Benutzer:JEW/Nuraghe Nolza

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Luftbild der Nuraghe Nolza

Die in der mittleren Bronzezeit errichtete Nuraghe Nolza liegt auf dem Grat des Schieferberges Cuccuru Nolza, südlich von Meana Sardo in der Barbagia di Belvì in der Provinz Nuoro auf Sardinien.

Das territoriale System im Becken des Rio Arascìsi (oder Rio Araxisi) und des Rio Maiòri umfasst etwa 18 Nuraghen, davon fünf komplexere, sowie acht Siedlungen ohne Nuraghen und ein Gigantengrab. Sie liegen zumeist entlang des Flussbettes, in einer Entfernung von selten mehr als einem Kilometer.

Nuraghentypen – Nolza unten, jedoch ohne Außenbastion

Die zuvor vollständig unter Erde begrabene Nuraghe wird seit 1994 archäologisch untersucht. Bei den Ausgrabungen kam eine mächtige viertürmige Bastion zum Vorschein, die den Mastio umschließt und noch eine beträchtliche Resthöhe erreicht. Es ist unklar, ob die Anlage von einem Wall umgeben war. Die Existenz eines Dorfes (von 1,5 bis 2 Hektar) ist gesichert.

Insgesamt ist die Struktur leicht asymmetrisch und trapezförmig, was auf die Anpassung an den Hügel zurückzuführen ist, auf dem sie steht. Die Nuraghe wurde zu 2/3 ihrer Höhe aus kleinen lokalen Schieferblöcken errichtet, während für den Rest mit viel Geschick bearbeitete, polychrome Trachytquader verwendet wurden.

Die Struktur wurde in der Nuraghenzeit mehrfach renoviert und die erste Phase durch spätere Eingriffe teilweise ausgelöscht. Das führte auch dazu, dass einer der Türme im 12 Jahrhundert v. Chr. vollständig verfüllt wurde, wodurch die Treppe zur oberen Ebene, und die Spaltöffnungen, (verkehrte Schießscharten) verschlossen wurden. Im 12. Jahrhundert wurden bei umfassenden Renovierungen die Türme auf der Südostseite abgerissen und wieder aufgebaut. Der im Osten liegende ursprüngliche Eingang wurde verschlossen und ein neuer Eingang im Westen eröffnet, wodurch auch die Innenräume verändert wurden.

Ein Turm und die südliche Außenfassade wurden mit großen Porphyrblöcken errichtet, die einen Kontrast zur anfänglichen Schieferstruktur bilden. Die einfache Innentreppe mit 21 Stufen ist in gutem Zustand. Sie ermöglicht über den ursprünglich mit Korkplatten und einer Lehmschicht bedeckten erhöhten Boden den Zugang zum Hof.

Unter den Fundmaterialien lassen sich typische Formen der Zwischen- und Endphase der jüngeren Bronzezeit identifizieren, wie große und kleine Schalen mit Innenversatz, geschwungene Schalen und Kragenollas (italienisch olle a colletto), aus grauer Keramik, sowie Spinnwirtel, die die Datierung des Denkmals bestätigen.

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Giovanni Lilliu: Meana dalle origini all'Alto Medioevo, in Meana. In: Radici e tradizioni, Cagliari 1989, S. 29-100.
  • Tatiana Cossu, Mauro Perra: Two contexts of the Bronze Age in the Nuraghe Nolza of Meana Sardo (Nuoro), In: A. Moravetti (a cura di), Papers from the Third Annual Meeting at Ravenna 1997, Bd. III, 1998 Sardinia, BAR Int. Series 719, Oxford, S. 97-109.
  • Tatiana Cossu, Mauro Perra: Rinvenimenti da siti nuragici della Sardegna centrale, in Etruria e Sardegna centro-settentrionale tra l'età del Bronzo Finale e l'Arcaismo, In: Atti del XXI Convegno di Studi Etruschi ed Italici, Pisa-Roma, 2002 S. 511-523.
  • Mauro Perra: Un sistema territoriale nuragico nella Barbagia-Sarcidano e il nuraghe Nolza di Meana Sardo (Nuoro), In: La civiltà nuragica. Nuove acquisizioni, Bd. II, Quartu S. Elena, 2008, S. 659-670.
  • Mauro Perra: Il nuraghe Nolza di Meana Sardo (NU): lo scavo e i materiali della torre F, In: Erentzias I, Sassari, 2011 S. 119-146.

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