Benutzer:Hansestadt Hattingen/Hansestadt Hattingen

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Als kleine westfälische Hansestadt wird Hattingen dem rheinisch-westfälischen Drittel (ab 1554 zum Kölner Quartier) zugerechnet, das von 1450 bis 1469 und wieder ab 1554 durch die Stadt Köln als Vorort innerhalb der Städtehanse repräsentiert wurde.

Hinweistafel zum 37. Westf. Hansetag 2020 vor dem Museum im Bügeleisenhaus. Foto: Lars Friedrich für Hansestadt Hattingen

Auf den Drittels- bzw. Quartierstagen wurden die Interessen der Stadt Hattingen von ihren Prinzipalstädten, dem hansischen Doppelquartier Hamm/Unna, wahrgenommen. Hierfür zahlte Hattingen (als Beistadt 2. Ordnung) einen Anteil der Reise- und Aufenthaltskosten der Gesandten (Kontribution)[1]. Im Gegenzug profitierten Hattinger Kaufleute in Lübeck, Danzig, Reval, Riga, Stockholm, Prag und Antwerpen[2] vom Fernhandel „über Sand und See“, von überregionaler Interessensvertretung und von Zoll- und Abgabenfreiheit.

Es ist heute schwierig, Hattingens Stellung in der damaligen hansischen Organisation korrekt einzuordnen, da eine lokale Überlieferung zur hansischen Geschichte kaum existiert. Eine erste zeitliche Eingrenzug ergibt hansische Aktivitäten von Hattinger Kaufleuten zwischen 1293 und 1699.

Der Beitritt der Stadt Hattingen zum Westfälischen Hansebund (seit 2017 „Westfälische Hanse„) im Jahre 1996 setzte diese Tradition fort und seit dem 6. Juni 2015 gehört Hattingen – ebenso wie Boston in Lincolnshire (England) – sogar zur Internationalen Hanse. Im Jahr 2012 hat sich die Stadt Hattingen um die Ausrichtung des Westfälischen Hansetages beworben, der am 15. und 16. August 2020 in der Hattinger Altstadt gefeiert wird.

Kaufleute aus Hattingen

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  • Eberhard Störtelberg – der Kaufmann handelt im Ostseeraum flandrisches Tuch und wird 1545 Bürgermeister der Hansestadt Lübeck
  • Heinrich Cramer von Clausbruch – der Handelsherr ist bei seinem Tod 1599 in Leipzig reichste Kaufmann Kursachsens
  • Dietrich Cramer von Clausbruch – er begründet ein Handelshaus in der Hansestadt Köln, das in den Folgegenerationen auch in den norddeutschen Raum expandiert
  • Cortd thum Kyll – er kauft 1569 in Antwerpen 60.000 Zentner Blei von Herzog Julius von Braunschweig und erhält von Kaiser Maximilian II. ein Wappen
  • Heinrich Kielmann d.J. – 1606 erlangt er in Wien das Privileg des Hofhandelsmannes, wird kaiserlicher Rat und 1652 als „von Kielmannseck“ in den erblichen Freiherrenstand erhoben.
  • Hermann Pfankuch und Hans Schepping – beide Kaufleute handeln 1586 erfolgreich auf dem Transitmarkt Freistadt in Oberösterreich
  • Hans N. Nerhoff – er erwirbt als Kaufmann 1571 in der Prager Altstadt das Bürgerrecht und gründet dort die „Handelsgesellschaft der Gebrüder Nehrhoff“
  • Werner Wesel – der Kaufmann wird 1592 Bürger der Prager Altstadt
  • Wilhelm Wechtenbruck – er lässt sich 1610 in Prag nieder, wird Hofhandelsmann, erhält den Adelttitel „von Hohenberg“ und geht 1628 nach Dresden
  • Heinrich Bock – der Kaufmann ist ab 1627 in Nürnberg erfolgreich

Einzelnachwiese

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  1. Bernhard Gurk: Die Hanse und Westfalen. Ein Aufbruch nach Europa. 2000.
  2. Thomas Weiß: Hansestadt Hattingen. In: Stadtinformationen. Stadtarchiv Hattingen, abgerufen am 13. August 2017.