Benutzer:JEW/Allée couverte de la Pierre de Rabelais

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Der Pseudodolmen

Die Allée couverte de la Pierre de Rabelais befand sich in Meudon im Département Hauts-de-Seine in Frankreich. Das Galeriegrab wurde 1845 bei Arbeiten zur Sanierung der Hauptallee des Château de Meudon entdeckt. Mehrere Steine ragten aus dem Boden und behinderten den Verkehr, der größte erhielt den Namen Pierre de Rabelais. Die Sandsteinplatten, aus denen er bestand wurden später verwendet um einen Pseudodolmen zu bauen.

Vom Bürgermeister von Meudon alarmiert, führte Eugène Robert die Ausgrabung der unzerstörten archäologischen Reste durch. Auf Befehl von König Louis-Philippe I. (1773–1850) wurden die sechs unbeschädigten Platten in den Haupthof des Schlosses transportiert. Sie wurden in Form einer Pyramide aufgestapelt, die 1870 von deutschen Truppen umgestürzt wurde. Anschließend ließ der Astronom Jules Janssen (1824–1907) mit den Platten ohne Rücksicht auf eine identische Restaurierung einen Pseudodolmen errichten.

Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ursprünglich war das Südwest-Nordost-orientierte Galeriegrab an einem sanften Hang auf halber Höhe eines Hügels mit Zugang nach Nordosten gebaut worden.

Es existiert zwar ein Plan und eine Beschreibung von E. Robert, aber das Galeriegrab wurde bereits während seines Eingriffs abgebaut, die genaue Architektur ist daher unbekannt.

Das Galeriegrab dürfte etwa 13,0 m lang gewesen sein. Die Existenz einer Vorkammer ist nicht nachweisbar. Der Kammer war 8,5 bis 10,5 m lang, etwa 2,0 m breit und 1,5 m hoch. Sie hatte eine 2,8 m breite und 1,3 m hohe Endplatte, die auf einem Fundament aus horizontal verlegtem Trockenmauerwerk stand. Die Seiten wurden durch Orthostaten gebildet, die durch niedrige Trockenmauern verbunden waren und sich an Trockenmauerwerk anlehnten. Die Kammer war mit mindestens fünf Decksteinen bedeckt, von denen einer bereits vor Roberts Intervention durch ein Kopfsteinpflaster eingeschnitten war. Der Kammerboden war mit Kalksteinplatten gepflastert, die stückweise Brandspuren aufwiesen.

Felsritzungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Laut Robert hatten drei Orthostaten je eine Felsritzung:

  • eine tiefe hufeisenförmige Rille,
  • eine tiefe Rille
  • eine fast runde Krümmung nach innen (Durchmesser etwa 1 m) die kurz als Polierer interpretiert wurde. Keine der Ritzungen ist auf den Platten des Pseudodolmen sichtbar.

Das bereits in der Römerzeit geschändet Grab wurde vom 17. Jahrhundert bis zur Erneuerung der Auffahrt im Jahr 1845 durch Straßenarbeiten beschädigt. Laut E. Robert barg das Grab die Überreste von etwa 200 Personen. Die Knochen und Schädel waren Gegenstand anthropometrischer Studien, einige werden im Nationalen Archäologischen Museum aufbewahrt. Die Grabbeigaben werden im Musée de l'Homme und im Musée Carnavalet aufbewahrt. Sie bestehen aus sechs geschliffenen Äxten, Klingen, Pfeil- und Speerspitzen aus Feuerstein, Knochenwerkzeugen (Ahlen, Axtstieltüllen) und Ziergegenständen (Fragmente von Schieferanhängern). Die Keramikscherben entsprechen grober, kieselsäurehaltiger rötlicher oder schwärzlicher Keramik aus der Jungsteinzeit und feiner Keramik aus der Römerzeit. Eine kleine Bronzemünze und Fragmente von Mauerziegeln wurden ebenfalls entdeckt.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • John Peek: Inventaire des mégalithes de France, Bd. 4 : Région parisienne, Paris, CNRS, 1975 (ISBN 2-222-01772-6), S. 115-125.

Koordinaten fehlen! Hilf mit.

Pierre de Rabelais Kategorie:Archäologischer Fundplatz in Europa Kategorie:Département Hauts-de-Seine