Benutzer:Dr. Christian Ferger/Ewald Paul

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Carl Wilhelm Ewald Paul (* 11. Juni 1863 in Halberstadt, † 22. Februar 1943 in Bad Aussee / Steiermark) war ein deutscher Schriftsteller und Forscher. Seine Bedeutung erlangt er durch seine umfangreichen und vielzähligen Schriften zur Farblichttherapie und zur Hochfrequenztherapie.

Lebensstationen

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  • Der Taufname des Kindes war Carl Wilhelm Ewald Paul. Sein Vater Wilhelm war Porzellanmaler und seine Mutter eine geborene Krummbein. Ewald hatte Geschwister: Hedwig Lina, Emilie Clara Anna (mit 5 gestorben) und Max Franz Oskar. Eine
  • Paul war viel auf Reisen, wir wissen wenig über die Zeit vor 1926, 1926 ist er in München angekommen.
  • Ewald Paul war zweimal verheiratet, einmal heiratete er Elvira da Silva in Wien 1887. Die Ehe wurde 1888 in Graz geschieden. Seine zweite Frau Susanna heiratete Ewald Paul 1908 in London, die Ehe bestand bis an Ewald Pauls Lebensende
  • Ewald Paul lebte von 1926 bis 1929 in München, danach hat er München aus verschiedenen Gründen in Richtung Bad Aussee verlassen. In München war Paul unternehmerisch tätig.
  • 1928 gründete Ewald Paul die "Wissenschaftliche Gesellschaft für Farblicht- und Hochfrequenztherapie", die bis 1934 bestand. Danach werden sie wohl die Nationalsozialisten verboten haben.
  • In Bad Aussee blieb Ewald Paul bis zu seinem Lebensende, er wohnte dort in der "Villa Bernina".

Ewald Paul verlässt Deutschland

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Ewald Paul war ein glühender Patriot und trotzdem hat er Deutschland 1928verlassen. Der Grund war das „Gesetz zur Bekämpfung der Geschlechtskrankheiten“, das jede Aufklärung, Behandlung oder Informationsweitergabe von privater Seite zum Thema Geschlechtskrankheiten verboten hat. Später wird gezeigt, dass in dem Gesetz mit Geschlechtskrankheiten alle Krankheiten des Unterleibs gemeint waren. In den Mitteilungen von 1929 (Mitteilungen 1929, 10, 1-5) schildert er, wie sich eine Frau König, die viele Frauen höchst erfolgreich behandelt hat, vor Gericht verantworten muss und eine harte Geldstrafe „kassiert“ (1000 Mark Geldstrafe). Paul schreibt: „… ich schäme mich ob solcher Zustände meines Vaterlandes, das ich darum verlasse“ (Mitteilungen 1929, 10, 3[1]). Paul macht seine Ankündigungen wahr, ihn hält nichts mehr in München. Die permanente Auseinandersetzung mit der deutschen Bürokratie und einer informationsfeindlichen Rechtsprechung war dann einfach zu viel für Paul. Die Angriffe und Verleumdungen seitens der Ärzteschaft, kriminelle Machenschaften und die Respektlosigkeit ihm und seinem menschenfreundlichen Ansatz gegenüber haben ihn so weit gebracht.

Ewald Paul und der Nationalsozialismus

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Der Grund, weshalb Ewald Paul und sein Werk so nachhaltig von der Bildfläche gelöscht wurde, sind die Nationalsozialisten. Von Paul finden sich nach 1934 keine Publikationen mehr. Paul hat ab ca. 1920 angefangen, sich mit der Hochfrequenztherapie zu befassen und war damit auf Konfrontationskurs sowohl zur Ärzteschaft in Deutschland als auch zu den Verwaltungen. Ein dritter möglicher Grund konnte auch sein, dass die Hochfrequenzapparate die Volksempfänger und damit die Propaganda empfindlich gestört hatten. Rundfunkempfänger waren anscheinend leidenschaftliche Feinde der Hochfrequenz-Apparate – oder umgekehrt. Letztlich war Ewald Paul aber ein Autor, der im „Dritten Reich“ verboten war.  

Die Nazis haben insgesamt zwei große Schläge gegen Autoren und Verlage in Deutschland geführt: Die „schwarzen Listen“ und die „Liste des schädlichen und unerwünschten Schrifttums“. Paul taucht in beiden Listen auf, sowohl in der "Schwarzen Liste" als auch in der

„Die Liste des schädlichen und undeutschen Schrifttums“ 1935

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Wir finden fast keine originalen Bücher mehr von Ewald Paul. Wir wissen inzwischen, daß die Bücher aus allen Beständen und aus jedem Besitz entfernt werden mussten: Sie standen auf den Listen des „schädlichen und unerwünschten Schrifttums“. Für das Verbot von Publikationen war damals die Reichsschriftskammer zuständig. Sie wurde am 01.11.1933 gebildet. Sie hat durch den Erlass vom 25. April 1935 den Auftrag erhalten, eine Liste zu führen, die das „nationalsozialistische Kulturwollen“ in Gefahr brächten. Sie kommt unter dem Namen „Liste des schädlichen und unerwünschten Schrifttums“ daher. Zwischen 1938 und 1941 wurden offizielle Verbotslisten erstellt. Ein erster, geheim gehaltener Entwurf lag schon 1935 vor. Die Listen umfassen knapp 5000 unerwünschte Einzelpublikationen sowie fast 1000 Autorinnen und Autoren sowie eine Reihe von Verlagen, deren Gesamtwerk im „Dritten Reich“ verboten wurde.

Keine Publikationen nach 1933 mehr – warum?

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Man musste, um nach der Machtergreifung veröffentlichen zu dürfen, Mitglied in der Reichsschrifttumskammer (RSK) sein. Wer das nicht war, wurde mit einem faktischen Berufsverbot belegt. „Die "Anordnung über den Nachweis der Mitgliedschaft in der Reichsschrifttumskammer“ vom 30. Juli 1934 sorgte dafür, dass die Verlags- und Buchhandelsunternehmen nur mit Mitgliedern der RSK in Geschäftsverbindungen treten durften. Zur leichteren Durchführung dieser Anordnung mussten alle Mitglieder "auf ihren geschäftlichen Briefsachen die Mitgliedsnummer ihres zuständigen Fachverbandes“ angeben. Für eine Mitgliedschaft mussten die Autoren ohnehin beträchtliche persönliche Auskünfte bzw. Gutachten geben (u.a. Gutachten der NSDAP, der Gestapo und der zuständigen Landesleitung der RSK). "Unzuverlässigen" Autoren wurde mit der Verweigerung der Mitgliedschaft somit die Ausübung ihres Berufs verboten. Die abgelehnten Antragsteller sowie Ausschlüsse aus der RSK wurden im Börsenblatt des Deutschen Buchhandels, im Großdeutschen Leihbüchereiblatt und in den Zeitschriften "Der Schriftsteller" und "Der Autor" veröffentlicht“. (Bundesarchiv, Autoren im dritten Reich). Paul war kein Mitglied der RSK. Ob er kein Mitglied war, da seine Bücher auf der Schwarzen Liste standen – oder ob seine Bücher auf der Schwarzen Liste standen, weil er kein Mitglied der RSK war, wissen wir nicht. Aber es wird jetzt klar, weshalb wir von Paul, der 1943 starb, nichts Neues mehr nach April 1933 lesen.

Pauls Therapieansätze: Farblicht- und Hochfrequenztherapie

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Der erste Schwerpunkt der Arbeit Ewald Pauls befasst sich mit der Therapie durch Farben und Farblicht. Während beim Ansatz der Farblichttherapie Wirkungen auf Psyche und Physis beobachtet werden, fokussiert sich der Ansatz der Hochfrequenz auf die Wirkungen auf den Körper.  Meine Vermutung: Wahrscheinlich ist Paul über die Wirkweise der Farblichttherapie und der violetten Strahlen auf die Hochfrequenz gekommen. Er schaut die Farblichttherapie im Allgemeinen an und betrachtet sie dann auch durch andere Perspektiven: der des Volkswohls, der der Landwirtschaft und der des Heers. Auf all diesen Feldern macht die Farblichttherapie Versprechen.

Werkverzeichnis

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Politisch / Gesellschaftliche Analysen (1886–1888):

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Pauls Werk lässt sich in mehrere große Gebiete aufteilen. Die ersten Jahre 1886–1888 hat sich Paul schwerpunktmäßig mit politisch / gesellschaftlichen Themen befasst, darunter: Egypten in handelspolitischer Hinsicht; Die Zukunft unseres Handels; Griechenland und die Türkei. Zeitgemäße Erörterungen zum Verständniß der Balkanfrage; Die russischen Intriguen gegen den Fürsten Alexander und die Zukunft Bulgariens; Die Zukunft der Franzosen; Die Ziele des Russentums; Was können wir durch einen etwaigen Krieg mit Frankreich gewinnen?; Der Kampf um die Weltherrschaft; Das russische Asien und seine wirthschaftliche Bedeutung; Aus der Hochburg des Irrendentismus. Paduaner Sittenbild und: Im Zimbernlande. (Unter den alten Deutschen Oberitaliens).

Schriften zur Gesundheit (1891–1892)

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Was die Ärzte verschreiben; Die Nierenkrankheiten, deren Entstehung, Vermeidung und wirkliche Heilung; Fort mit den Nervenplagen. Eine Anweisung zur Heilung und Vermeidung der Nervenschwäche und Nervenerkrankungen; Die Kunst der Massage. Eine Anweisung zur Handhabung dieses Heil- und Kräftigungsverfahrens für Jedermann; Wie man die Lungenschwindsucht schnell und gründlich curiert; Der beste Weg zur Heilung von Herzleiden; Muskelrheumatismus: Schnellste und sicherste Heilung; Die Ursachen das Wesen und die Heilmittel der Rückenmarkskrankheiten insbesondere der sogen. Rückenmarksschwindsucht (Tabes dorsalis) und der einfachen nervösen Störungen des Rückenmarks (Neurasthenie des letzteren, Spinal-Irritation); Onanie und Impotenz, Selbstbefleckung und Mannesschwäche; Die Nierenkrankheiten, deren Entstehung, Vermeidung und wirkliche Heilung; Gesundheits-Bibliothek; Ewald Paul's Zeitschrift für Gesundheitspflege. Organ für Gesundheits- und Schönheitspflege, wie allerhand Leibessport; Gegen Kneipp. Ernste Betrachtungen über die Nachtheile und Gefahren der Kneipp-Cur und über Irrungen Kneipps; Adressbuch der Wasserheilanstalten pro 1892; Die geschlechtlichen Krankheiten und ihre einfachste, billigste und schnellste Bekämpfung; Allerlei Sport. Praktische Rathschläge zur Erhaltung und Förderung der Gesundheit; Ein neues natürliches Kurverfahren zur Bekämpfung vieler chronischer Krankheiten (etc.)

Schriften zur Farblichttherapie (1917–1924)

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Licht und Farben im Dienste des Heeres und Volkswohls : therapeutisch-hygienische Anregungen; Farbenharmonie im Heim, in: Innendekoration, Band XXX, Jahrgang 1919 der Zeitschrift „Innendekoration“; S. 141–144; Die Farbe im Dienste des Volkswohles : ges. Schriften z. Farben- u. Lichtforschung ; Festschrift f. d. 3. Tagung d. Bundes Deutscher Dekorationsmaler in Dresden 1920; Licht und Farben im Dienste des Volkswohls, 2. u. 3. verb. Aufl.; Aus der Wunderwelt der Farben“ 1921, S. 136 ff, in Zentralblatt für Okkultismus, XV Jhrg., 3ttes Heft, 1921; „Die Wirkung der Farben auf die Nerven“ in: Frühlicht 1920–1922; S. 118–120.. Heft 2, Winter 1921/22.; „Farbenmystik und Farbentherapie“ 1922, S. 33 ff, in Zentralblatt für Okkultismus, XVI Jhrg., 1stes Heft; Farbenwirkungen in Gefängnissen“ 1922, S. 119 ff, in Zentralblatt für Okkultismus, XVI Jhrg., 3ttes Heft; „Noch Einiges über die geheimen Kräfte der Farben und des Lichts“ 1922, S. 272 ff., in: Zentralblatt für Okkultismus XVI Jhrg., 6stes Heft; „Licht, Farben und Hochfrequenz, 1923, S. 59 f. in: Zeitschrift für Okkultismus, XVII Jhrg., 2tes Heft; „Geheimnisvolle Licht- und Farbenkräfte, 1924, S. 358ff. in: Zentralblatt für Okkultismus, XVII Jhrg., 8tes Heft; „Farbenwirkungen in Krankenräumen“ 1924, S. 472 ff, in: Zentralblatt für Okkultismus, XVII Jhrg.. 10tes Heft; „Licht, Farben, Hochfrequenz und Auge“, 1924, S. 25ff, in: Zentralblatt für Okkultismus, XVIII Jhrg., 1tes Heft. „Farbenwirkungen in Krankenräumen“, S. 472 ff, in: Zentralblatt für Okkultismus, XVII Jhrg.. 10tes Heft; ortschritte in der Farblichttherapie. 1-5.Tausend, und schließlich "Licht und Farben im Dienste der Landwirtschaft" : Einblicke in neue Kraft- und Heilquellen für Pflanzen- und Tierzüchter

Schriften zur Hochfrequenztherapie (1928–1933)

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Hochfrequenz-Behandlungsvorschriften aus der Praxis für die Praxis; Neue Wege zur Verjüngung, Die Hochfrequenz und ihre Verwendung in der Therapie u. Hygiene, Fortschritte 90 der Hochfrequenz-Therapie nebst neuen Behandlungsvorschriften; Eine neue Augentherapie und -Hygiene; Die Hochfrequenz-Therapie im Dienste der geschlechtlichen und verwandten Krankheiten und Schwächezustände; Die Hochfrequenz als Verjüngungsmittel; Hochfrequenz für Laien. Mit einem Anhang winke für Zahnheilpraktiker; Fortschritte der Hochfrequenz-Therapie nebst neuen Behandlungsvorschriften & Anhang über Blasenkrankheiten, Frauenleiden, Ausflüsse etc. und deren erfolgreiche Behandlung durch HF; Die Hochfrequenz im Dienste der Zahnheilkunde.

Mitteilungen der Wissenschaftlichen Gesellschaft für Farblicht und Hochfrequenztherapie: Jahrgänge 1928–1934

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