissenschaften an der Friedrich-Wilhelms-Universität in Berlin, u. a. bei dem Theaterwissenschaftler Max Herrmann. Im Jahr 1923 wurde er mit einer Arbeit zu „Zwischenaktsmusik und Bühnenmusik des deutschen Theaters in der klassischen Zeit“ in Erlangen promoviert.[1]

Er arbeitete dann u.a. als Regieassistent in Allenstein und Frankfurt/Oder bevor er als Regisseur nach Stuttgart, als Dramaturg nach Mönchen-Gladbach und ans Züricher Schauspielhaus ging. Zeitgleich arbeitete er für die Westdeutschen Bühnenblätter. Später ging er dann ans Staatstheater Kassel und wurde nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten im Jahr 1933 entlassen und später 1935 aus der Reichstheaterkammer ausgeschlossen. Nach Aufenthalten in Amsterdam und Wien ging er nach Berlin zurück und engagierte sich in der Künstlerhilfe der dortigen jüdischen Gemeinde. Er wurde gemeinsam mit seiner Familie 1943 mit dem „87. Alterstransport“ nach Theresienstadt und dann alleine im Herbst 1944 weiter nach Auschwitz verschleppt. Dort verlieren sich seine Spuren. Seine Tochter und er gelten als verschollen und seine Frau wurde später für tot erklärt.

Mirow war zwei Mal verheiratet und hatte mit seiner zweiten Frau eine 1939 geborene Tochter.

Schriften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Zwischenaktsmusik und Bühnenmusik des deutschen Theaters in der klassischen Zeit, Band 37 von Schriften der Gesellschaft für Theatergeschichte, Berlin, 1927 (Dissertation)

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Hans-Harald Müller, Mirko Nottscheid: Wissenschaft ohne Universität, Forschung ohne Staat: Die Berliner Gesellschaft für deutsche Literatur (1888-1938) Band 70 von Quellen und Forschungen zur Literatur- und Kulturgeschichte, Walter de Gruyter, München, 2011 ISBN 978-3-11026211-7, S. 485
  • Ernst Gottfried Löwenthal: Bewährung im Untergang: Ein Gedenkbuch, Council of Jews from Germany, Deutsche Verlags-Anstalt, München, 1965, S. 190

Würdigung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Stolperstein in Berlin-Köpenick[2]
  • Stolperstein in Kassel[3]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Zentrales Verzeichnis antiquarischer Bücher
  2. stolpersteine-berlin.de
  3. Verein Stolpersteine in Kassel e.V.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]