Benutzer:JEW/Runenstein DR 352

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Runenstein DR 352

Der Runenstein DR 352 (auch Vapnösten oder RAÄ – Nr. Vapnö 6:1) steht im Park des Vapnö slott, nördlich von Halmstad in Halland in Schweden.

Der aus Granit bestehende, stark beschädigte Runenstein ist 73 cm hoch, die Breite und Dicke liegen bei 36 bzw. 37 cm. Zwei gerade Runenbänder mit großen Runen (7–13 cm) verlaufen an den Kanten des Steins. 2017 wurde der Stein renoviert und die Runen bekamen neue Farbe.

Der Runenstein von Vapnö wurde früher als mittelalterlich betrachtet. Nach der Neuinterpretation, die der Runologe im Zusammenhang mit der Ausmalung der Runen vorgenommen hat, gilt er als wikingerzeitlich. Die mittelalterliche Datierung basiert auf den Runen a und æ, bei denen die erste Rune einseitig und die zweite einen doppelseitigen Hilfsstab hat. Diese Rune wäre in einer mittelalterlichen Inschrift unwahrscheinlich. K. G. Ljunggren, der den Stein Ende der 1920er Jahre untersuchte, glaubte aufgrund der æ-Rune, dass der Stein nicht älter als aus dem 12. Jahrhundert sein könne: Diese Ansicht hat sich weitgehend durchgesetzt.

Der Runenmeister ist unbekannt.

Der Runenstein von Kvibille (DR 354) ist in der Kirche von Kvibille, bei Halmstad eingemauert.

A-Rune mit doppelseitigem (mittelalterlichen) Hilfsstab

Magnus Källström erkannte nun, dass der Hilfsstab auf der rechten Seite kürzer ist. Es ist eine A-Rune mit einseitigem Hilfsstab, die versehentlich zu weit geschnitten wurde. Dafür dass der Runenstein wikingerzeitlich ist sprechen auch die offenen r-Runen. Auch andere Abweichungen von den früheren Lesungen wurden von Källström festgestellt. Auf alten Fotografien von K. G. Ljunggren und E. Moltke sieht man mehr von der U-Rune in Raistu. Offenbar ist hier ein kleines Stück des Steins abgefallen. Die Inschrift sollte daher lauten:

  • … Raistu [:] stin: achtern-… | … -Ṣtr: hialmbi: saul: ho… "...
  • hob den Stein nach... Christus helfe seiner Seele..."

Der Stein ist heute nur 74 cm hoch. Wie aus den Inschriftenresten hervorgeht, war er ursprünglich höher. Nach dem Wort æftiʀ müssen ein Name und eine Verwandtschaftsbezeichnung stehen: "sein Vater", "sein Bruder" oder ähnliches. Das bedeutet, dass oben eventuell ein halber Meter fehlt. Da das Verb „ræistu“ im Plural flektiert wird, zeigt, dass ihm mindestens zwei Namen voran gegangen sind. Daher fehlt unten ein Stück unten von mindestens 75 cm. Der säulenartige Stein sollte ursprünglich etwa 2,0 Meter hoch gewesen sein, vielleicht sogar höher. Der kurze Text zeigt interessante Details. Auffallend ist die Schreibweise hialmbi (statt hialbi), die ein Schreibfehler sein kann. Seltsamerweise steht genau dies auch auf einem Runenstein in der Bogsta-Kirche in Södermanland (Sö 125). Vielleicht hatten beide Schnitzer die Schreibweise für das Wort Helm – runisch-schwedischer Hialm (b) ʀ - im Kopf. Es ist auch apart, dass Christus (und nicht Gott) im Gebet angerufen wird und dass das Wort sāl (für „Seele“) in der ungewöhnlichen Schreibweise „saul“ vorkommt. Ein weiterer Grund warum der Stein für mittelalterlich angesehen wurde, ist wahrscheinlich dass die Runen o, n, a und t einseitige Hilfsstäbe haben. Bei der O-Rune sind die Hilfsstäbe auch auf der linken Seite des Hauptstabes platziert, was die im Mittelalter übliche Variante dieser Rune ist. Diese Art wird aber auch während der Wikingerzeit verwendet, obwohl sie auf dänischem Gebiet vor dem Mittelalter sehr selten ist. Vermischungen dieser Runenart (Kurzzweigrunen) kommen dagegen auf schwedischen Runensteinen häufig vor, jedoch primär nördlich des Mälaren. Um Mariestad in Västergötland gibt es jedoch ein kleines Gebiet wo Runensteine, die denselben Charakter haben wie der Vapnösten. Die Steine dort bilden eine kleine Enklave am Ostufer des Vänern und unterscheiden sich von den anderen Runensteinen Västergötlands. Gleichzeitig findet man Parallelen um Stavanger in Westnorwegen. Der Runenstein der Mariakirken hat einige A-Runen die gleiche Art des Hackens wie auf dem Vapnösten. Viele Runensteine in dieser Gegend haben auch die säulenartige Form.

  • Ann Katrin Norling: Runsten från vikingatiden fick nytt liv 2017.

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[[Kategorie:Runenstein in Hallands län]] [[Kategorie:Gemeinde Halmstad]]