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Situla della Certosa

Die Situla della Certosa, deren Griffe verloren gingen, gilt aufgrund ihrer Dekoration als „Königin der etruskischen Situlen“. Sie stammt aus Grab 68 der Nekropole von Certosa in Bologna in Italien und diente in einem Frauengrab aus dem ersten Viertel des 5. Jahrhunderts v. Chr. (500-475 v. Chr.) als Aschengefäß.

Der Fundkomplex umfasst zwei Bronzefibeln ein schwarz bemaltes attisches Salbgefäß (Lekythos) und eine lokale Tonschale. Die mindestens ein Jahrhundert vor der Bestattung hergestellte Situla war mit einer Sandsteinplatte bedeckt. Sie ist das wichtigste Artefakt, das Antonio Zannoni (1833–1910) zwischen 1869 und 1873 bei den Ausgrabungen der Nekropole barg. Es ist eines der wichtigen Beispiele der Situla-Kunst, die im Veneto-Alpengebiet zwischen dem 7. und 6. Jahrhundert v. Chr. ihre höchste Entwicklung erreichte.

Situlen zeichnen sich durch Streifendekoration mit Pflanzenmotiven, Tieren und Szenen aus dem täglichen Leben aus, die typisch für die aristokratische Klasse der Etrusker waren. Vermutlich handelt es sich um ein Geschenk für eine hochrangige Persönlichkeit.

Die 32 cm hohe Situla mit geprägten und gravierten Verzierungen besteht aus einem einzigen in sich geschlossen und vernieteten Bronzeblech. Die figurativen Szenen sind auf vier Registern verteilt und zeigen von oben nach unten:

• Eine Parade bewaffneter Männer,
• Eine Prozession von Charakteren, die verschiedene Opfer- und Bankettutensilien tragen,
• Musikanten zwischen Jagd- und Pflugszenen
• Eine Sequenz realer und fantastischer Tiere.

Sie befindet sich im (Museo Cívico Archeologico, Bologna) Städtischen Archäologischen Museum von Bologna. Inventarnummer: 17169.

Literatur

• G. Bartoloni C. Morigi Govi: Etruria and situla art: the Certosa situla, new perspectives. In: Italy in Europe (London 1995) S. 159-176.

Weblinks

• Beschreibung ital.

Kategorie:Kultgefäß Kategorie:Archäologischer Fund (Italien) Kategorie:Bologna Kategorie:5. Jahrhundert v. Chr. Kategorie:Urgeschichte Italiens