Benutzer:Elois/Stas Namin

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Stas Namin, 2009

Stas Namin (* 8. November 1951 in Moskau) ist ein russischer Rockmusiker.

Stas Namin ist für Russland eine Kultfigur. Er gehört zu den Begründern der einheimischen Rockmusik; er schuf und leitete die legendäre Gruppe „Blumen“, die in ihrer ein halbes Jahrhundert währenden Geschichte mehr als 60 Millionen Schallplatten in der UdSSR und den Ostblockstaaten verkaufte; er schrieb viele beliebte Lieder („Sommerabend“, „Nostalgie nach dem Heute“, „Wir wünschen euch Glück“ und andere. Er stellte SNC, das erste unabhängige Produktions-Zentrum in Russland, auf die Beine, wo viele Stars ihre Karriere begannen, auch die von Namin gegründete Gruppe „Gorki-Park“; er organisierte die ersten Pop- und Rockfestivals im Land, darunter das Friedensfestival 1989 im Luschniki-Stadion, an dem Weltstars teilnahmen; die Festivals „Einige Welt“, „Rock aus dem Kreml“ und andere; er gründete die ersten privaten Spielbetriebe im Land (Aufnahmefirmen, Radiostationen, Fernsehsender, eine Konzertagentur, Design-Studios u. a.), die das Staatsmonopol beendeten und die Grundlage für das russische Show-Business legten; er gründete das erste nichtstaatliche Symphonieorchester, das erste Musical-Theater im Land und andere.

In den 2000er Jahren ist Namin vor allem mit dem eigenen Schaffen befasst. Als Theaterregisseur und Produzent inszeniert Namin Aufführungen im 1999 von ihm gegründeten Theater; die ersten waren das legendäre amerikanische Musical „Hair“ und die Rockoper „Jesus Christ Superstar“; beide stehen seit 18 Jahren auf dem Spielplan. Eine der letzten Aufführungen des Theaters von Namin – die Rekonstruktion der avantgardistischen Oper „Sieg über die Sonne“ von 1913 – wurde 2015 auf drei bedeutenden internationalen Bühnen vorgestellt und wurde von Kritikern und Kunsthistorikern hoch bewertet: Gespielt wurde das Stück bei der Ausstellung zeitgenössischer Kunst Art Basel, der Moskauer internationalen Biennale der modernen Kunst und der jährlichen Pariser Kunstmesse FIAC.

Mit der Gruppe „Blumen“ nahm er in den Abbey Road-Studios die beiden Audioalben „Back in the USSR“ und „Öffne weit das Fenster zur Freiheit“ und drei Konzert-DVD („Blumen. 40 Jahre“, „Homo Sapiens“ und „Flower Power“) auf und brachte sie heraus. Unter den neuen Liedern von Stas Namin ist die Komposition „Licht und Freude“, die zum Symbol für den Zusammenhalt der Menschheit wurde, und die Lieder „Fenster zur Freiheit“ (gemeinsam mit russischen Rockstars als Botschaft an die heutige Zeit), „Gelage während der Pest“ über den Krieg in der Ukraine sowie die Remakes „Another Brick in the Wall“ und „Give Peace a Chance“, die weltweite Anerkennung fanden.

Es erschien eine Konzertversion der bekannten Suite „Herbst in Petersburg“, 2016 wurde davon in Deutschland eine Klaviervariante geschaffen und aufgenommen. Außerdem komponierte Namin 2016 die neue Symphonie „Centuria S – Quark“, die er zusammen mit den Londoner Symphonikern aufnahm. 2017 wurde diese Symphonie im Großen Saal des Moskauer Konservatoriums vom Nationalorchester in der Fassung des Dirigenten Michail Pletnjow aufgeführt.

Namin nahm das Doppelalbum „One World Music Freedom“ mit Ethnomusik auf; daran waren Musiker aus Indien, Armenien, Israel, Palästina, Großbritannien, Afrika, usw. beteiligt. Als Gitarrist gab er ein Konzert in Vrindavan (Indien) und nahm das Dreifachalbum „Meditation“ auf.

Als Kino-Regisseur und -Produzent schuf Namin eine Reihe von Dokumentarfilmen: ein Filminterview mit Ernst Neiswestny, „Zauberhaftes Indien“, „Antike Kirchen Armeniens“ (unter Beteiligung von Katholikos Karekin II.), die gemeinsamen russisch-amerikanischen Filme „Reales Kuba“ und „Free to Rock“ – dort tritt Namin als Co-Autor und Co-Produzent auf; der Film wurde im Kapitol in Washington, im Rock´n-Roll-Museum in Seattle und im Grammy-Museum in Los Angeles vorgestellt. Die Fernseh-Weltpremiere erschien im Sender PBS (USA). Als Fotograf ist Namin in Russland und im Ausland längst anerkannt. Das Staatliche Russische Museum brachte 2001 sein erstes Fotoalbum heraus und beendete vor Kurzem das 15 Jahre währende Fotoprojekt „Die Magie der Venus“, in dem es um das Phänomen der Geburt eines Menschen geht. Seit mehr als 15 Jahren befasst sich Namin mit Malerei und Grafik. Seine Arbeiten wurden in verschiedenen Galerien und Museen Russlands ausgestellt. In den letzten Jahren schuf er die Porträtserie „Unumwunden“, eine italienische Serie und eine Serie von Armenien gewidmeten Arbeiten. 2014 wurde Namin Ehrenmitglied der Russischen Akademie der Künste. 2016 stellte ihm die Akademie anlässlich seines 65. Geburtstages die Einzelausstellung „Inside Out“ zur Verfügung. Nach den Worten von S. Zereteli, dem Präsidenten der Russischen Akademie der Künste, „stellt Stas Namins Ausstellung „Inside Out“ eine weitere Facette des Talents des legendären Musikers dar, der zum Idol von Millionen geworden ist. Und für viele wird sie zu einer Offenbarung, denn nur wenige Menschen kennen Namin als Künstler.“

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Frühe Jahre[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Stas Namin wurden am 8. November 1951 in Moskau geboren. Die frühe Kindheit verbrachte er mit den Eltern in Garnisonen, da sein Vater Militärpilot war, Teilnehmer am Zweiten Weltkrieg. Die Mutter ist Musikhistorikerin und Schriftstellerin, weshalb Dmitri Schostakowitsch, Aram Chatschaturjan, Mstislaw Rostropowitsch, Alfred Schnittke und andere bekannte Musiker bei ihnen zu Gast waren. Der erste Musiklehrer von Stas war der Komponist Arno Babadshanjan.
Mit sechs Jahren kam Namin zur Schule; vier Jahre später trat er in die Moskauer Suworow-Kadettenschule ein, wo er eine siebenjährige Militärausbildung erhielt.

1960er Jahre[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Stas Namin in der Suworow-Kadettenanstalt. 1964
In der Suworow-Kadettenschule hörte Namin zum ersten Mal die Beatles und Rolling Stones und begann sich für Rockmusik zu interessieren.
  • 1964 In der Militäranstalt gründet er seine erste Gruppe, „Zauberer“.
  • 1967 Er gründet die Gruppe „Politbüro“.
  • 1969 Namin schreibt sich im Institut für Fremdsprachen ein und wird erster Gitarrist der Gruppe „Glanzlicht“. Er begeistert sich für die Hippie-Bewegung „Blumenkinder“, die gegen die in der Gesellschaft vorherrschende Ordnung aufbegehrt; unter dem Eindruck des legendären Woodstock-Festivals gründet er 1969 die neue Gruppe „Blumen“, die später zur ersten nationalen Superband werden sollte und faktisch den Eintritt der Rockmusik in die Massenkultur des Landes signalisierte.

1970er Jahre[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gruppe „Blumen“ bei der Aufnahme der ersten Schallplatte. 1973
  • 1973 Die erste Single der „Blumen“ als Studentenband erscheint bei „Melodija“ und wird sieben Millionen Mal verkauft – so etwas hatte es in der Sowjetunion noch nie gegeben.
  • 1974 Die zweite Single der „Blumen“ erscheint, wieder in Massenauflage. Die Moskauer Presse bezeichnet „Blumen“ als „sowjetische Beatles“; Namin nimmt mit der Gruppe die professionelle Konzerttätigkeit auf.
  • 1975 Das Kulturministerium der UdSSR verbietet die Gruppe „Blumen“ und sogar ihren Namen – als „Propaganda der westlichen Ideologie und der Hippie-Ideen“.
Die erzwungene Pause bei der Arbeit mit seiner Gruppe nutzt Namin dazu, sein Studium an der Moskauer Staatsuniversität abzuschließen, wohin er 1972 gewechselt war. Zu gleicher Zeit hat er viel Kontakt zu vom Regime verbotenen Dichtern, Schriftstellern und Künstlern – den Nonkonformisten (Dissidenten). Dazu gehörten Anatoli Swerjew, Oleg Zelkow, Anatoli Brussilowski, Iosif Kiblizki, Aljona Bassilowa, Wenedikt Jerofejew, Genrich Sapgir, Jus Aleschkowski u.a . Damals beginnt auch sein Interesse für die indische Musik und die vedische Kultur – unter dem Einfluss der Beatles und nach dem Besuch von Bhaktivedanta Swami Prabhupada in Moskau.
  • 1976 Namin stellt erneut eine Gruppe auf, die „Blumen“ nehmen ihre Tätigkeit wieder auf – ohne den verbotenen Namen, als „Gruppe von Stas Namin“.
  • 1977 Die erste Single der Gruppe von Stas Namin kommt heraus; sie wird genauso populär wie früher, ist aber nach wie vor offiziell verboten.
  • 1978-79 Folgende Singles erscheinen: „Zu früh zum Abschiednehmen“, „Sommerabend“. Heute gehören sie zur Klassik des Genres.

1980er Jahre[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1980 Im Zusammenhang mit den Olympischen Spielen kommt es in der Ideologie des Regimes zum „Tauwetter“. Der Gruppe von Stas Namin gelingt es erstmals seit zehn Jahren, ein Soloalbum („Hymne an die Sonne“) herauszubringen und tritt zum ersten Mal im Fernsehen auf.
  • 1981 Namin lernt Harry Belafonte kennen und tritt mit ihm in Moskau auf; auf dessen Einladung tritt er der internationalen Assoziation „Künstler für den Frieden“ bei. Sein Lied „Jurmala“ singt das ganze Land.
Namin organisiert das erste Festival der Rockmusik in Jerewan, über das die Zeitschriften Time (USA) und Stern (BRD) voller Begeisterung berichten. Daraufhin entzieht der KGB Namin die Arbeitserlaubnis und nimmt ihm den Pass weg; die Staatsanwaltschaft verfolgt die Gruppe auf der Suche nach einem Vorwand, ein Strafverfahren einzuleiten.
  • 1982 Angesichts des ernsthaften Drucks seitens des Regimes und dem völligen Verbot, schöpferisch tätig zu sein, schreibt Namin Lieder mit harter sozialer und politischer Ausrichtung, die natürlich von der Zensur verboten werden und somit in der Sowjetunion nicht erscheinen. Der Name Namin selbst wird für die Machthaber zu einem Synonym für Dissidententum, was immer er auch schrieb. Selbst sein Lied „Wir wünschen euch Glück!“, das heute zur Klassik gehört – ein nationaler Hit, den das ganze Land seit 30 Jahren singt – war drei Jahre lang verboten.
Namin lernt den Komponisten Georgi Swiridow kennen und zeigt ihm seine Musik. Swiridow gefallen die ausdrucksstarken Melodien und ihre überraschende Entwicklung und rät, die Musik nicht aufzugeben, trotz der Probleme mit den Machthabern.
Wegen der Verbote, die die Beschäftigung mit der Rockmusik völlig unmöglich machen, entschließt sich Namin, den Beruf zu wechseln, und schreibt sich bei den Hochschulkursen für Drehbuchautoren und Regisseure ein. Seine Lehrer waren Professor Lew Gumiljow, Paola Wolkowa, Anatoli Wassiljew, Alexander Mitta und andere hervorragende Persönlichkeiten. Noch lange nach dem Abschluss der Kurse verbindet sie ein freundschaftliches Verhältnis.
  • 1983 Er inszeniert eine Semesterarbeit, die von der Prüfungskommission nicht angenommen wird; sie wirft Namin Einfluss westlicher Ideologie vor.
Ein Zyklus neuer Lieder mit den damals halbverbotenen Dichtern Jewgeni Jewtuschenko, Andrej Wosnessenski, Dawid Samoilow, Nikolai Rubzow, Andrej Bitow und anderen entsteht. Dieses neue Repertoire der „Blumen“ wurde sogar als Liveauftritt verboten. Ein einziges Mal gelang ein Auftritt und Mitschnitt beim Lokalfernsehen in Alma-Ata.
  • 1984 Namin schließt die Hochschulkurse für Kino-Drehbuchautoren und -Regisseure beim Staatsradio der UdSSR ab, wo er bei Semesterarbeiten seine ersten Inszenierungserfahrungen macht, die von der Kommission aus ideologischen Gründen nicht angenommen werden.
Als Diplomarbeit nimmt er nach seinem Lied „Altes Neues Jahr“ (Verse von A. Wosnessenski) den ersten Videoclip im Land auf, mit offensichtlich politischem Subtext. Die Arbeit wird ebenfalls abgewiesen, Namin bekommt kein Diplom. Der Clip wurde in der UdSSR verboten und erstmals 1986 bei MTV in den USA gesendet.
  • 1985 Während des Festivals der Jugend und Studenten in Moskau bekommt Namin (ohne Genehmigung des KGB) Besuch von Michel Legrand, Mikis Theodorakis, Udo Lindenberg, David Woollcombe, Dean Reed und anderen ausländischen Musikern. Mit ihnen entwickelt er – ohne Sanktionierung durch das Kulturministerium – gemeinsame künstlerische Projekte und nimmt das Doppelalbum „Wir wünschen euch Glück“ auf, das in der UdSSR verboten ist. Das Kulturministerium wirft Namin und seiner Gruppe bei einer eigens einberufenen Sitzung die Unterstützung der Politik des Pentagons vor.
Andrej Wosnessenski lädt Namin auf seine Datscha in Peredelkino ein und stellt ihm Allen Ginsberg vor, die Legende der amerikanischen Beat-Generation.
  • 1986 Erst mit dem Machtantritt von Michail Gorbatschow und dem Beginn der Perestroika darf die Gruppe von Stas Namin nach einem ein halbes Jahr andauernden Skandal erstmals in den Westen reisen. Innerhalb von anderthalb Monaten macht die Gruppe eine Tournee durch 18 Städte der USA und Kanadas, wobei sie ausschließlich vor einem amerikanischen Publikum spielen. Dort tritt Namin zusammen mit Weltstars Vereinten Nationen in New York, im John F. Kennedy Center in Washington und in anderen bekannten Sälen auf.
Nach einem Konzert im Lime Light in Manhattan und einer Pressekonferenz der „Blumen“ im Hard Rock Cafe am Geburtstag von John Lennon lädt Yoko Ono Namin in ihre legendäre Wohnung im Dakota Building ein. Dort verbringen sie viele Stunden mit Erinnerungen an Lennon und sein Schaffen.
Im Dezember nimmt Namin auf Einladung von Peter Gabriel an Festival Japan Aid in Japan teil – zusammen mit Gabriel, Little Steven, Lou Reed, Jackson Browne und anderen Weltstars der Rock-Kultur. Danach macht sich die Gruppe auf freie Tour durch Europa, Afrika, Australien, Süd- und Nordamerika und Japan, und absolviert auf diese Weise innerhalb von vier Jahren eine Welttournee.
Noch in Japan entschließen sich Namin und Gabriel, alternative Musikfirmen zu gründen. Gabriel baut Real World Records zur Unterstützung ethnischer Musiker in der Welt auf, Namin gründet das Zentrum SNC, das vom Sowjetregime verbotene Musiker, Künstler und Dichter unterstützen soll.


  • 1987 Das alternative Kulturzentrum SNC nimmt ohne offizielle Erlaubnis und Papiere seine Arbeit im Moskauer Gorki-Park auf. Hier führt Namin talentierte verbotene Musiker und fortschrittliche Dichter, Künstler und Designer zusammen. SNC wird zur ersten „Fabrik“ der neuen freien Kunst im Land, ähnlich wie das Studio von Andy Warhol in New York. Frank Zappa bezeichnet es als „russisches Bauhaus“, das die neue freie Kultur präsentiert. Gäste des Zentrums sind Pink Floyd, U-2, Quincy Jones, Peter Gabriel, Annie Lennox, Brian May, Ringo Starr, Robert De Niro, Arnold Schwarzenegger und viele andere. Die Gruppe Scorpions schreibt zu Beginn der 1990er Jahre – inspiriert von dem freien innovatorischen Leben des Zentrums im Gorki-Park – ihren Hit „Wind of Change“, und Namin schreibt auf Bitte der Band einen russischen Text dazu.
Dort gründet Namin seine neue Gruppe „Gorki-Park“ – die erste und einzige russische Rockgruppe, die Weltberühmtheit erlangt.
  • 1988 Frank Zappa kommt nach Russland, um Namin kennenzulernen. Sie werden enge Freunde, Zappa unternimmt weitere Reisen nach Russland. Namin macht Zappa mit Alfred Schnittke und jungen Musikern und Künstlern bekannt, und Zappa dreht einen Film über das Zentrum von Stas Namin.
Auf Einladung von Jewgeni Welichow, einem Mitglied der Russischen Akademie der Wissenschaften, wird Namin in das Kuratorium der „International Foundation for Survival and Development of Humanity“ aufgenommen, die 1987 auf eine gemeinsame Initiative von sowjetischen und amerikanischen Gelehrten und Kulturschaffenden gegründet worden war.
Während eines Gastspiels in New York nimmt Namin auf Einladung von Keith Richards an der Aufnahme von dessen Soloalbum „Talk is Cheap“ teil.
Das legendäre Moskauer internationale Rockfestival. Moskau, Luschniki, 1989
  • 1989 Auf Namins Initiative wird die erste sowjetische kulturpolitische Delegation in der Geschichte nach Alaska organisiert. Zusammen mit Eddie Money (USA) tourt Namin durch Alaska.
Im August organisiert Namin das erste internationale Rockfestival in der UdSSR – das Moskauer Friedensfestival im Lenin-Stadion (200.000 Zuschauer). Teilnehmer: Bon Jovi, Motley Crue, Scorpions, Ozzy Osbourne, Skid Row, Cinderella und Namins neue Gruppe „Gorki-Park“. Die westliche Presse bezeichnet das Festival als „russisches Woodstock“, das eine neue Ära im freien Russland verkündet. Das Festival wird in 59 Länder der Welt übertragen und als wichtigstes Ereignis des Jahres nominiert.
Im selben Jahr gründet Namin das Moskauer Symphonieorchester (MSO, Dirigent Konstantin Krimez) und organisiert eine Konzertreihe im Großen Saal des Moskauer Konservatoriums und im Tschaikowski-Konzertsaal (Moskau).


1990er Jahre[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1990 Namin gibt die Gruppe „Blumen“ auf und wendet sich sozialen Projekten zu.
Im Frühjahr gründet er mit SNC Records die erste private und unabhängige Plattenfirma im Land. Sie beendet das vieljährige Monopol der von „Melodija“ und erobert schnell den sowjetischen Markt. SNC Records bringt Aufnahmen von jungen, zuvor verbotenen russischen Pop- und Rockmusikern heraus. Auf Lizenz von Castle Communications (Großbritannien) verbreitet SNC Records Aufnahmen von westlichen Stars, wofür das Studio eine Goldene Schallplatte bekommt.
Im Sommer veranstaltet Namin das erste internationale Festival „One World“ in Moskau. Zugleich nimmt seine Gruppe am Festival „SOS Racisme“ in Paris teil.
Das Konzept des Festivals „One World“ besteht darin, Musiker verschiedener Nationalitäten, Rassen und Religionen auf eine Bühne zu bringen. Das globale Ziel des Festivals ist die Überwindung der nationalen, sozialen und religiösen Isoliertheit der Menschen des Planeten sowie die Suche nach Wegen, um eine reale internationale Einheit und Brüderlichkeit der Menschen zu erreichen.
Die Universität Vanderbilt (Nashville, USA) lobt ein Stas-Namin-Stipendium aus.
Die von Namin gegründete Agentur Stanbet Sport organisiert die Unterzeichnung von Direktverträgen für den sowjetischen Tennisspieler Andrej Tschesnokow und die Eishockeyspieler Wjatscheslaw Fetissow und Alexej Kassatonow mit westlichen Produzenten. Damit zerstört er das Monopol der staatlichen Behörde Goskomsport. Diese Verträge ebnen allen sowjetischen Sportlern den Weg in den Weltsport.
Zusammen mit dem legendären Boxer Viktor Agejew nimmt Namin an der Gründung des Profiboxverbandes in Russland teil.
  • 1991 Namin organisiert eine Konzertreihe mit symphonischer, Kammer- und Opernmusik, die mit Beteiligung des Moskauer Symphonieorchesters im Großen Saal des Moskauer Konservatoriums und im Tschaikowski-Konzertsaal (Moskau) stattfindet. Er veranstaltet eine gemeinsame Tournee des Moskauer Symphonieorchesters mit dem Electric Light Orchestra Part II durch Großbritannien.
Im August, während des Putsches, nimmt Namin (nach der Rückkehr aus London nach dem von ihm organisierten Konzert des Symphonie-Orchesters von BBC und dem Poljanski-Chor in der Royal Albert Hall) an der Verteidigung des Weißen Hauses (Haus der Regierung der Russischen Föderation) teil. Persönlich führt er Verhandlungen mit den Besatzungen der Panzer, die in Moskau eingefahren sind, und überzeugt sie, auf die Seite der Demokratie zu wechseln. : Im Herbst beginnt Namin auf Bitte seines Freundes, des Künstlers Peter Max (USA), und des Musikers Bob Dylan Verhandlungen mit der sowjetischen Regierung über die Rückgabe der Schneerson-Bibliothek an die Chassiden von Ljubawitschi.
Namin organisiert das erste Chanuka-Fest in der Geschichte Russlands im Kreml; Namin tourt durchs Land.
Namin organisiert eine Ausstellung von Peter Max in der Russischen Akademie der Künste (Moskau) und der Staatlichen Eremitage (St. Petersburg). Peter Max seinerseits stellt zeitgenössische russische Künstler in den USA vor.
Namin unterbreitet dem gerade im Amt bestätigten russischen Präsidenten Boris Jelzin das internationale Projekt einer Tournee mit der Lenin-Mumie um die Welt. Die gesamten Einnahmen daraus sollen an Rentner gehen, die an Lenin glaubten und nun mit leeren Händen dastehen. Die Information zu diesem Projekt wird in den größten Zeitungen der Welt veröffentlicht; Frank Zappa bezeichnet es als das geistreichste der letzten Zeit.
  • 1992 Im Frühjahr organisiert Namin das Festival „Rock aus dem Kreml“. Erstmals treten zuvor verbotene Rockmusiker auf der Bühne des Kreml-Palastes auf, wo früher nur offizielle Konzerte und Kongresse der Kommunistischen Partei stattfanden.
Im Sommer organisiert Namin auf dem Roten Platz und im Gorki-Park das erste Fesselballon-Festival in Russland.
Im selben Jahr tritt Namin auf Einladung von Simon Wiesenthal bei der UNESCO-Konferenz in Paris als Sprecher zum Thema „Toleranz und Gesellschaft“ auf.
Namin gründet den Verlag Stanbet Publishing zum Druck von kleinen Auflagen exklusiver Veröffentlichungen. Unter anderem sind dies der erste Katalog „Die Geschäftswelt von Russland“ mit einem Begleitwort von Jegor Gajdar, dem stellvertretenden Regierungschef; der bis heute einmalige Katalog „100 Filme und 50 Regisseure des 20. Jahrhunderts in Russland“; einzigartige Kunstbildbände und Fotografien, Zeitschriften und Belletristik.


  • 1993 Im Sommer organisiert Namin die russisch-japanische Show „Hello Russia!“ auf dem Roten Platz – früher hatte es dort nur staatliche Veranstaltungen gegeben.
Am 22. August, zwei Jahre nach dem Putsch, organisiert SNC als Unterstützung für die Verteidiger der Demokratie das Konzert „Rock auf den Barrikaden“ vor dem Weißen Haus.
Namin unternimmt eine Reise durch die Universitäten der USA, wo er eine Vorlesungsreihe zur russischen Kultur hält. Er besucht seinen Freund Frank Zappa in Los Angeles – wenige Monate vor dessen Tod. Sie hören und besprechen Zappas letztes symphonisches Album.
Namin gründet die Firma Stanbet Development – ein Joint Venture mit Fuller Development, einem der größten Unternehmen in den USA im Immobiliengeschäft. Zu den Projekten gehören die Ausarbeitung und Schaffung eines Architekturentwurfs für den Turm „Russland“ in Moskau-City, zwei vielstöckige Wohnhäuser im Zentrum Moskaus und der Vorortclub „Apfelgarten“ an der Rubljowsker Chaussee.
  • 1994 Namin baut einen Heißluftballon in Form der legendären Yellow Submarine. Der Ballon wird zum Lieblingsobjekt beim Weltfestival der Fesselballons in Albuquerque (USA) und wird in die Enzyklopädie der besten Heißluftballons der Welt aufgenommen.
  • 1995 Im Januar trifft sich Stas Namin mit John F. Kennedy Junior, den er seit Ende der 1980er Jahre kennt; sie beschließen die Veröffentlichung von eigenen Zeitschriften – Stas in Russland, John in den USA. Das Projekt wird im selben Jahr in die Tat umgesetzt.
  • 1996 Das Zentrum von Stas Namin organisiert eine Tour von mehr als 20 beliebten russischen Stars aus Theater, Film, Pop- und Rockmusik durch die Sportpaläste in 16 Städten – unter dem Namen „Für die Zukunft des freien Russland“.
Im Zentrum von Stas Namin treten Paul Young und ZZ Top erstmals in Russland auf.


  • 1997 Im Juni organisiert Namin zusammen mit Sergej Solowjow und Alexander Abdulow das XX. Moskauer internationale Filmfestival. Er verlegt es in das Kinotheater „Puschkin“ und holt die Tradition der Weltfilmfestspiele nach Russland – mit rotem Teppich auf der Kinotreppe für das Defilee der Kinostars und der VIP-Gäste. Zur Teilnahme lädt er Weltstars ein: Gina Lollobrigida, Sophia Loren, Alberto Sordi, Ornella Muti, Brigitte Nielsen, Geoffrey Rush und Robert De Niro.
Namin lädt seine Freunde Michel Legrand und Chuck Berry ein und organisiert ihnen Konzerte in Moskau.
Im selben Jahr gründet Stas Namin zusammen mit Dmitri Muratow die „Neue Zeitung“, die fortschrittlichste im zeitgenössischen Russland; er lädt Michail Gorbatschow als Mitbegründer ein.
Gemeinsam mit Thor Heyerdahl, Juri Senkewitsch und Freunden organisiert und absolviert er eine Weltreise über die Osterinsel.
  • 1998 Namin schafft das Design und die Konzeption des neuen Restaurants Rhythm & Blues Café. Bei der Eröffnung in Moskau traten russische Rock- und Jazzgrößen auf, außerdem Noel Redding (Jimi Hendrix Experience) und Eric Bell (Thin Lizzy), die zur Arbeit an Stas Namins Soloalbum angereist sind. Das Rhythm & Blues Café ist das erste Original-Musikrestaurant in Russland. Die Fassade ist mit den Porträts von Rock-Weltstars bemalt; einige davon waren Gäste des Restaurants und hinterließen auf der Fassade ihr Autogramm. Dazu gehören The Rolling Stones, Ringo Starr, Sting, Procol Harum, Brian May und andere. Schon seit fast 20 Jahren gibt es im Rhythm & Blues Café Livemusik. 2017 wurde das Rhythm & Blues Café in New York für den Preis International Quality Summit (IQS) in der Kategorie Gold für Errungenschaften im Bereich Führung, Qualität und Innovationen nominiert.
Namin und seine Freunde (Leonardo DiCaprio, Alanis Morissette, Jeffrey Sachs, Sergej Solowjow und andere) organisieren eine inoffizielle Reise nach Kuba, wo sie Fotoserien erstellen – später werden sie vom Staatlichen Russischen Museum vorgestellt und werden Grundlage zum Album „Stützpunkte“.
  • 1999 Auf Einladung von Michel Butler, dem Produzenten des Kult-Musicals „Hair“ am Broadway, fliegt Namin nach Los Angeles zur neuen kalifornischen Inszenierung; sie beschließen, eine russische Version des Musicals in Moskau zu schaffen. Im September baut Namin eine Truppe unter Teilnahme amerikanischer Schauspieler auf; im November kommt es zur Premiere von „Hair“ auf Russisch. Das fällt mit dem Beginn des zweiten Tschetschenien-Krieges zusammen; die Behörden werfen Namin Pazifismus und Mangel an Patriotismus vor. Die für „Hair“ aufgestellte Truppe wird zum Grundstock für Stas Namins neues Theater, das heute zu den beliebtesten in Russland gehört.
Nach Gastspielen des Stücks in Los Angeles und New York wird die Inszenierung des Theaters von Stas Namin als eine der besten in der Welt anerkannt. Für die Arbeit am Musical „Hair“, an der Rockoper „Jesus Christ Superstar“ und anderen Aufführungen reanimiert Namin seine Gruppe „Blumen“.

2000er Jahre[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 2000 Neben anderen Projekten beginnt sich Namin ernsthaft mit Malerei, Grafik und Fotografie sowie symphonischer und Ethno-Musik zu befassen; er dreht Dokumentarfilme und inszeniert neue Stücke an seinem Theater.
  • 2001 Stas Namins Gruppe „Blumen“ feiert ihr 30-jähriges Bestehen mit einem großen Konzert in Moskau; daran nehmen die russischen Superstars Leonid Agutin, Tatjana Anziferowa, Alexander Gradski, Michail Tschernow (Gruppe „DDT“), Sergej Masajew (Gruppe „Moralkodex“), Valeri Meladse, Nikolai Noskow, Ludmila Sentschina, Juri Schewtschuk, Andrej Makarewitsch (Gruppe „Zeitmaschine“) und andere teil.
Film- und Fotoaufnahmen für einen Zyklus von Dokumentarfilmen „International Geographic“. Afrika, 2002
  • 2002 Die Gruppe „Blumen“ nimmt ein Album mit Rock-Versionen von alten russischen Dorfliedern auf.
Im September gibt SNC im Großen Saal des Moskauer Konservatoriums ein Konzert zum Andenken an die Opfer des Terrorismus, dirigiert von Ogan Durjan (im Programm: die „Phantastische Symphonie“ von Berlioz und Ravels „Bolero“). : Das Grußwort hielt der Botschafter der USA in Russland.
  • 2003 Namin veranstaltet das Russian International Film Festival (RIFF) in Hollywood (Kalifornien, USA), Leonardo DiCaprio wird erster Träger des Festivalpreises Tower Award „Für den hervorragenden Beitrag zum Weltfilmwesen“. Bei dem Festival werden mehr als 40 Spiel-, Zeichentrick- und Dokumentarfilme aus sowjetischer Zeit gezeigt. Über das Festival schreiben die größten amerikanischen Medien.
  • 2004 Das von Namin ins Leben gerufene Festival des internationalen russischen Films (RIFF) wird erweitert zum Festival der russischen Kultur „Russian Nights“. Im April findet es im Pacific Design Center in Los Angeles statt, im Oktober in Manhattan. Im Laufe von drei Jahren veranstaltet Namin die Festivalserie „Russian Nights“ in den USA, Deutschland, China, Südkorea usw. Den Tower Award erhalten die Schriftsteller Ray Bradbury und Gore Vidal, der Künstler Peter Max, die Regisseure Oliver Stone, Francis Ford und William Friedkin, die Produzenten Peter Hoffmann und Roger Corman sowie die Schauspieler Shirley MacLaine, Sharon Stone, Nastassja Kinski, Dustin Hoffman, Leonardo DiCaprio, Harrison Ford, Ben Kingsley und andere.
In Los Angeles macht er den Dichter Andrej Wosnessenski mit der Schauspielerin Sharon Stone bekannt; Wosnessenski widmet ihr ein Gedicht.
Das Zentrum von Stas Namin nimmt an der Organisation des Kulturprogramms beim Filmfestival „Spirit of Fire“ in Chanty-Manssijsk teil.
Namin veranstaltet das Festival des russischen Films „Russian International Film Festival“ (RIFF) in Frankfurt/Main. Bei dem Festival werden mehr als 20 Spiel- und Dokumentarfilme gezeigt.
Namin organisiert das Kulturprogramm auf der Frankfurter Buchmesse – auf mehreren Bühnen in der Stadt treten Dutzende russische alternative, Ethno- und Jazz-Musiker auf.
  • 2005 Das von Namin organisierte dritte Festival der russischen Kultur „Russische Abende“ läuft in Los Angeles. Im Rahmen des Festivals gibt es eine Vortragsreihe zur russischen Kultur, die von bekannten russischen Filmschaffenden, Künstlern und Schriftstellern gehalten wird.
Das Stas-Namin-Zentrum veranstaltet in Moskau das amerikanische Kulturfestival „Amerikanischer Herbst“ und das Festival des unabhängigen amerikanischen Films „IndiVid“.
SNC veranstaltet bei der Hannover Messe ein Festival der russischen Kultur.
Das Moskauer Symphonieorchester beim Stas-Namin-Zentrum gibt im Haus der Musik ein Konzert für die Opfer des Terrorismus, dirigiert von Ogan Durjan (im Programm ist Mozarts „Requiem“).
Stas Namin. Indien, Vrindavan, am Ufer des Ganges. 2009
  • 2006 Das Theater von Stas Namin stellt in Hollywood die russische Version von „Hair“ vor.
In Los Angeles wird das vierte Festival der russischen Kultur „Russische Abende“ veranstaltet. In China läuft das Jahr der Russischen Kultur und in Seoul, Südkorea, das Festival der russischen Kultur „Russische Abende“.
  • 2007 Das Stas-Namin-Zentrum führt das interstaatliche Festival „Jahr der chinesischen Kultur in Russland“ durch. Das Zentrum nimmt an der Organisierung des zweiten Festivals des amerikanischen Films in Moskau und des Festivals der koreanischen Kultur in Russland teil.
  • 2008 Auf der offenen Bühne des Zentrums von Stas Namin läuft das Festival „Die Beatles und Indien“ (30.000 Besucher).
SNC veranstaltet das Jahr der russischen Kultur in Bulgarien.
Feier des Tages der Unabhängigkeit Russlands in Berlin und Paris.
Das Theater von Stas Namin nimmt an der Feier zum 40. Jahrestag der Broadway-Inszenierung von „Hair“ in New York teil; in dem Film zu diesem legendären Stück wird die Truppe des Theaters als eine der fünf besten der Welt genannt.
  • 2009 Zum 40. Gründungstag der Gruppe „Blumen“ nimmt Namin im Studio Abbey Road in London das Doppelalbum „Back in the USSR“ auf. In das Album gehen alle legendären Hits der Gruppe aus den Jahren 1969 bis 1982 ein.
Verleihung der Auszeichnung Tower Award beim von Stas Namin organisierten Festival „Russian Nights“. Los Angeles, Hollywood, 2003–2006


2010er Jahre[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Konzert im Moskauer Haus der Musik. Namins Suite „Herbst in Petersburg“. 2011


Londoner Symphonieorchester. Aufnahme von Namins „Centuria S-Quark“ im Studio Abbey Road. 2016


  • 2010 Namin und die Gruppe „Blumen“ nehmen im Studio Abbey Road in London das Album „Öffne weit das Fenster zur Freiheit“ auf. Es enthält die verbotenen Lieder der „Blumen“ aus den 1980er Jahren und das russische Volkslied „Die Sonne geht auf und unter“, das den im Gefängnis sitzenden Platon Lebedew und Michail Chodorkowski gewidmet ist. Das Album „Öffne weit das Fenster zur Freiheit“ wird von Peter Gabriels Organisation „Society of Sound“ als bestes von 2010 anerkannt.
Die Gruppe begeht ihren 40. Geburtstag mit einem großen Konzert in der Moskauer Crocus City Hall (6.000 Plätze), wo sie ihre großen Hits spielt. Erstmals erklingt die Komposition „Licht und Freude“ und ein Remake des Liedes „Wind of Change“, das dem im Saal anwesenden Michail Gorbatschow gewidmet wird.
Namin wird Professor an der Moskauer Scholochow-Universität für Geisteswissenschaften (MGGU); die Russische Akademie der Theaterkunst (GITIS) lädt ihn als Professor und künstlerischen Leiter des Kurses für Musiktheater ein.
  • 2011 Namins Komposition „Licht und Freude“ wird bei der Sonderplenarsitzung der Generalkonferenz der UNESCO gespielt, die dem 10. Jahrestag der Annahme der Deklaration über die kulturelle Vielfalt in Paris gewidmet ist.
Die Komposition „Licht und Freude“ verkörpert anschaulich die Idee einer Einigen Welt, die Namin bereits seit Beginn der 1990er Jahre popularisiert. Gemeinsam mit Stars der Rock- und Popmusik und Ethno-Musikern singen und lesen Vertreter der hohen Geistlichkeit der fünf Weltreligionen Gebete. „Licht und Freude und Liebe“ vereint alle – es ist eine Hymne an die Einheit der Vielfalt der Menschen auf der Erde.
Im Moskauer internationalen Haus der Musik wird Namins symphonische Suite „Herbst in Petersburg“ aufgeführt. An selber Stelle spielt Stas Namin auf der Sitar in Begleitung indischer und anderer Musiker und eines Symphonieorchesters erstmals seine Komposition „Fusion Raga“ zum Andenken an George Harrison.
  • 2012 Im März unternimmt Namin eine Reise durch Nordindien zu den Pilgerorten der Beatles; er besucht antike buddhistische und hinduistische Tempel und Klöster, meditiert im Himalaya und gibt im Tempel des Krishna-Balaram in Vrindavan ein Konzert.
Zurück in Moskau nimmt Namin als Sitarist das Dreifachalbum „Meditation“ mit Gästen aus verschiedenen Ländern auf (Jivan Gasparyan, Krishna Preva und andere).
Im August läuft im Stas-Namin-Zentrum im Gorki-Park anlässlich des 25. Gründungstages von SNC das Festival „Russische Rock-Legenden“ unter Teilnahme aller russischen Rockstars.
Namin führt zusammen mit der Gruppe „Blumen“, Schauspielern seines Theaters und Sondergästen sein eigenes Original-Remake von „Another Brick in the Wall“ von Pink Floyd auf. Damit sollen Demokratie und Freiheit in Russland unterstützt werden. Der Autor des Liedes, Roger Waters, schätzt die Interpretation hoch ein; das Lied ging in den Film „Free to Rock“ ein.
  • 2013 Zum 100. Jahrestag von Malewitschs „Schwarzem Quadrat“ erstellt Namin in seinem Theater zusammen mit dem Russischen Museum eine Rekonstruktion der ersten futuristischen Oper „Sieg über die Sonne“ von Kasimir Malewitsch, Michail Matjuschin, Alexej Krutschonych und Welimir Chlebnikow.
Im Theater von Stas Namin gibt es die Premieren von Namins neuen Musicals „Der kleine Prinz“, „Die Schneekönigin“ und „Underground“.
In New York nimmt Namin als Co-Autor und Co-Produzent an der Arbeit am Film „Free to Rock“ teil; Produzent ist Nick Binkley, als Regisseur tritt der viermalige Emmy-Preisträger Jim Brown auf. In New York lernt Namin bei einem Konzert seines alten Freundes Peter Yarrow („Peter, Paul and Mary“) den legendären Liedschreiber und Sänger Pete Seeger, das Idol seiner Jugend, kennen.
  • 2014 Konzert von Stas Namin und der Gruppe „Blumen“ in der Arena Moscow (5.000 Zuschauer) mit politischen Protestliedern wegen des Konflikts in der Ukraine. Namins neues Lied „Gelage in den Zeiten der Pest“ und Lennons „Give Peace a Chance“ erklingen auf Englisch, Russisch und Ukrainisch. Yoko Ono erklärt, nachdem sie das Lied gehört hat, John hätte mit Freude an dem Konzert teilgenommen.
Stas Namins Sohn Artjom Mikojan dreht in New York nach dem Abschluss der New York University (NYU) und eines Praktikums in Tribeca zusammen mit seinem Vater einen Film über den bekannten russischen Bildhauer Ernst Neiswestny.
Beim Abendessen in der Tribeca Bar in New York macht Robert De Niro Namin mit Sean Penn bekannt. Sie sprechen über das Leben und die Politik.
Die Russische Akademie der Künste ernennt Namin auf Beschluss des Präsidiums zum Ehrenmitglied.
  • 2015 Im Kapitol und der Universität Georgetown in Washington findet die Premiere des Films „Free to Rock“ (Regisseur Jim Brown, Co-Autor und Co-Produzent Stas Namin) statt.
Im Juni stellt das Theater von Stas Namin die Oper „Sieg über die Sonne“ bei der Art Basel, der bekanntesten Messe für zeitgenössische Kunst, vor; im September wird sie bei der Moskauer Biennale für zeitgenössische Kunst aufgeführt; im Oktober im Museum der Stiftung Louis Vuitton in Paris und im November beim XVI. Theaterfestival in Havanna.
Am 1. Oktober wird in Moskau die Ausstellung „Porzellanträume“ eröffnet – sie zeigt exklusive Porzellanserien aus der Kaiserlichen Porzellanmanufaktur in St. Petersburg, hergestellt nach Entwürfen von Stas Namin und seinem Sohn Artjom. Zu sehen ist außerdem ein suprematistisches Teeservice nach einem Entwurf von Kasimir Malewitsch, von Stas Namin von Hand bemalt.
Im Dezember findet im Theater von Stas Namin die Premiere des Stücks „New York. 80er Jahre. Wir“ statt. In dieser gemeinsamen Arbeit mit dem Künstler Michail Schemjakin geht es um die lustige und tragische Zeit der russischen Emigration, um die erstaunliche Gemeinschaft der Exilanten aus der UdSSR aus Tänzern, Schriftstellern, Künstlern und Schauspielern, unter ihnen Rudolf Nurejew, Michail Baryschnikow, Ernst Neiswestny und Eduard Limonow.
Nach einem Entwurf von Namin stellt die Kristallfabrik in Gussew die Autorenkomposition „Vier Affen“ her. Ihr liegt das in der ganzen Welt bekannte Symbol für Erleuchtung und Widerstand gegen das Böse zugrunde – drei Affen, von denen der eine die Augen schließt, der andere die Ohren und der dritte den Mund. Indem Namin der Komposition einen vierten, in Gedanken versunkenen Affen beifügt, überdenkt und erweitert er die Bedeutung des Symbols.
  • 2016 Beginn der Aufnahme eines Doppelalbums mit den besten Liedern von Stas Namin und der Gruppe „Blumen“ unter Beteiligung von Weltstars der Rockmusik: Kenny Aronoff (Schlagzeug), Marco Mendoza (Bass-Gitarre, Vokal) und andere. Das Album soll zum 50. Jahrestag der Gruppe „Blumen“ herauskommen.
Im Juni wird der Film „Free to Rock“ in der Rock´n Roll Hall of Fame in Cleveland (USA) präsentiert.
Das Londoner Symphonieorchester nimmt im Studio Abbey Road in London Namins Symphonie „Centuria S – Quark“ auf.
Das Russische Museum bringt das Album „Die Magie der Venus“ mit Fotos von Stas Namin heraus – das Ergebnis einer 15 Jahre dauernden fotografischen Untersuchung des Phänomens der Geburt eines Menschen.
Im Zentrum für Dokumentar-Kino in Moskau wird unter anderem die von Namin geschaffene Dokumentarfilmreihe „Gespräch mit Ernst Neiswestny“ gezeigt; dieses Interview mit dem Bildhauer Ernst Neiswestny war das letzte vor seinem Tod.
Im November führt das Jaroslawler Akademie- und Gouverneurs-Symphonieorchester Namins neue Symphonie „Centuria S – Quark“ für einen engen Freundeskreis im Puschkin-Museum auf.
Im Dezember findet die Premiere der Symphonie in Jerewan (Armenien) im Großen Chatschaturjan-Konzertsaal statt. Sie wird vom Staatlichen Symphonie-Orchester Armeniens gespielt; Dirigent ist der künstlerische Leiter des Orchesters, Sergej Smbatjan.
In Armenien kommt es zur Weltpremiere des vom Theater von Stas Namin inszenierten Stücks „In den Bergen ist mein Herz“ nach Motiven der Werke von William Sarojan.
In Jerewan werden Namins Filme „Ogan Durjan“, „Antike Kirchen Armeniens“ und andere gezeigt.
  • 2017 Namin reist gemeinsam mit dem Regisseur Jim Brown durch Kuba: sie drehen dabei den russisch-amerikanischen Film „Reales Kuba“.
Beim Künstlerverband Armeniens wird eine Einzelausstellung mit 80 Gemälden und Grafiken von Stas Namin veranstaltet. Namin wird Ehrenmitglied des Künstlerverbands Armeniens.
Am 22. April findet im Großen Saal des Moskauer Konservatoriums ein Konzert zum Andenken an die Opfer des Völkermordes an den Armeniern statt. Das Russische Nationalorchester unter Leitung von Michail Pletnjow spielt die Dritte Symphonie von Aram Chatschaturjanund Namins Symphonie „Centuria S – Quark“ in der Ursprungsfassung. Dies ist die erste öffentliche Aufführung von Namins Symphonie in Russland.
Am 23. April findet in der Kirche des Armenischen Bistums die Weltpremiere von Stas Namins Film „Antike Kirchen Armeniens“ statt. Anwesend ist Karekin II., der Katholikos aller Armenier.
Am 24. April findet im Armenischen Bistum in Moskau die russische Premiere des vom Theater von Stas Namin inszenierten Stücks „In den Bergen ist mein Herz“ nach Motiven der Werke von William Sarojan statt.
Am 28. April tritt die Gruppe „Blumen“ im legendären Grammy-Museum in Los Angeles auf.


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