Benutzer:JEW/Höhlen von Sare
Die prähistorischen Höhlen von Sare (französisch Grottes de Sare) liegen im Berg Atxurio, einem Kalksteinmassiv in Sare im Département Pyrénées-Atlantiques in Frankreich. Sie bestehen aus riesigen Räumen und einer Vorhalle, die zu den größten der Region gehört. Früher wurden die Höhlen von Höhlenbären (Ursus spelaeus) für den Winterschlaf benutzt. Heute leben in den Höhlen 13 geschützte Fledermausarten, die durch Pestizidverschmutzung, Störungen und Umweltveränderungen bedroht sind.
Die ältesten Nutzungszeugnisse sind Abschläge und Schaber aus dem Moustérien mit einem Alter von mindestens 45.000 Jahren. In größerer Zahl kommen etwa 25.000 Jahre alte Werkzeuge aus dem Gravettien und Messer und Schaber aus dem Magdalénien vor, die etwa 13.000 Jahre alt sind. Später wurden im Baskenland Hirsche und Steinböcke gejagt und auf Feuerstellen gebraten. In der Jungsteinzeit und der Bronzezeit wurde die Leza (die Haupthöhle) von Ackerbauern genutzt, wie Keramikfragmente und Tierknochen belegen.
Im 20. Jahrhundert kam der Tourismus in den Höhlen auf. Eine Höhle dient als Schulraum für Höhlenforscher. Unter den Naturstätten des Baskenlandes belegt Sare 2018 mit 92.000 Besuchern den dritten Platz in Bezug auf die Besucherzahlen. In der Höhle gibt es einen Ton- und Lichtpfad, einen Megalith-Rekonstruktionspark und ein Museum, das José Miguel de Barandiarán Ayerbe (1898–1991) gewidmet ist. Der Ethnologe und Prähistoriker Barandiarán untersuchte den Zusammenhang zwischen der baskischen Mythologie und den Höhlen, da sie Gegenstand von Legenden und im 17. Jahrhundert angeblich der Schauplatz von Hexenverfolgungen waren. Sie stehen mit den für die gleichen Zwecke genutzten Zugarramurdi-Höhlen in Spanien im Zusammenhang.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Ernesto García Fernández: Las maléficas vascas: Lamias, brujas y aquelarres en el medievo Deia 2021
Weblinks
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