Benutzer:Hythlodot/Telefunken Semiconductors

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Im Jahre 1959 wurde ein Halbleiterwerk in Heilbronn am Neckar an der Theresienwiese gebaut. Im April 1960 begann dort die Produktion. Das Werk wurde mehrfach erweitert, so wurde im Jahre 1970 ein Neubau am Nordrand des Geländes errichtet. Hier arbeiteten zu Beginn der 1970er Jahre rund 2500 Menschen.

Am Standort Heilbronn wurden intergrierte Schaltungen (CMOS ICs) und Einzelhalbleiter (Dioden, Bipolar-Transistoren) für Anwendungen in der Unterhaltungselektronik (Telefunken Hifi Radios und Fernsehgeräte, z. B. High-COM, Leistungstransistoren) aber auch Automobilelektronik (Blinkgeber für VW) hergestellt. Zum Teil wurden die Bipolardioden in der Raumfahrt verwendet.

Das Unternehmen zeichnete sich durch einen sehr guten Maschinenbaubereich aus, in dem automatische Testgeräte (sog. Handler) für den Bereich Endmessen hergestellt wurden. Auch die Testelektronik (Lochstreifenprogrammierung) stammte aus eigener Fertigung.

Die Bereiche terrestrische Solarzellen und Infrarotnachtsichtgeräte blieben nach Auflösung des Konzernes bei der AEG und wurden später an andere Unternehmen veräußert. Das Nürnberger Unternehmen Diehl, welches auch in der Wehrindustrie aktiv ist, übernahm die Nachtsichtgerätesparte. Dieser Bereich wurde im Jahre 1996 eingenständig und hatte damals ca. 190 Mitarbeiter. Heute heißt dieser Bereich AIM Infrarot-Module GmbH und hat an den Standorten Heilbronn und Ulm zusammen ca. 340 Mitarbeiter. Homepage AIM Infarot-Module GmbH

Nach Auflösung von AEG-Telefunken wurde dieses Werk ein Teil des DASA-Konzernes und später an das amerikanische Unternehmen Atmel verkauft. Atmel wiederum gliederte die sogenannte Waferfab (Silziumchip-Produktion) mit rund 260 Mitarbeitern aus und verkaufte sie im Jahre 2009 überraschend an die in Bristol gemeldete Tejas Silicon Holdings (TSK UK)Company Overview of Tejas Silicon Holdings (UK) Limited in Bloomberg Businessweek, aufgerufen am 12. Mai 2013 des Amerikaners mit indischen Wurzeln Subbarao Pinamaneni.

Die TSK UK Holding wurde erst im Jahre 2008 gegründet. Pinamaneni war bis zu diesem Zeitpunkt in der Halbleiterindustrie ein unbeschriebenes Blatt. Zwischen beiden Unternehmen damals wurde ein dreijähriger Zuliefervertrag unterschrieben.Heilbronner Atmel-Chipfabrik gehört jetzt Tejas Silicon Holdings auf Heise-online, 5.1.2009 (aufgerufen am 12.Mai 2013) Zunächst wurde kolportiert, dass die die Heilbronner Waferfab auch als Foundry (Zulieferer) für andere IC Hersteller fungieren sollte. Vermutlich gab es aber gar keine anderen Abnehmer der Chips außer Atmel. Ähnlich verfuhr Atmel mit seiner Waferfab in North Tynside (ehemaliges Siemens Halbleiterwerk), die auch an Tejas verkauft wurde.Atmel’s Heilbronn fab transferred to Tejas Silicon Holdings in Fabtech-online, aufgerufen am 12. Mai 2013 Offiziel gehört die Heilbronner Fab (TSG) zur Tejas Silicon Germany GmbH & Co KG, welche die Rechte am Namen Telefunken am 1. Januar 2009 erwarb. Ende April 2013 stellte die Firma einen Insolvenzantrag wegen Überschuldung, betroffen sind davon 300 Mitarbeiter in Heilbronn und 20 Entwickler in Hannover.

Laut einem Bericht der Heilbronner Stimme vom 27. 4. 2013 kam der Insolvenzantrag nicht überraschend, da die TSG schon seit Beginn mit Liquiditätsproblemen kämpfte. In diesme Artikel wird auch davon berichtet, dass Pinamaneni im Mai 2012 von seiner amerikanischen Muttergesellschaft (Tejas Inc.) gekündigt wurde, weil er angeblich mehr als 20 Mio. Dollar nach Heilbronn verschoben hat, um dort die Insolvenz abzuwenden.[1]

  1. Telefunken Semiconductors sucht Investor, Heilbronner Stimme vom 27. April 2013, S. 33