Benutzer:JEW/Beeston Tor Hort

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Beeston Tor mit Zauntritt

Der 1924 von George H. Wilson entdeckte Beeston Tor Hort ist ein angelsächsischer Schmuck- und Münzhort, der in der St. Bertram's Cave (Höhle) der Kalksteinklippe des Beeston Tor in Staffordshire in England entdeckt wurde.

Er besteht aus Münzen, Fingerringen, verschiedenen Fragmenten, sowie zwei Silberfibeln im Trewhiddle-Style[1]. Die Münzen datieren die Deponierung auf etwa 875 n. Chr. Die Nähe des Hortes zum Winterlager von Repton des Großen heidnischen Heeres der Wikinger im Winter 873/874 n. Chr. deutet eine Verbindung zwischen dem Hort und der Wikingerinvasion an.

Wilson schrieb in seinem 1926 veröffentlichten Buch „Some Caves and Crags of Peakland and Cave Hunting Holidays in Peakland“, dass er die Fundstücke lose zwischen Haut- oder Lederspuren entdeckt hatte und nahm an, dass sich der Hort ursprünglich in einer Tasche befand.

Der Fund bestand aus 49 angelsächsischen Pennys, aus dem 9. Jahrhundert - der neueste aus der Zeit vor 875 n. Chr. Jeweils 20 Münzen wurden von König Burgred von Mercia (853-874) und Alfred dem Großen von Wessex (871-886) ausgegeben. Von den verbleibenden neun Münzen wurde eine von seinem Vater Æthelwulf, König von Wessex (839-858), sieben von seinem Bruder Æthelred I., König von Wessex (865-871) und eine vom Erzbischof Ceonolth von Canterbury (833-870) geprägt.

Beeston Tor Fibeln
Beeston Tor Fibeln
Beeston Tor Fibeln

Die beiden Silberfibeln sind repräsentativ für den angelsächsischen Trewhiddle-Stil[2]. Merkmale des Stils sind die Verwendung von Silber, Niello-Intarsien und verschlungenen geometrischen, sowie Tier- und Pflanzenmustern.

Jede Fibel repräsentiert unterschiedliche Stilmerkmale. Die kleinere Fibel gehört zu den aufwendigen durchbrochenen Fibeln mit zoomorphen Motiven. Die größere ist charakteristisch für die einfacheren, flachen Scheibenfibeln mit abstrakter Ornamentik.

Die kleine Fibel hat ein durchbrochenes Design mit einem Niello-Hintergrund. Ein perlenbesetzter Außenrand enthält ein zentrales Kreuzmotiv mit aufgeweiteten Enden, die jeweils eine Bosse enthalten. Drei der fünf Ringmotive in der Mitte der Fibel, verbinden den Aufsatz mit der Basis der Fibel. Die Verzierung der Fibel umfasst Tiermotive mit Schnabelköpfen Die zoomorphen Muster der Fibel sind nicht deckungsgleich und mit Rankemustern vermischt.

Die größere Fibel ist eine flache, silberne Scheibenfibel, die mit abstrakten Motiven verziert ist. Das Design enthält vier sich schneidende Kreise mit neun kleinen Bossen (einer fehlt) in gleichen Abständen und durch spitze ovale Zwischenräume verbunden. Die Verzierung umfasst einfache Verflechtungen zusammen mit geometrischen und Pflanzensymbolen.

Unter den Funden befanden sich drei Fingerringe. Ein goldener mit rautenförmigem Querschnitt und zwei aus kupferlegiertem Draht, einer davon zerbrochen.

Es wurde auch eine kupferlegierte Lasche gefunden. Sie besteht aus einem verzogenen Blech mit Wulstrand, das sich zum abgerundeten Ende hin verjüngt.

  • Rupert Leo Scott Bruce-Mitford: Late Saxon disc-brooches in Dark-Age Britain (London, Methuen, 1956), S. 171–201

Einzelnachweise

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  1. Namengebend ist der 1774 in Cornwall gefundene Trewhiddle Hoard
  2. Der Trewhiddle-Stil ist ein angelsächsischer Kunststil des 9. Jahrhunderts, der seinen Namen vom Trewhiddle-Hoard hat, der 1774 in Cornwall, entdeckt wurde. Berühmte andere Beispiele sind der Pentney Hoard, das Abingdon-Schwert, die Fuller- und die Stricklandfibel.

Kategorie:Depotfund (England) Kategorie:Münzfund Kategorie:Archäologischer Fund (Britannien) Kategorie:Fibel (Schließe) Kategorie:Kostümkunde des Frühmittelalters Kategorie:9. Jahrhundert Kategorie:Archäologischer Fund (England)