Benutzer:JohannaZi/Margaret Watkins

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(* 8. November 1884 in Hamilton, Ontario; † 10. November 1996 in Glasgow)

Frühes Leben und erste Werke

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Margaret Watkins ist am 8. November 1884 in Hamilton, Ontario als einzige Tochter von Frederick Watkins und Marie Watkins (geb. Anderson) geboren.

Margaret Watkins Self Portrait, 1919

Frederick Watson war erfolgreicher Betreiber eines bekannten Trockenwarenladens und ein aktives Mitglied der "centenary methodist church" in Hamilton. Watkins' Mutter war in der methodistischen Kirche lange Zeit als Sekretärin tätig. Sie litt unter einer schlechten körperlichen Gesundheit und hatte häufige Angstzustände.

1893 zog die Familie für kurze Zeit nach Schottland um der Mutter das gesund werden von einer Influenza Erkrankung zu erleichtern. Frederick hatte zu dieser Zeit einen Unfall, woraufhin Marie Watkins einen schweren Nervenzusammenbruch erlitt. Daraufhin kam sie für elf Monate in eine Heilanstalt in Battle Creeks.

Frederick Watkins entwickelte sich zusehends zu einem methodistischen Extremist, worunter die Familie stark litt. Nach einer schwerwiegenden geschäftlichen Fehlentscheidung war Frederick Watkins' Firma am 12. Mai 1900 bankrott und die Familie musste ihre Bediensteten entlassen. [1] Margarets vier Tanten brachten ihr früh die Handwerkskunst bei und im Alter von 15 Jahren verkaufte ihre ersten Werkstücke im Laden ihres Vaters. [2] Frederick Watkins eröffnete später noch einen kleineren Trockenwarenladen und starb 1915. [3]

Karriere als Fotografin

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1908 verließ Margaret Watkins Hamilton und verließ somit Kanada für immer. Südlich der Grenze der USA zu Kanada suchte sie Arbeit und fand eine Anstellung als Zimmermädchen in der Roycroft Arts and Crafts Community, New York. Nach nur einem Jahr reiste sie jedoch bereits weiter, zum Sidney Lanier Camp. 1913 zog sie nach Boston und nahm Arbeit in dem Fotostudio von Arthur Jamieson an und lernte dort die Grundlagen des Fotografieren. Im Sommer kehrte sie zurück ins Lanier Camp und schoss dort einige Fotos. 1914 nahm Watkins an der 'Summer school' von Clarence White, einem Fotografen teil. Mit ihr waren auch andere bekannte FotografInnen wie Clara Sipprell, Anne Brigman, Karl F. Struss und andere an der Schule. 1917 konnte sie mit einem kleinen Erbe einer Verwandten ihr erstes eigenes, kleines Fotostudio in New York eröffnen. 1922-23 war Watkins außerdem als Lehrerin in der Clarence White School tätig.

Watkins frühe Werke wurden dem Piktorialismus zugeordnet. Sie fertigte zu der Zeit hauptsächlich Portraits an, die eine spirituelle, religiöse oder sinnliche Färbung besaßen.

Ihr Werk "the kitchen sink" (1919)

Margaret Watkins,The Kitchen Sink, 1919

war ihr bekannteste Werk der folgenden Zeit. Watkins fertigte in dieser Zeit Stillleben-Fotografien aus ihrem Zuhause an. Ausgestellt wurde es von 1921 bis 1923 in New York, San Francisco, London und Paris. Kritiker lobten das Bild für die ausgeklügelte Komposition von Formen und Linien. Gleichzeitig gab es aber auch Stimmen, die die Auswahl der Bildinhalte kritisierten.

Es folgten viele Stilleben Werke, in der sich Watkins Stil zeigten: Die Gegenstände in ihren Fotos hatten Flecken, waren zerkratzt oder fettig. Das gab ihren Werken einen besonderen, häuslichen Charakter. Aus der Begabung Stilleben zu fotografieren, folgten einige Aufträge von Macys oder der Werbeagentur J. Walter Thompson. Mithilfe ausgeklügeltem Lichteinfall und dem Kombinieren von Formen und Texturen entstanden emotional ansprechende Fotografien.

Ihre erste eigene Ausstellung hatte Watkins 1923 im Art Center, gegründet durch Helen Sargent Hitchcock. Schon bald erreichte sie dadurch in der Kunstwelt größeres Bekanntheit. Im August 1928 packte Watkins ihre Koffer und verließ Amerika mit dem Ziel eines kurzen Aufenthaltes in Europa. In Glasgow, dem mütterlichen Haus, traf sie ihre vier Tanten an. Diese lebten dort zurückgezogen und von Altersschwäche gezeichnet. In den folgenden Monaten fuhr sie unter anderem nach Köln und London und fotografierte hauptsächlich Alltagsszenen, Menschen und Landschaften. Im Gegensatz zu ihren früheren Stillleben konnte sie hier ihre Motive nicht in Szene setzen und nach Belieben platzieren und verschieben. Wichtig für das Fotografieren war nun die Position der Kamera, nicht das Bewegen des Bildinhaltes.

In den Jahren von 1928 - 1931 nahm Watkins an verschiedenen Ausstellungen und Messen teil, unter Anderem in London, Köln und Paris. Ab 1931 war Watkins mehrere Male auch in der damaligen USSR. Ihre politische Einstellung war gemischt, jedoch war sie aktives Mitglied der Clarence White school, die eine sozialistische Richtung aufwiesen. Auch in der USSR war sie fotografisch tätig und fertigte viele Fotos von Straßenszenen an.

Zurück in Glasgow kümmerte sich Watkins um ihre Tanten, während sie am Hafen Kräne, Schiffe und Hafenmitarbeiter fotografierte. Ihre letzte Ausstellung hatte sie 1937.

Watkins nächstes Projekt um Geld zu verdienen war das Eröffnen einer Export-Firma zusammen mit ihrer Freundin Bertha Henson. Doch mit dem Hintergrund des Krieges und dem mangelnden Verkaufs-Talent der Frauen, war die Firma nicht ertragsreich. Als 1935 die dritte Tante gestorben war, schickte sie ihre letzte verbliebende Tante Grace ins Altersheim. Als sie 1939 starb, erbte Watkins das große Haus - zusammen mit den nötigen, anstehenden Reperaturen. Sie vermietete Zimmer des Hauses an Menschen, die während des Krieges keine Unterkunft bekommen hatten und zeigte damit auch öffentlich ihre Anti-Rassistische Haltung. [4]

Watkins sammelte in ihren letzten Jahren unzählige Bücher, Zeitungsausschnitte und Briefe von Freunden. Zeitgleich zog sie sich immer mehr in ihr Zuhause zurück, aus einer Furcht vor Menschenansammlungen. Am 10. November 1996 wurde Margaret Watkins tot in ihrem Zuhause in Glasgow aufgefunden. [5]

Nachwirken und Einfluss

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Watkins' Arbeit beeinflusste Künstler wie z.B. Margaret Bourke-White, Paul Outerbridge und Ralph Steiner. Im November 1969 enthielten vier Kunstausstellungen Werke von Watkins. [6] Margaret Watkins ist weltweit für ihre innovative Art der Werbefotografien bekannt. Nach ihrem Umzug nach Europa traten ihre Werke größtenteils in Vergessenheit. Erst nach ihrem Tod erlangte sie wieder Anerkennung als bedeutende Fotografin ihrer Zeit. [7]

  • Mary O'Connor, Katherin Tweedle: Seduced by modernity. The photography by Margaret Watkins McGill-Queen's University Press, Montreal 2007

Einzelnachweise

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  1. Mary O'Connor, Katherin Tweedle: Seduced by modernity. The photography by Margaret Watkins McGill-Queen's University Press, Montreal 2007
  2. Lost (and Found) Artist Series: Margaret Watkins, the Photographer Who Left a Mystery Behind. Abgerufen am 29. September 2023.
  3. Mary O'Connor, Katherin Tweedle: Seduced by modernity. The photography by Margaret Watkins McGill-Queen's University Press, Montreal 2007
  4. Mary O'Connor, Katherin Tweedle: Seduced by modernity. The photography by Margaret Watkins McGill-Queen's University Press, Montreal 2007
  5. Mary O'Connor, Katherin Tweedle: Seduced by modernity. The photography by Margaret Watkins McGill-Queen's University Press, Montreal 2007
  6. Mary O'Connor, Katherin Tweedle: Seduced by modernity. The photography by Margaret Watkins McGill-Queen's University Press, Montreal 2007
  7. [https://www.artgalleryofhamilton.com/exhibition/margaret-watkins/ Margaret Watkins. Black Light Abgerufen am 29. September 2023.


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