Benutzer:JEW/Sejte

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Ein Sejte, (auch Seite - vom nordsamischen Sieidi oder Siedi, - plur. Sejtar) ist ein Kultgegenstand der Samen, meist ein Stein von ungewöhnlicher Form. Sejtar wurden an heiligen Orten gefunden, beispielsweise in den Bergen oder an Fluss- und Seeufern. Mittlerweile wird das Wort Sejte auch für heilige Holzfiguren oder Steine verwendet, die einer Bearbeitung unterzogen wurden.

Der Sejt war Symbol göttlicher Macht, die über die Ressourcen herrschte, die der Mensch zum Überleben benötigte. Auf Südsamisch variiert der Name zwischen viero-gierkie (Opferstein), viero-moere (Opferholz), sjiele-gierkie (Geschenkstein) und sjiele-moere (Geschenkholz).

Die Sami zeigten Respekt vor den Seitars. Sie nahmen ihre Mützen ab, verneigten sich und näherten sich ihnen kriechend. Sie opferten ihnen Rentiere und salbten sie ab und zu mit Blut oder Fett, um einen erfolgreichen Fischfang, eine gute Jagd oder Segen für ihre Herden zu erreichen. Ein Opferplatz war Trommeskaret (Goavddesgurra) auf Storfossen Camp in Norwegen. In den 1870er Jahren wurde berichtet, dass Sámi in Arjeplog in Norrbottens län nach einem reichen Fischfang einen Sejte einfetteten. Die Tradition um die Sejte scheint im nördlichen Sami-Gebiet am weitesten erhalten zu sein. Während es in Südlappland nur sehr wenige Geschichten über heilige Stätten gibt, sind sie in der Finnmark und in Nordfinnland zahlreich. Auch der Brauch, beim Sejte ein Geschenk zu machen, soll noch lebendig sein. 1994 wurden auf der Finnmarksvidda Münzen und Rentiergeweihe gefunden.

Wenn die Götter jedoch trotz Opfern und Anbetung nicht die gewünschten Ergebnisse brachten, konnten die Sámi ihre Geschenke, insbesondere die wertvollen Rentiergeweihe, zurücknehmen und einen großzügigeren Sejtar suchen. Sejtas konnten mit Drohungen und beleidigenden Liedern angegriffen werden und verärgerte Sami konnten sie misshandeln. Zu Beginn des 18. Jahrhunderts wird von einem Sámi in Lule in Lappland berichtet, der zu einem Sejte betete, und Opfer brachte in der Hoffnung die anhaltende Rentierplage zu stoppen. Der später niedergeschriebenen Geschichte zufolge, setzten die Sámi dem Sejt eine Frist, um der Krankheit ein Ende zu setzen. Als die Frist verstrich ohne dass es zu einer Besserung der Rentiersterblichkeit kam, ließ der Lappe um und auf dem Idol, das man viele Male mit Fetten gesalbt hatte, ein großes Holzfeuer anzünden.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Hans Mebius: Bissie: studier i samisk religionshistoria Jengel 2003 ISBN 91-88672-05-0
  • Louise Bäckman: Sájva : föreställningar om hjälp- och skyddsväsen i heliga fjäll bland samerna Almqvist & Wiksell international, 1975 ISBN 91-22-00723-7
  • Phebe Fjellström: Samernas samhälle i tradition och nutid: [Lappish society in tradition and the present day] (2. Aufl.). Stockholm: Norstedt. (1986). ISBN 91-1-863632-2 (inb.)

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

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