Benutzer:JEW/Helmfragment von Lokrume

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Helmfragment von Lokrume

Die ersten Informationen über das Helmfragment von Lokrume auf Gotland in Schweden, das sich im Museum von Visby (Nr. GF B 1683) befindet, wurden 1907 im Journal Fornvännen (dt. Freund der Vergangenheit") veröffentlicht.

Das aus dem 10. Jahrhundert n. Chr. stammende Helmfragment besteht aus dem eisernen Augenbrauen- und Nasenschutz, der mit einer Silberplatte bedeckt ist, die mit Niello-Ornamenten verziert ist.

Das Fragment gehört zu einem von fünf Wikingerhelme, die überlebten. Die vier anderen sind:

Die Helme entstanden als Nachfolger vendelzeitlicher Helme des 6. und 7. Jahrhunderts. Auf Abbildungen und Runensteinen finden sich stattdessen einfachere Helme, oft nur mit einem Nasenschutz.

Kontroverse Standpunkte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Broahelm

1925 notierte Sune Lindqvist (1887–1976) unter „Helme aus der Vendelzeit“ (Lindqvist 1925 S. 192–194): „Der Eisenhelm ist wahrscheinlich auf dem Kontinent hergestellt, da er mit einer dünnen Silberschicht verziert ist. In Skandinavien wurde diese Methode erstmals in der Wikingerzeit angewendet“. Er bemerkt, dass die Augenbrauen keine Tierkopfenden haben, wie beim Helm von Broa (oder Broe)[1].

Sigurd Jebsen Grieg (1894–1973), der den Helm von Gjermundbu studierte, revidiert Lindqvist: „Das Stück ist in die Wikingerzeit datiert und auch die Dekoration zeigt, dass es zu dieser Zeit gehört, weil seine Ornamentik Ähnlichkeit mit der vom Schwert vom Lipphener See zeigt. Grieg, findet Analogien des Helmfragments im 10. Jahrhundert bei den Petersen-Schwertern vom Typ S aus Polen, Tschechien, der Ukraine und Ungarn.

Ähnlich argumentiert Gutorm Gjessing, der sagt: Die Beschichtung mittels dünner Silberschicht und Niello-Dekor – ist aus der Wikingerzeit bekannt. Offensichtlich, war die Technik auf Gotland während der Waffenproduktion der späten Wikingerzeit beliebt.

Das wichtigste Werk zum Thema repräsentiert Lena Thunmark-Nylén mit „Die Wikingerzeit Gotlands“. Es besteht aus einem Detailfoto, Maßangaben und dem Kommentar: „Gemeinde Lokrume, GF B 1683. Ein Augenbrauenschutz vor einem Helm; aus Eisen mit Silber eingelegt und nielloiert mit Dekoration in Form von schwebenden geflochtenen Bändern und verschlungenen Kreisen; die Länge von 13,2 cm. Ein Augenbrauenteil eines Helms, ohne Kenntnis des Fundkontextes, stellt das einzige Exemplar des Wikingerzeithelms auf Gotland dar. Das Gewerk ist aus Eisen gefertigt, mit quadratischer Einlage verziert, auf die ein Niello-Band-Motiv platziert ist. In den anderen Bereichen um die Augen herum befinden sich Querbänder.“

Thunmark-Nylén sucht Analogien innerhalb des Korpus norwegischer Schwerter und kommt zum Schluss, dass die Datierung in die Wikingerzeit zweifelsfrei ist.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

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[[Kategorie:Individueller Helm]] [[Kategorie:Archäologischer Fund (Schweden)]] [[Kategorie:Archäologischer Fund (Wikingerzeit)]]

  1. Der Broa-Helm ist ein Eisenhelm aus der Vendelzeit der um 1904 auf der schwedischen Insel Gotland, neben anderen Gegenständen, darunter Fragmente von Schilden, Spielfiguren, Waffen, und Zaumzeug entdeckt wurde. Aufgrund seines extrem fragmentierten Zustands war nur eine unvollständige Rekonstruktion möglich, aber er scheint ein Beispiel für die "verzierten Helme" gewesen zu sein, die vom 6. bis 11. Jahrhundert in Skandinavien prosperierten. Broa ist auch die Bezeichnung für eine frühmittelalterliche eine Unterart der Oseberg-Stils in der zweiten Hälfte des 8. Jahrhunderts