Benutzer:Enzian44/Giuseppe Vella

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Auszug aus dem Codice diplomatico

Giuseppe Vella (* 1749 auf Malta; † Mai 1814 in Mezzomonreale[1]) war ein Gelehrter, der die mit seiner maltesischen Herkunft verbundene Kenntnis rudimentärer arabischer Formen dazu benutzte, Quellen zur arabischen Vorgeschichte des normannischen Sizilien zu fabrizieren. Dazu bearbeitete er ein arabisches Manuskript aus der Bibliothek des Klosters San Martino delle Scale, das die Grundlage für den Codice diplomatico bilden sollte. Zunächst in der Täuschung erfolgreich, kamen schon Zeitgenossen Zweifel. Als erster ist Rosario Gregorio zu nennen, der zu diesem Zeitpunkt erst geringe Kenntnisse des Arabischen hatte, dann wurde der Wiener Arabist Joseph Hager konsultiert, der zu einem vernichtenden Urteil kam. Immerhin ist Vella die Errichtung eines Lehrstuhls für Arabisch an der Universität Palermo zu verdanken, der 1785 eingerichtet wurde, den er jedoch 1795 verlassen mußte, als gegen ihn wegen seiner Fälschungen ermittelt wurde. Dies führte 1796 zu seiner Verurteilung. Die Kerkerhaft wurde jedoch zu Hausarrest abgemildert. Er nutzte die Zeit, um den Consiglio d‘Egitto zu verfassen, der Leonardo Sciascia zum gleichnamigen Roman inspirierte, der 1963 erstmals veröffentlicht wurde (als deutsche Titel: Der Abbé als Fälscher (1982)[2]; Das ägyptische Konzil (2016)[3].

  1. Paolo Preto gibt als Sterbejahr 1815, Enciclopedia online gibt als Sterbeort Neapel.
  2. DNB
  3. DNB Konzil ist allerdings ein eklatanter Übersetzungsfehler.
  • Vella, Giuseppe. In: Enciclopedia on line. Istituto della Enciclopedia Italiana, Rom. Abgerufen am 13. Mai 2020. mit Geburtsjahr 1740