Benutzer:Janneman/JBC/Victoria

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Knut Hamsun, Gemälde von Alfredo Andersen (1860-1935)

Victoria ist der Titel eines 1898 erschienenen Romans des norwegischen Schriftstellers Knut Hamsun. Neben Markens Grøde (Segen der Erde), für den Hamsun den Nobelpreis für Literatur 1920 erhielt, Sult (Hunger) und Pan gehört Victoria zu den beliebtesten und kommerziell erfolgreichsten Romanen des Schriftstellers.

Inhalt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hamsuns Roman erzählt die Geschichte einer unmöglichen Liebe. Eine tiefe soziale Kluft liegt zwischen dem Müllerssohn Johannes und Victoria, der Tochter des Herrenhofes. Als Johannes 14 und Victoria zehn Jahre alt ist, setzt die Handlung ein. Auf einem Ausflug der Schlosskinder und ihrer Gäste demütigt der Konfirmand Otto, Sohn eines reichen Kammerherrn, den als Ruderknecht engagierten Johannes und weist ihn in seine Schranken. Dennoch gelingt es Johannes, die Liebe Victorias zu wecken. Er beeindruckt sie durch phantastische Märchen und die Kenntnis der Natur, die Herrenhof und Mühle umgibt (Kap. I).

Hamsun entwickelt den Konflikt durch den steten Aufstieg seines Protagonisten. Der nun 19-jährige Johannes wird zum Helden, als er vor großem Publikum Camilla Seier vor dem Ertrinken rettet. Gleichzeitig werden wirtschaftliche Schwierigkeiten der Familie Victorias deutlich. Das erhöht den Druck auf Victoria, durch die Heirat mit Otto die Familie vor dem Ruin zu retten. Zudem zeigen sich Spannungen zwischen Victoria und Johannes, die Schwierigkeiten haben, ihr wechselseitiges Begehren zum Ausdruck zu bringen (Kap. II).

Johannes sozialer Aufstieg setzt sich fort durch höhere Schulbildung in der Stadt und erste literarische Erfolge. In der nicht näher benannten Stadt kommt es zu einer Begegnung mit Victoria und einem gegenseitigen Liebesgeständnis. Gleichzeitig erfährt Johannes jedoch von Victorias Verlobung mit Otto. Vor dem Hintergrund dieser Ereignisse entfaltet der Roman literarisch-philosophische Reflexionen über die Liebe (Kap. III).

Johannes triumphiert zunächst aufgrund von Victorias Liebesgeständnis. Umso tiefer ist sein Fall, als er Victoria und Otto im Theater begegnet und sie ihm die Unmöglichkeit ihrer Liebe verkündet (Kap. IV). Johannes beginnt sein Unglück literarisch zu verarbeiten. Er entwirft Versionen des Abschieds, träumt von einer Begegnung mit der entkleideten Victoria unter dem Meer. Nach Vollendung seines ersten großen literarischen Werkes reist Johannes mit unbekanntem Ziel ab (V). Das Buch wird zu einem literarischen Erfolg, Johannes bleibt verschwunden. Victoria sucht seine Eltern auf und erkundigt sich nach ihm. Als der Vater aber ins Schloss geht, um Victoria schließlich die anstehende Heimkehr des Sohnes anzukündigen, weist ihn Victoria kühl ab (VI).

Nach zwei Jahren kehrt Johannes zurück und begegnet der nun 20-jährigen Victoria im Wald. Victoria trägt keinen Ring und lädt Johannes zu einem Fest ins Schloss ein, dort erwarte ihn eine Überraschung. Johannes weist sie zunächst zurück. Es kommt zu Zank und Kränkungen (Kap. VII). Dennoch betritt Johannes am Abend zum ersten Mal das Schloss. Die Überraschung erweist sich als Verkuppelungsversuch Victorias: Sie will Johannes mit der attraktiven, nun 17-jährigen Camilla abfinden. Victoria feiert ihre Verlobung mit Otto. Es kommt zu einem zerstörerischen Gespräch zwischen Victoria und Johannes. Der Höhepunkt des Romans ist die Verlobungstafel, an der es zu skandalösen Konfrontationen zwischen Johannes, Victoria und Otto kommt. Das Motiv der Verlobung – der anstehende finanzielle Zusammenbruch der Familie Victorias und der unergründliche Reichtum Ottos – werden deutlich (VIII).

Am nächsten Tag kommt Camilla zur Mühle. Johannes erzählt ihr verklausuliert seine Probleme. Die beiden finden Gefallen aneinander und Johannes und Camilla verloben sich heimlich. Als Camilla am nächsten Tag abreist, berichtet sie Johannes vom Tode Ottos, der bei einem Jagdunfall ums Leben kam. Unmittelbar nach diesem Wendepunkt trifft Johannes Victoria, die ihm zum ersten Mal ihre tiefe Liebe und den gesamten familiären Druck offenlegt, aber nun ist Johannes verlobt (IX). Der Vater Victorias ist nach Ottos Tod in einer verzweifelten Lage. Zufällig beobachtet Johannes' Vater, wie der Schlossherr das hoch versicherte Haus in Brand steckt und dabei ums Leben kommt (X). Zurück in der Stadt trennt sich Johannes einvernehmlich von Camilla, die sich in den reichen Richmond verliebt hat (XI). Der Liebe zwischen Victoria und Johannes scheint nun nichts mehr im Wege zu stehen. Bevor sich die Handlung fortsetzt, folgt nun ein gleichnishafter Einschub, eine Geschichte von der rückhaltlosen Liebe zweier Menschen bis in den Tod (XII).

Am Ende des Romans begegnet Johannes vor seinem Haus in der Stadt einem Spiegelbild seiner selbst, dem alten Hauslehrer Victorias und gescheiterten Schriftsteller, der nur seine Familie mit seinen literarischen Ergüssen beglücken kann. Dieser überbringt die Nachricht vom Tode Victorias und einen Abschiedsbrief. Victoria beschwört in ihren letzten Stunden nochmals ihre große Liebe und gibt Johannes zu verstehen, dass sie ihre Gesundheit zerstört habe, weil Johannes nicht zu einer Einladung der Seiers erschienen sei und sie geglaubt habe, er wolle jeden Kontakt mit ihr vermeiden. Tatsächlicher Grund war aber die Trennung von Camilla.

Personen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hintergründe[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kritische Analyse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rezeption[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Übersetzungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Verfilmungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Beverley D. Eddy: Hamsun's "Victoria" and Munch's "Livsfrisen": Variations on a Theme. In: Scandinavian Studies 48:2, 1976. S. 156−168.
  • Schröder, Stephan Michael: Knut Hamsun: Victoria. Knut Hamsun: Blumen und Blut . In: nordeuropaforum 7, 1997, Heft 1, S. 62-63.

[[Kategorie:Literarisches Werk]] [[Kategorie:Literatur (19. Jahrhundert)]] [[Kategorie:Literatur (Norwegisch)]] [[Kategorie:Roman, Epik]] [[en:Victoria (novel)]] [[no:Victoria (roman)]]