Benutzer:IMA Dresden/Artikelentwurf

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IMA Materialforschung und Anwendungstechnik GmbH (kurz IMA Dresden)

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Rechtsform GmbH
Gründung 1993
Sitz Dresden, Deutschland
Leitung
  • Thomas Fleischer, Inhaber und Geschäftsführung
  • Toni Ehrig, Geschäftsführung
  • Ron Buchholz, Geschäftsführung
Mitarbeiterzahl ca. 240 (2021)
Branche Automotive, Luft- und Raumfahrttechnik, Schienenfahrzeuge, Bauprodukte, Medizinprodukte, Windenergie
Website www.ima-dresden.de

IMA Dresden (Materialforschung und Anwendungstechnik GmbH), ist ein deutsches unabhängiges, zertifiziertes und akkreditiertes Prüfzentrum mit Sitz in Dresden.

Das Unternehmen bietet Ingenieur- und Beratungsleistungen rund um Qualifizierung, Validierung und Überwachung von Werkstoffen von Bauteilen und Produkten.

IMA Dresden testet Werkstoffe (Werkstoffprüfung), Komponenten und komplette Systeme für die gesamten Industriebranchen unter extremsten Bedingungen auf Haltbarkeit, Funktionssicherheit und Qualität. Schwerpunkte sind Konzeption, Durchführung und Auswertung von Entwicklungs- und Zertifizierungsversuchen an komplexen Strukturen und Komponenten.

Wo immer es um Festigkeit, Validierung oder Materialkenndaten geht, bündelt das Unternehmen seine Kräfte in Sachen Prüfnormen, Zulassungsprüfungen und experimentelle Untersuchungen. In akkreditierten Prüflaboren werden innovative Produkte und Technologien aus der Luft- und Raumfahrt-, Schienenfahrzeug-, Automobil- und Medizintechnik, der Kunststoff- und Metallindustrie untersucht.

So werden Grundlagenuntersuchungen an kleinen Proben bis hin zu Zertifizierungsversuchen komplexer Gesamtstrukturen durchgeführt. Die Technologie zur Durchführung dieser Tests wird selbst entwickelt, erprobt und umgesetzt. Die IMA Dresden verfügt über 2 Testhallen mit jeweils 5.000 m² Testfläche.

Die Wurzeln der IMA Dresden reichen bis ins Jahr 1955 zurück, als der Flugzeugbau in Dresden begann. Hieraus entstand 1961 das Vorgängerunternehmen der IMA Dresden: Das IfL – „Institut für Leichtbau und ökonomischen Verwendung von Werkstoffen“. Die Gründungsmission war die Verwendung der geringstmöglichen Menge des technisch zweckmäßigsten Werkstoffes. Dies war gewissermaßen die Geburtsstunde der Prüfhallen, Prüfvorrichtungen, der Methoden und des Fachwissens, all dem was seit damals weiterentwickelt und aufgebaut wurde – und was heute IMA Dresden ist.

1955 – 1961 // Der Dresdner Flugzeugbau – Wo alles begann

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Mit der Gründung der VEB Flugzeugwerke Dresden fiel 1955 der Startschuss für den Flugzeugbau in Sachsen. Mit Brunolf Baade als Chefkonstrukteur, der vorher für Fokker, Goodyear und Junkers gearbeitet hatte, wurde in Dresden das erste deutsche Passagierstrahlflugzeug – die „152“ oder auch „Baade 152“ – entwickelt. Die eigens dafür errichteten Versuchshallen sind noch heute Teil des IMA-Werksgeländes. Ab 1958 wurde dort der Passagierjet „152“ statisch und ab 1960 im Wassertank auf Ermüdung getestet.

Volkswirtschaftliche Erwägungen und der immer größer werdende technische Vorsprung ausländischer Flugzeughersteller veranlassten die Staatsführung im März 1961 zur überraschenden Einstellung des zivilen Flugzeugbaus.

1961 – 1990 // Institut für Leichtbau und ökonomischen Verwendung von Werkstoffen (IfL)

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Auf Initiative von Brunolf Baade wurde am 1. Juli 1961 das Institut für Leichtbau und ökonomische Verwendung von Werkstoffen (IfL) in Dresden mit dem Betriebsteil Pirna (Sonnenstein) gegründet.

Die Gründungsmission des „IfL“ Institut für Leichtbau 1961 war die ökonomische Verwendung von Werkstoffen, hier die Verwendung der geringstmöglichen Menge des technisch zweckmäßigsten Werkstoffes. Mit dieser Motivation entwickelte sich rasch eine intensive Zusammenarbeit zwischen dem IfL und zahlreichen Industriezweigen, deren Erzeugnisse durch Leichtbau oder „leichtes Bauen“ leistungsfähiger wurden. Die Aufgaben der 700 Mitarbeiter unter Leitung von Brunolf Baade umfassten die Auswahl von Werkstoffen und die Entwicklung neuer Leichtbautechnologien, die Beratung in Konstruktionsfragen, theoretische und experimentelle Untersuchungen der statischen Festigkeit und Betriebsfestigkeit sowie die physikalischen Untersuchungen.

Aus diesen Forschungsfeldern sind viele TGL-Standards zu Leichtbau, Festigkeitsberechnung und Werkstoffen entstanden. Die Technischen Normen, Gütevorschriften und Lieferbedingungen (TGL) waren bis 1990 das Pendant zu den westdeutschen DIN-Normen. Mit der Wiedervereinigung Deutschlands wurden die TGLs von der DIN übernommen, und aus dem IfL wurde das Nachfolgeunternehmen, die IMA Dresden, gegründet.

Seit 1993 // IMA Dresden

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Die Jahre 1990 bis 1993 waren geprägt durch die gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Veränderungen in Folge der deutschen Wiedervereinigung. In dieser Zwischenzeit zwischen IfL und IMA gab es weitere Unternehmensnamen und -formen:

  • Zentralinstitut für ökonomischen Metalleinsatz
  • IMA Institut für Materialforschung und Anwendungstechnik GmbH

Im Herbst 1992 waren sich die vier leitenden Angestellten Prof. Dr. rer. nat. Christian Wegerdt, Dr.-Ing. Wilhelm Hanel, Dr.-Ing. Henrik Höninger und Dr.-Ing. Helmut Rösner, darüber einig, den Fortbestand des traditionsreichen Betriebes in die eigenen Hände zu nehmen. Nachdem die Treuhandmitarbeiter in Dresden von den Chancen des Unternehmens überzeugt waren und den eingeschlagenen Weg aktiv unterstützten, war der Weg zur Privatisierung geebnet. Der dabei notwendige, drastische Personalabbau konnte weitestgehend durch die Möglichkeit des Altersübergangs vollzogen werden.

Am 1. Mai 1993 wurde durch Management-Buy-Out die IMA Materialforschung und Anwendungstechnik GmbH (IMA Dresden) gegründet. 96 Mitarbeiter wurden zu diesem Zeitpunkt beschäftigt. Der Eintrag ins Handelsregister erfolgte am 30. August 1993 unter der Registrierung HRB 5995.

Geschäftsfelder

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Prüfdienstleistung

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IMA Dresden entwickelt und realisiert Prüfungen für jedes Material und Bauteil in den Branchen:

  • Luft- und Raumfahrt
  • Automobil
  • Schienenfahrzeuge
  • Medizinprodukte
  • Bauprodukte
  • Windenergie

Um die Funktionalität und Qualität der Entwicklungen sicherzustellen führt die IMA Dresden Struktur- und Komponententests durch: Betriebs- und Ermüdungsversuche, Umweltsimulation, Festigkeitsprüfung, Betriebslastensimulation, Kurz- und Langzeitmessungen sowie elektrische Betriebsfestigkeitsprüfungen.

Neben der Struktur und Komponententest bildet die Materialprüfung an Kunststoffen, Faserverbundwerkstoffen und Metallen ein weites Kompetenzfeld der IMA Dresden ab.

In dem Bereich der Prüfleistung werden mechanische, thermische und chemische Eigenschaften der Werkstoffe ermittelt sowie die Beanspruchbarkeit des Materials. Projekt-Beispiele: Struktur-Ermüdungsversuch am Airbus A380 (2005–2012). Qualifikationstest an den Trägerraketen Ariane 5, Ariane 6 und Vega. Bauüberwachung Gondwanaland Leipzig und Allianz Arena München.

Engineering Services

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Die IMA Dresden entwickelt, baut und betreibt Prüfstände und Prüfhallen für Fremdunternehmen und deren Testprogramme.

Inspektions- und Zertifizierungsstelle

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Als Inspektionsstelle und Zertifizierungsstelle überwacht und zertifiziert die IMA Dresden Bauprodukte, Produktgruppen oder Bauteile aus Kunststoff sowie Rohre und Rohrleitungssysteme für die Wasser- und Gasversorgung und Abwasserentsorgung.

Dafür führt das Unternehmen in den hauseigenen Prüfhallen dynamische, statische und physikalische Tests durch. Zusätzlich begutachten IMA-Ingenieure die Bauprodukte in der Produktion zur Qualitätssicherung oder bei der Verarbeitung auf den Baustellen, wie zum Beispiel bei Gondwanaland Leipzig, der Allianz Arena München und vielen Brücken und Kraftwerken. In zahlreichen Normenausschüssen für zuverlässige und sichere Bauprodukte wie etwa der DIN gestaltet IMA Dresden die Standards der Zukunft mit.

Beanspruchungsmessungen und Messfahrten im Bereich Schienenfahrzeuge

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Durch Messungen, Messfahrten und Dauerüberwachung im Bereich der Schienenfahrzeugindustrie erfasst die IMA Dresden Beanspruchungen im realen Einsatz – ob für Zulassungsversuche, Berechnung und Simulation oder zur Strukturoptimierung in Problemfällen.

Komplette Messketten werden installiert, um die Prozesse auf den Schienen oder an den Zügen zu erfassen, anzupassen und zu optimieren.

Dabei werden Messungen mechanischer und elektrischer Größen bei statischer und dynamischer Beanspruchung unter Betriebsbedingungen durchgeführt. Im Auswertungsprozess bietet das Unternehmen Problemlösungen für Zustands- und Belastungsanalysen.

Simulation und Festigkeitsberechnung

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Von der Messdatenauswertung, über die FE-Analyse bis hin zum rechnerischen und experimentellen Festigkeitsnachweis. In der virtuellen Entwicklungsphase eines Produktes kann die IMA Dresden mittels rechnerischer und experimenteller Nachweise die künftige Betriebs- und Dauerfestigkeit des späteren realen Produktes ermitteln. Wie viel dynamische Beanspruchung eine Konstruktion erträgt, welche Dimensionierung die besten Festigkeitswerte erzielt oder wie das Eigenschwingungs- und Resonanzverhalten die Strukturfestigkeit beeinflusst. Mit diesen Berechnungen kann die Lebensdauer eines Produktes ermittelt und das Bauteil noch während des virtuellen Entwicklungsstadiums optimiert werden.

Schadensanalyse

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Trotz neuer, innovativer Fertigungstechnologien und Herstellungsroutinen kommt es nach wie vor zu Schadensfällen infolge von Produktfehlern, Installationsfehlern oder fehlerhaftem Betrieb. Durch eine strenge systematische Vorgehensweise untersucht die IMA Dresden die direkte Schadensursache mittels werkstofftechnischen Analysemethoden. Das Unternehmen identifiziert die Schadensart und ermittelt den Grund der Entstehung. Dabei nutzen die Ingenieure mechanisch-technologische, physikalische, werkstoffanalytische und materialographische Untersuchungsmethoden.

Software- und Softwarelösungen

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Industrie 4.0, ganzheitliches Datenmanagement und Dokumentation von Informationen durch bestehende Prozessabläufe von mittleren und großen Unternehmen stehen große Herausforderungen gegenüber. Vor allem in den Bereichen Forschung und Entwicklung, Simulation und Berechnung, Labor, Qualitätsmanagement, Prozess Development und Produktionsplanung. Die IMA Dresden hat für die Optimierung der Prozesse dazu eigens Softwareprodukte unter dem Namen WIAM® entwickelt. Sie bietet Unternehmen verschiedene Lösungen, welche sich, basierend auf Standardprodukten und Modulen, beliebig um individuelle, kundenspezifische Validierungs-, Auswertungs- und Bearbeitungsmöglichkeiten erweitern lassen.

Offizielle Webseite

Werkstoffdatenbank

Prüfzeichendatenbank

Rechnerischer Festigkeitsnachweis für Maschinenbauteile aus Stahl, Eisenguss- und Aluminiumwerkstoffen VDMA Verlag, 7. Auflage 2020

Die Variante I des DDR-Jets "Baade-152", Holger Lorenz, ISBN 978-3-931770-92-1

Die Variante II des DDR-Jets "Baade-152" - Vom abrupten Ende des letzten Junkers-Flugzeuges am 28. Februar 1961, Holger Lorenz, ISBN 978-3-9815849-0-5

Start ins Düsenzeitalter - Der Strahlverkehr zwischen Geschwindigkeitsrausch und Kostenexplosion, Holger Lorenz, ISBN 978-3-931770-75-4

Der Passagier-Jet 152, Holger Lorenz, ISBN 978-3-931770-69-3

Einzelnachweise

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IMA Dresden Impressum

IMA Dresden Geschäftsführung

Wiam ICE

Forschungskuratorium Maschinenbau e.V.